Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-12-10-GR-Protokoll.pdf

- S.19

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- 853 -

19-Pandemie gegeben hat. Nun wurden sie
eben noch verschärft.
Ich appelliere deshalb auch an Angehörige,
alles zu unternehmen, um ihren älteren Verwandten zu helfen. Ich selbst habe bereits
miterlebt, wie Angehörige mit allen Mitteln
versuchten, den Kontakt zu ihren Großmüttern und Großvätern aufrechtzuerhalten sei es nur durch das Zurufen auf den Balkonen.
Allerdings vernachlässigen einige die Kontaktpflege zu ihren älteren Angehörigen. Ich
bitte darum, dass man die Menschen in den
Heimen nicht vergisst. Gerade in dieser Zeit
sind SeniorInnenvertretungen wichtig, die
dafür sorgen, dass ein Lebensinhalt und
z. B. Kultur geboten wird.
Bezüglich der Alten- und Pflegeheime
schließe ich mich der Aussage von Herrn
Bürgermeister an. In diesen Einrichtungen
wird alles unternommen, um den BewohnerInnen die Situation so schön wie möglich
zu gestalten. Während der Pandemie ist
das Personal auf das Äußerste gefordert,
doch es kann den Kontakt zu Angehörigen
nicht ersetzen. Das ist nicht möglich!
Deshalb komme ich zu meinem abschließenden Appell an jene Angehörige, die vielleicht ihre Großeltern vergessen haben. Erinnert Euch an Eure Kindheit und besucht
die ältere Generation. (Beifall)
GR Depaoli: Auch ich danke GR
Mag. Falch für die Auswahl dieses Themas.
Ich stimme GR Schmidt zu. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronakrise
leiden mehr Menschen an Einsamkeit. Doch
hier im Gemeinderat sollten wir über Angelegenheiten sprechen, die wir beeinflussen
können.
Bei den Maßnahmen handelt es sich um
einen Bundeserlass. Auf diese Schritte können wir keinen Einfluss nehmen, auch wenn
wir feststellen können, dass es nicht die optimalen Lösungen sind.
Welcher der richtige Schritt wäre, traue ich
mich nicht zu sagen. Die ExpertInnen in
Wien haben sich bestimmt auch ihre Köpfe
zerbrochen und man kann erst im Nachhinein sagen, was richtig und falsch gewesen ist. Ich selbst weiß auch nicht, ob die
Bundesregierung gute Maßnahmen getroffen hat oder nicht, aber wir müssen nun damit leben.
GR-Sitzung 10.12.2020

Als Stadt Innsbruck könnten wir aber auf
gewisse Aspekte Einfluss nehmen. Ich
nehme nun den Eichhof im Stadtteil Pradl
als Beispiel. Viele Menschen sind aus dem
Gebäude ausgezogen. Dort sind noch ältere
Menschen, die seit Jahrzehnten in ihren
Wohnungen leben und nicht ausziehen wollen. Sie sind teilweise vereinsamt, weil sie
keine NachbarInnen haben.
Die Stadt Innsbruck könnte Menschen mit
Hilfe von kurzfristigen Mietverträgen in
diese Wohnungen bekommen. Das haben
GERECHT und auch andere Fraktionen bereits gefordert. So könnten wir für die alten
Menschen dort zumindest eine Nachbarschaft schaffen. Momentan leben sie in ihren Wohnungen und vereinsamen.
Was gibt es sonst für Möglichkeiten gegen
die Einsamkeit im Alter? Es gibt eine 24Stunden-Betreuung. Dieses Angebot ist
ausgesprochen gut. Meine Mutter ist
93 Jahre alt und nutzt sie seit zwei Jahren.
Sie möchte ihr Zuhause gar nicht mehr verlassen. Die BetreuerInnen stammen meistens aus dem Osten Europas und kümmern
sich sehr gut um die älteren Menschen.
Natürlich ist dieses Angebot nicht immer
möglich. Wenn man eine zu kleine Wohnung hat, kann die 24-Stunden-Betreuung
nicht in Anspruch genommen werden, weil
man den BetreuerInnen natürlich ein Zimmer zur Verfügung stellen muss. Hierfür
könnte sich die Stadt Innsbruck vielleicht etwas überlegen. Mir fällt gerade keine Lösung ein, aber es wäre schön, eine zu finden, denn dieses Betreuungsangebot ist
wirklich hervorragend.
Eine weitere Möglichkeit, alte Menschen in
das Leben einzubinden, bieten die Pfarren.
Ich weiß, dass die Pfarre Mühlau sehr bemüht ist. Sie organisiert oft Nachmittagsprogramme, bei denen ältere Menschen gerne
hingehen.
Sehr lobend möchte ich an dieser Stelle die
SozialdemokratInnen erwähnen, die in Hötting einen Raum eingerichtet haben, den
viele SeniorInnen nutzen und stets viel
Freude daran haben. Irmi Lackner hat sich
sehr um diese Einrichtung bemüht, doch
aufgrund der COVID-19-Pandemie finden
diese Treffen momentan natürlich nicht
statt.