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Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-02-25-GR-Protokoll.pdf

- S.50

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- 135 -

Mein Zugang zu diesem Thema ist, dass ich
allen helfen möchte. Das ist auch im Sinne
der Stadt Innsbruck, weil wir am Ende des
Tages vom Kommunalsteueraufkommen
profitieren. Eine reine Geldverteilungsaktion
ist zwar reißerisch und populistisch, aber sie
hilft keinem einzigen Unternehmen, unabhängig davon, ob es um eine Förderung in
Höhe von € 200,-- oder € 600,-- geht. Diese
Hilfszahlungen sind zu wenig um zu leben,
aber zu viel um zu sterben.
Bestenfalls verzögert man mit einer solchen
Maßnahme die Schließungen, doch in cumulo geben wir € 5 Mio. einfach aus und es
wird niemandem damit geholfen. Das ist definitiv ein falscher Ansatz! Ich bin dafür,
dass man in die Infrastruktur investiert und
direkte Aufträge vergibt. Der Wirtschaftsstandort muss attraktiver werden. Es gibt
genug Arbeit, zu erledigen.
Wir sollten vor allem Menschen, die etwas
mit der Wirtschaft zu tun haben, einladen,
damit wir die Probleme in einem größeren
Rahmen besprechen können. Es heißt zwar
immer, wer schnell hilft, hilft doppelt, aber
wir benötigen eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, um den Wirtschaftsstandort Innsbruck abzusichern. Wir befinden uns in
einem ständigen Wettbewerb mit anderen
Ländern und um uns durchsetzen zu können, müssen wir besser sein. (Beifall)
GRin Dengg: Ich habe über gewisse Wortmeldungen nachgedacht und bin nun zu folgendem Entschluss gekommen: Unsere Altstadt war bis zum März 2020 seit vielen
Jahrzehnten ein Selbstläufer!
Experten gehen davon aus, dass der internationale Tourismus, speziell jener aus dem
asiatischen Raum, noch lange ausbleiben
wird. Das gilt übrigens auch für den Congress- und Messetourismus. Wir schauen
düsteren Zeiten entgegen.
Wir müssen ein neues Konzept für die Altstadt erarbeiten. Einige Vorgehensweisen
verstehe ich einfach nicht. In den vergangenen drei klirrendkalten Wochen hat man in
der Altstadt an der Baustelle gearbeitet. Im
Dezember und Jänner konnte man anscheinend nicht auf der Baustelle arbeiten, um
die Arbeiten früher fertigzustellen. Das verstehe ich nicht, aber ich bin keine Bausachverständige.

GR-Sitzung 25.02.2021

Ich komme noch einmal zum Kern der Thematik. Wir nutzen Internet, Homeschooling
und Homeoffice. Es wird ein Umdenken von
Seiten der Firmen kommen. Unternehmen
werden sich gegen Geschäftsreisen entscheiden, um an Veranstaltungen teilzunehmen, weil die Abwicklung von Geschäften
im Internet günstiger ist. Die Online Meetings zeigen, dass man unabhängig des
Standortes an Sitzungen auf der ganzen
Welt teilnehmen kann. Auch dieser Umstand wird ein Problem, das auf uns zukommt.
Ich möchte Euch noch von einem Ereignis
erzählen, dass gestern stattgefunden hat.
Der bayrische Ministerpräsident Dr. Söder
war gestern im deutschen Fernsehen zu sehen. Sechs Wirtschaftstreibende konnten
ihm gestern ihre Probleme vortragen. Unter
ihnen war ein Hotelier aus Berchtesgaden.
Herr Bürgermeister, das Folgende ist für Sie
von Interesse!
Der Hotelier hat sein Unternehmen perfekt
auf die Pandemie vorbereitet. Er verwendet
Luftaustauschgeräte und viele weitere Mittel
und hat erläutert, dass die Inzidenzzahl in
Berchtesgaden sehr niedrig ist. Herr Ministerpräsident Dr. Söder hat auf die Ausführungen des Hoteliers geantwortet und
meinte, die Inzidenzzahl sei zwar niedrig,
aber Berchtesgaden liegt zu nah an Österreich!
Das ist die Art von Werbung, die Ministerpräsident Dr. Söder für uns macht! Dieses
Problem wurde heute von keinem angesprochen! Ich lebe seit 52 Jahren von und
mit dem Tourismus und bin mit Leib und
Seele in dieser Thematik! Das momentan
stattfindende Bashing gegen Tirol sucht seinesgleichen! Als ich das gestern gehört
habe, wollte ich wirklich durch den Fernseher springen!
Ministerpräsident Dr. Söder meinte anschließend, wenn der Hotelier in Dresden
wäre, hätte er es leichter, weil dort die Entfernung zu Österreich größer ist. Was soll
das! Sind wir nun die Letzten der Letzten?
Wir haben keine schlechten Corona-Infizierten-Zahlen vorzuweisen. Ja, wir haben die
Südafrika-Mutation des Virus in Tirol, aber
diese ist inzwischen in vielen Ländern vorhanden. Trotzdem wird nur auf Tirol eingeschlagen!