Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf
- S.17
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ganz massiv und vehement bei der Entscheidung einbringen müssen und können,
welche arbeitsmarktpolitischen Schritte zur
Bekämpfung auch der krisenbedingt hohen
Arbeitslosigkeit gesetzt werden.
Wir wissen, das Thema Kurzarbeit hat zwei
Seiten. Es ist durchaus für den/die Einzelne/n eine Absicherung im Sinne, dass
das wirtschaftliche Umfeld einer Familie
bzw. der ArbeitnehmerInnen abgesichert ist.
Die längere Dauer der Kurzarbeit hat aber
in der Zusammensetzung unserer Arbeitsgesellschaft für die Betriebe, für die Wirtschaft insgesamt massive negative Auswirkungen. Es wird damit jetzt mehr als ein
Jahr auch verhindert, dass wir neue MitarbeiterInnen umschulen und weiterbilden
können, für neue Bereiche, in denen sie
dringend gebraucht werden.
Das betrifft den gesamten Pflegebereich,
wo auch auf Initiative der Stadt Innsbruck
das Land nun massive Schritte gesetzt hat.
Jede/r von Ihnen kennt das, wenn man in
den Wochenendausgaben der Zeitungen
schaut, was an Personal gesucht wird. Wir
haben da ein großes Problem, dass Menschen, die Arbeit suchen und Menschen,
die Arbeitende brauchen, zusammengebracht werden.
Es ist ein großer Kritikpunkt der Wirtschaft,
dass auch durch das Thema Kurzarbeit
diese Veränderung in der Arbeitswelt einfach hintangehalten wird. Da bin ich froh,
dass eben auch der Österreichische Städtebund sich massiv einbringen wird, welche
arbeitsmarktpolitischen Förderungen, Unterstützungen sinnvoll sind, damit einerseits
die Menschen abgesichert sind und eine Lebensperspektive haben, aber andererseits
auch die Wirtschaft entsprechend wachsen
kann.
Ich möchte zum Abschluss ein paar positive
Gedanken mitgeben: Wir haben es in der
Stadt Innsbruck geschafft, in Zeiten der
Pandemie ein großes Unternehmen mit
150 Arbeitsplätzen im Osten der Stadt neu
anzusiedeln. Wir sind in Gesprächen mit
mehreren Unternehmen, die aus dem Umland mit ihren Betrieben, mit ihren Gewerben in die Stadt wollen.
Wir haben Anfragen nach Grundstücken,
weil Betriebe ausbauen wollen und wir haben durch den guten Rechnungsabschluss
des letzten Jahres, der einen Überschuss
GR-Sitzung 22.04.2021
von € 43 Mio. ausweist, die Möglichkeit zu
gestalten.
Es muss für die Generationen in der Stadt
richtig sein, es muss aber auch für die Wirtschaft und den Handel möglich sein, sich in
der Stadt zu entwickeln. Sie müssen nicht
nur die entsprechenden Unterstützungen erhalten, sondern auch selbstbestimmt Richtungen für die Menschen dieser Stadt aufzeigen. (Beifall)
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Die CovidPandemie hat das Leben von allen Menschen verändert, das des/der Einzelnen
aber auch das Zusammenleben in der Gesellschaft. Davon waren einige Bevölkerungsgruppen stärker betroffen als andere.
Die Pandemie hat viele neue Problemfelder
eröffnet, aber auch solche verstärkt, die es
schon vor der Pandemie gab. Sie hat uns
gezeigt, wo die Schwachstellen in unserem
System sind, die dazu führen, dass Menschen aufgrund von bestimmten Eigenschaften oder aufgrund von Lebenssituationen benachteiligt werden.
Es gab und gibt viele Maßnahmen, um aus
der Covid-Krise keine längere Wirtschaftskrise, keine Bildungskrise und keine Sozialkrise zu machen. Diese Maßnahmen gibt es
auf europäischer, nationaler, aber auch auf
Ebene der Stadt, wo wir z. B. ein Wirtschaftsinvestitionspaket haben. Auf dieses
wird Herr Bürgermeister später noch eingehen.
Wir haben versucht, nicht im Bildungs- oder
Sozialbereich zu kürzen. Wir versuchen
auch, Kulturschaffende zu unterstützen, weil
die Eindämmung der weltweiten Covid-Pandemie in den Städten entschieden wird.
Hierbei sollte es aber nicht nur darum gehen, die Auswirkungen der Pandemie zu
bekämpfen, sondern mit innovativen Ideen
Menschen Hoffnung zu geben und zu zeigen, dass wir die Stadt Innsbruck auch für
zukünftige Krisen sicher machen. (Beifall)
Viele Städte nützen schon diesen Innovationsschub, um Chancen aufzugreifen, um
aus der Krise zu lernen. In Deutschland gab
es aktuell eine Studie, für die mehr als
120 EntscheidungsträgerInnen aus großen
Unternehmen, aber auch aus den Stadtverwaltungen befragt wurden. Für etwa 80 %
der Befragten war das Thema Smart-City