Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Kurzprotokoll.pdf
- S.155
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(zu Punkt 35.18)
NEOS Innsbruck JS, 22.04.2021
Stadtmagistrat Innsbruck
eingelangt am
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2 April 2021
INNSBRUCK
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Gescnäflsstelle für Gemeinaerat und Stadtsenat
ANTRAG
Queeres Jugendzentrum in Innsbruck
Der Gemeinderat möge beschließen :
Der Gemeinderat fordert die zuständigen Stadträtinnen Mag. a Elisabeth Mayr, Mag. a Christine
Oppitz-Plörer und Bürgermeister-Stellvertreter Ing. Mag. Johannes Anzengruber BSc dazu auf,
ein unabhängiges queeres Jugendzentrum unter Einbeziehung bestehender Beratungsstellen
und Organisationen wie z.B. Hosi, Courage, etc. gemeinsam mit dem Land Tirol in Innsbruck
umzusetzen.
Begründung
Wie geht es queeren Jugendlichen?
LGBTIQ*-Jugendliche sind oft massiver Diskriminierung ausgesetzt. Laut einer Studie des Deutschen
Jugendinstituts (DJI), erfahren über die Hälfte der LGBTIQ*-Jugendlichen an ihrer
Bildungs-/Ausbildungsstätte Beschimpfungen und Beleidigungen. Rund 10% erleben sogar körperliche
Gewalt. (https://www.dji.de/ueberuns/projekte/projekte/coming-out-und-dann.html) All dies führt u.a.
dazu , dass LGBTIQ*-Jugendliche eine 4-6-fach höhere Suizidalität haben als andere Jugendliche.
Angesichts dieser Tatsachen empfehlen zahlreiche Expertinnen und Experten die Errichtung eines
queeren Jugendzentrums, mit spezialisierten Fachkräften, die spezifische Angebote für
LGBTIQ*-Jugendliche schaffen. Es geht darum einen sicheren, niederschwelligen Raum für Jugendlich e
zu schaffen, in dem sie einerseits Beratungsleistungen in Anspruch nehmen und andererseits in einen
Austau sch mit Gleichgesinnten treten können.
Ein solches politisch unabhängiges Projekt muss mit der Expertise der LGBTIQ*-Community umgesetzt
werden . Zur Umsetzung soll neben der Expertise der LGBTIQ*-Community insbesondere auf die
internationale Vernetzung bestehender Organisationen und anderen spezialisierten Beratungsstellen
zurückgegriffen werden .
Dieses queere Jugendzentrum soll die bisherigen, ehrenamtlichen Strukturen weder ersetzen noch
diskreditieren, sondern ausbauen, die Kompetenzen besser bündeln und ergänzen. Die letzten Jahre
haben gezeigt, dass LGBTIQ*- Jugendarbeit nicht allein durch Ehrenamt getragen werden kann!
Ausgebildete hauptamtliche Fachkräfte, ausgestattet mit den adäquaten Ressourcen und regelmäßigen
Fortbildungen, sind notwendig um ein niederschwelliges, jugendgerechtes, regelmäßiges Angebot in
Innsbruck anbieten zu können .
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