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Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Protokoll.pdf
- S.439
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Lebenslauf Cenzi von Ficker/Cenzi Sild
Quelle: https://www.bergnews.com/service/biografien/uschba.php?
fbclid=lwAR 1 S6Zb4ucaKnxVW4DCjSgMtxYS7Ry1 qJqyWpj4j8pr0rPFl4aOUqqlgSUO
(c) Text und Bilder: Gerhard Schirmer
Steckbrief
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Cenzi Sild, geb. von Ficker, geboren am 1. 9. 1878 in Innsbruck,
gestorben am 26. 8. 1956 auf Burg Stauf bei Nürnberg
Gatte: Dr. Hannes Sild, Rechtsanwalt, gest. 1937
Söhne: Uli (abgestürzt 1937), Henning, Meinhart (beide im Zweiten
Weltkrieg getötet)
Cenzi von Ficker ist eine der bekanntesten österreichischen
Bergsteigerinnen und war u.a. erstes weibliches Ehrenmitglied des
Österreichischen Alpenklubs.
1903 wurde unter der Leitung von Dr. Willi Rickmer-Rickmers
eine Kaukasus-Expedition ausgerüstet, an der auch die sehr
gewandte Bergsteigerin Cenzi von Ficker teilnahm. Das
wichtigste Ziel dieser Kundfahrt war die erste Ersteigung des
Uschba-Südgipfels, der eine Seehöhe von 4698 m aufweist.
Der Kaukasus hatte die Bergsteiger schon sehr früh
fasziniert. So konnten beispielsweise bereits 1888 Engländer
in der Besengi-Gruppe den Schchara ersteigen, 1890 stand
der Italiener Vittorio Sella auf dem Zichwarga-Ostgipfel
(Laboda- und Sugan-Gruppe) und 1891 erreichten Gottfried
Merzbacher und Ludwig Purtscheller den höchsten Punkt des
Sullukol-Basch in der Dschailük-Gruppe. Der Uschba
Nordgipfel fiel bereits 1888, der wilde und schwierige
Südgipfel war jedoch noch bis 1903 Neuland.
Der geschenkte Berg
Rickmers Expedition wurde jedoch zunächst vom Pech verfolgt. Am 21. Juli stürzte A.
Schulze in der Uschba-Schlusswand als Führender einige Meter ins Seil. Er zog sich einige
Verletzungen zu und musste abgeseilt werden. Cenzi von Ficker versorgte den
Verunglückten, dann stieg man ins Standlager ab. Doch der zähe Schulze gab sich nicht
so leicht geschlagen, bereits am 26. Juli stand er gemeinsam mit Helbling, Reichert,
Schuster und Weber auf dem Gipfel; die Cenzi war allerdings nicht dabei. Nur 18 Tage
danach gelang dann der Seilschaft Georg Leuchs, Hans Pfann und Ludwig Distel die erste
vollständige Uschba-Überschreitung von Norden nach Süden. Und dann geschah etwas
Seltsames, in der Chronik des Bergsteigens vollkommen Einmaliges: Fürst Tatarchan
Dadeschkeliani von Swanetien, der vom Können und vom Mut Cenzi von Fickers tief
beeindruckt war, schenkte ihr den Berg Uschba! (Die Schenkungsurkunde bekam später
das alpine Museum in München.) Ganz ohne Gipfelsieg fuhr die Cenzi damals aber nicht
nach Hause, sie nahm an der ersten Ersteigung des Schtawler (3976 m) und eines bis
dahin namenlosen Gipfels (3860 m) teil, der ihr als "Tsentsi-Tau" zum ewigen Denkmal
wurde.