Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-06-24-GR-Protokoll.pdf
- S.48
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weiterzuführen, auch wenn sie uns vielleicht
nicht mehr so gut gefallen.
GR Mag. Fritz: Ich möchte ebenfalls auf
den Einwand von GR Mag. Plach eingehen.
Verhandeln kann man immer, aber am
Ende des Tages ist es wirklich dringend notwendig, auf dieser Fläche endlich ein Projekt zu realisieren. Ich finde, E+5 ist nicht so
grauenvoll, wie es dargestellt wurde, weil
die Gebäude in der Umgebung ähnliche Höhen haben. Insofern finde ich es gut.
Das Projekt hat ja eine lange Vorgeschichte. Der/die ProjektwerberIn hat nicht
blindlings ein Tankstellengrundstück, auf
dem man nichts andere bauen kann, spekulativ erworben. Man hat natürlich schon vorher Gespräche mit der Stadt geführt, was
an diesem Ort stadtplanerisch denkbar und
vertretbar ist. Nur vor diesem Hintergrund
ist er/sie in Kaufverhandlungen eingetreten
und hat das Grundstück erworben.
Dass aber die Widmung bis ganz nach vorn
gezogen wird, verstehe ich zwar aus stadtplanerischer Sicht, aber in der Sitzung des
Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte wurde schon davon gesprochen, nur die Fläche, die bebaut werden soll, umzuwidmen.
Deshalb werden wir uns enthalten. Wir werden uns aber freuen, wenn das Projekt endlich abgeschlossen ist.
GRin Duftner: Die Widmung des Grundstückes ist jetzt schon Bauland. Nachdem es
aber nun einige Jahre ungenutzt war, habe
ich mir gedacht, dass es eine tolle Idee
wäre, an dem Ort eine Grüninsel zu schaffen. Das Problem ist nur, dass es damals,
als das Grundstück zum Verkauf stand, eine
politische Mehrheit gebraucht hätte, hier zu
investieren und dann entsprechend zu widmen.
Wenn wir die Fläche, die Privatbesitz ist, so
umgewidmet hätten, wäre die Stadt entschädigungspflichtig gewesen. Das ist das
Problem. Die Tankstelle möchte ich aber
auch nicht mehr haben, denn ich kann mich
erinnern, wie das vorher mit dem nicht gerade ansehnlichen Parkplatz und der Tankstelle ausgesehen hat.
Wenn ProjektwerberInnen mehrere Projekte
gleichzeitig laufen haben, die auch finanziell
gleichzeitig abgewickelt werden müssen,
kann es passieren, dass es zu Verzögerungen kommt. In den Jahren 2015 und 2017
hat es die politischen Zusagen gegeben, es
hat eine politische Mehrheit gegeben. Da
sehe ich uns nun in der Pflicht, das zu entwickeln, auch wenn man das heute vielleicht anders sieht. Aber diese Chance ist
leider vertan. (Unruhe im Saal)
Die Entscheidung ist so gesehen für uns
ganz klar. Der Akt wird nur nochmals vorgelegt, weil inzwischen so viel Zeit vergangen
ist, aber die Zusage gibt es eigentlich
schon.
GR-Sitzung 24.06.2021
Dass eine Tankstelle oder gar eine
"Gstättn" - wie sie es jetzt schon eine lange
Zeit ist - an dieser wichtigen Kreuzung, an
der Stadteinfahrt hin zur Altstadt und mitten
im Universitätsviertel, keine gute Nutzung
ist, ist klar. Dort braucht es eine Kernzonennutzung und vor allem eine universitätsaffine Kernzonennutzung. Das war für mich
von Beginn an eine klare Sache.
Es wurde ein Wettbewerb durchgeführt. Der
Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB) hat
sich mit dem Ergebnis befasst und sich über
die gesamte sogenannte "Innrainlinse", also
von der Universitätskreuzung bis zum Terminal, Gedanken gemacht. Dieser Bereich
hat ja eine lange städtebauliche Geschichte.
Es gab strukturelle Untersuchungen und
man hatte sich Gedanken dazu gemacht.
Das ging so weit, dass der IGB einmal
ernsthaft darüber diskutiert hatte, ob man
nicht den Baubestand mit Ausnahme der
Kirche, erbaut von Georg Anton Gumpp
langfristig entfernen könnte, um dort einen
Anger anzulegen, wie früher einer bestand.
Das ist aus naheliegenden ökonomischen
Gründen - die Stadt Innsbruck hätte das
einfach nicht stemmen können - dann doch
wieder als zwar charmante, aber nicht
machbare Idee fallengelassen worden.
Es wurde das Projekt auf dem Grundstück
genau so entwickelt, dass eine Weiterentwicklung des Altbestandes zwischen Kirche
und Neubau nicht behindert wird. Die Gebäude bleiben bestehen, solange es ihre
EigentümerInnen wollen. Bei einer eventuellen Erneuerung gibt es dann aus dem Wettbewerb Überlegungen und Vorschläge.
Der Wettbewerb hat ein städtebaulich und
architektonisch äußerst interessantes und
schönes Projekt hervorgebracht. Es ist eine