Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.194
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Konzeptpapier Aworeness im öffentlichen Raum - Stand I 0.06.2021
Lets/Ungszeitraum - 11.06.2021 - 31.07.2021
niemand dezidiert angesprochen werden kann. Wir wollen als Teams aus Awarenesspersonen, Street
Worker und eventuell Drogenberater_innen eine neue, unterstützende Struktur bieten. Diese Teams
sollen aufgrund ihrer Zusammensetzung potentiell eskalative oder übergriffige Situationen
erkennen, vermittelnd einschreiten und die Feiernden auf einen achtsamen Umgang miteinander
sensibilisieren. Oft werden in Clubs auch Infos über Safer Drug Use und die im Umlauf
befindlichen Substanzen (beispielsweise von Checklt!) ausgehängt, sodass sich alle Interessierten
informieren können. Im öffentlichen Raum hingegen fehlt diese Aufklärungsarbeit natürlich
komplett. Gerade in der aktuellen Situation rund um Covid-19 kommt hinzu, dass die
Ansteckungsgefahr überall dort besonders gegeben ist, wo sich viele Menschen auf kleinem Raum
aufhalten. Zwar ist die Ansteckungsgefahr an der freien Luft geringer, allerdings nicht inexistent
und eine Sensibilisierung dafür sollte selbstverständlich auch im öffentlichen Raum passieren.
Außerdem fehlt es an öffentlichen Toiletten an den Hotspots. Am Donaukanal steht eine
Sanitäranlage, die nur zu erreichen ist, wenn sie geöffnet hat und man 50 Cent parat hat. Auch am
Heldenplatz, Karlsplatz, Donauinsel, Votivpark und Co gibt es wenn überhaupt, nur wenige
Möglichkeiten, eine Toilette aufzusuchen, weshalb die Verschmutzung und Hygiene der Stadt leidet.
Es braucht daher die Verantwortung der Räume und Stadt, gemeinsam - vor allem bei einer
Pandemie - auf Hygiene zu setzen. Eine Investition in öffentliche sanitäre Anlagen wäre hier zum
Vorteil. Zudem die Clubs und Bars nach 1 Uhr nicht mehr für den Zugang aufkommen können.
Durch das Wegfallen des Clubangebots geht ein maßgeblicher Teil der Sicherheit für feiernde
Menschen verloren. Auch Verhalten, das von Fremden ausgeht, das vor allem marginalisierten
Gruppen gegenüber oft extrem grenzüberschreitend ist, kommt im öffentlichen Raum oft vor.
Rassismus und Sexismus gilt es zu erkennen und gemeinsam zu bekämpfen. Dass in solchen Fällen
nicht immer gern die Polizei angesprochen wird, hängt oft mit persönlichen Erfahrungen von
Repression zusammen. Gerade für bestimme, gesellschaftlich diskriminierte Gruppen besteht dabei
die Gefahr immer weiter aus dem öffentlichen Raum verdrängt zu werden.
Ein weiteres Problem, das mit der aktuellen Lage einher geht ist, dass das legale Veranstalten
momentan mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden und somit für viele junge Menschen eine
Hürde darstellt, die diese nicht nehmen wollen. Für die Covid-Zeit, aber auch generell, schlagen wir
daher eine Anmeldeprozedere vor, das nicht früher als drei Tage vor der Veranstaltung getätigt
werden muss und nicht mehr als drei Klicks erfordert.
>»>»»»»» Umsetzung/ aufbauendes Projekt im Zeitraum 11. Juni 2021
bis 31. Juli 2021
In einer zweiwöchigen vorhergehenden „Betaphase" sind wir an die Hotspots gehen, wo sich junge
Leute momentan verstärkt treffen. Dort haben wir die Problemlage analysiert, Probeweise Kontakt
zu den Personen die sich an den Orten aufhalten aufgebaut und die Bedürfnisse im öffentlichen
Raum abgefragt.
In der laufenden Projektphase werden wir mit nützlichen Materialien (Müllsäcke, FFP2 MNS,
Desinfektionsmittel, Kondome, Handschuhe, Wasser, Traubenzucker, Erste-Hilfe-Koffer) bestückt,
von Gruppe zu Gruppe gehen und den Personen klar machen, welche Verantwortlichkeiten mit der
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