Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.15
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eine Versuchsklasse für den polytechnischen Lehrgang, was diesem Schultypus
letztlich zum Durchbruch verhalf. 1970
wurde Erwin Steinlechner zum Schulinspektor der Stadt Innsbruck bestellt. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seiner Pensionierung
im Jahr 1991 mit viel Umsicht und Engagement.
Zusätzlich zu den beruflichen Verpflichtungen wurde das Tagespensum des vierfachen Familienvaters durch zahlreiche weitere Tätigkeiten ausgelastet. Unter dem damaligen Bürgermeister DDr. Lugger kandidierte er 1977 auf der Liste der ÖVP für die
Gemeinderatswahlen. Sechs Jahre lang war
er Mitglied des Gemeinderates der Stadt Innsbruck und erster Vorsitzender des Ausschusses für Schul-, Kindergarten- und
Hortangelegenheiten.
Seine langjährige pädagogische Erfahrung
konnte er auch als Obmann der Ferienkolonie Wildmoos einbringen. Über viele Jahrzehnte führte er höchstpersönlich die Geschicke des Vereins und ermöglichte tausenden Kindern unbeschwerte und erlebnisreiche Ferienwochen. Zudem war er Gründungs- und Vorstandsmitglied des AufBauWerks, einem Unternehmen für junge Menschen mit Förderbedarf, deren berufliche
und soziale Teilhabe individuell unterstützt
wird.
Das Herz von Erwin Steinlechner, so wird er
vielen von uns bekannt sein, schlug auch
für den Sport – im Besonderen für den Fußball. Als Präsident des FC Wacker Innsbruck von 1968 bis 1979 führte er den Verein zu fünf Meistertiteln und fünf Cupsiegen.
Er initiierte die Spielgemeinschaft mit der
WSG Wattens und es gelang ihm, den Verein finanziell auf sichere Beine zu stellen.
Der Spitzname "Sparefroh" zeugt von seinem eisernen Verhandlungsgeschick.
In der Laudatio im Dom, ich durfte beim Begräbnis-Gottesdienst anwesend sein, hat
Werner Schwarz, der den sportlichen Teil
geehrt hat, zum Schluss gemeint: "Erwin,
schau herunter und hilf dem Wacker!"
In Würdigung seiner Verdienste wurde ihm
1971 das Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck verliehen, 2015 wurde er zudem mit
dem Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck
ausgezeichnet.
GR-Sitzung 13.10.2021
Sein unermüdlicher Einsatz für Kinder und
Jugendliche, Schule, Bildung und Sport
prägten das Leben von Regierungsrat Erwin
Steinlechner. Am 07.09.2021 ist er im Alter
von 92 Jahren verstorben und wir werden
ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
6.2
Sigrid Marinell, Gemeinderätin der
Stadt Innsbruck von 2000 bis
2012, ausgezeichnet mit dem Sozialehrenzeichen der Stadt Innsbruck, verstorben am 15.09.2021
im 80. Lebensjahr
StRin Mag.a Mayr: Ich darf heute die Gedenkworte für Sigrid Marinell sprechen.
Sigrid Marinell, geborene Houf, kam am
30.04.1942 in Feldkirch zur Welt.
Von Anfang war es ihre Art und Weise und
auch ihre besondere Gabe, auf Menschen
zuzugehen, zuzuhören und ihnen Verständnis, Wertschätzung und Empathie entgegenzubringen. Auch in ihrem Beruf als diplomierte Sozialarbeiterin stand sie Menschen zur Seite und hat diese mit fachlicher
Kompetenz und persönlicher Hingabe unterstützt und begleitet.
Gleichzeitig ging es ihr immer darum, über
einen nur helfenden Ansatz hinauszudenken und möglichst viel Selbstbestimmtheit
und gute Lebensbedingungen für Menschen
zu erreichen. Besonders groß war ihr innerer Drang, Bedingungen und Voraussetzungen gerade für Menschen, die es schwerer
haben und in unserer Gesellschaft benachteiligt werden, zu benennen, um sie dauerhaft zu verbessern. Dafür hat sie ihren Blick
und ihre Arbeit auf die Veränderung von
Strukturen gerichtet: im Gesundheitswesen,
in der Sozialarbeit und natürlich in ihrem politischen Engagement.
Soziale Gerechtigkeit, Frauenrechte, Antidiskriminierung, Antifaschismus, Gelingensvoraussetzungen für Kinder und Jugendliche, für diese Themen hat Sigrid Marinell
sich in ihrer politischen Tätigkeit besonders
stark eingesetzt und hier hat sie außerordentlich viel bewegt: Ab 1994 als Abgeordnete zum Tiroler Landtag und ab dem
Jahr 2000 für zwei Funktionsperioden als
Gemeinderätin der Stadt Innsbruck. Von
2006 bis 2012 war sie zudem Vorsitzende