Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-11-17-GR-Protokoll.pdf
- S.22
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lich der Behandlung von psychischen Problemen im Rahmen der Gesundheitsversorgung. Hier sollten wir angesichts der aktuellen Situation handeln. Auch die Direktorin
der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Univ.Prof.in Dr.in Sevecke, hat neulich in einem Interview der Tiroler Tageszeitung (TT) gefordert, und ich zitiere:
"Es brauchte in Tirol ausreichend ambulante
Psychotherapie sowie Klinikbehandlungsplätze."
Also muss die Infrastruktur und die Kapazität dringend erweitert werden! Ich wiederhole mich, aber es darf keine Doppelgleisigkeiten geben. Wir müssen aufpassen, dass
die Stadt Innsbruck keine Parallelstrukturen
zu unserem Gesundheitssystem errichtet.
Auch zu Beginn der Pandemie war uns bewusst, dass es Kapazitätsengpässe bei den
Behandlungsplätzen für psychische Krankheiten gibt. Wir haben stets versucht, mit
dem Land Tirol kooperativ Lösungsvorschläge zu erarbeiten. In Zusammenarbeit
mit der klinischen Psychiatrie und Psychologie haben wir ein Konzept erstellt. Dieses
hätte vorgesehen, dass die Stadt Innsbruck
mobile Teams zu den Menschen schickt,
doch leider war es nicht finanzierbar.
Das Land Tirol hat bereits im April 2020 gemeinsam mit uns, der Caritas Tirol und der
Suchthilfe Tirol eine COVID-19-Sorgenhotline eingerichtet. Die Telefonnummer lautet
0800 400 120. Dieses Angebot wurde gut
von den Menschen aufgenommen.
Eine weitere Anlaufstelle ist die Telefonseelsorge der Caritas Tirol, die auch von der
Stadt Innsbruck subventioniert wird. Die Telefonnummer lautet 142. Es wird auch eine
Chatoption angeboten. Die Telefonseelsorge der Caritas fokussiert sich eher auf
Erwachsene.
"Rat auf Draht" ist jene Hotline, die auf Kinder und Jugendliche spezialisiert ist. Ihre
Telefonnummer lautet 147. Die MitarbeiterInnen sind sieben Tage die Woche für
24 Stunden erreichbar. Ich bitte Euch alle,
diese Informationen nach außen weiterzuleiten. Diese Hotlines sind die niederschwelligsten Angebote.
Weiters sagte Univ.-Prof.in Dr.in Sevecke,
dass es sehr wichtig sei, dass Schulen sowie soziale Treffpunkte und Einrichtungen
mit geregelten Tagesstrukturen für Kinder
GR-Sitzung 17.11.2021
und Jugendliche geöffnet bleiben. Soziale
Kontakte beugen psychischen Erkrankungen vor! Wir müssen alles daransetzen,
dass diese Einrichtungen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen geöffnet bleiben.
Was können wir von Seiten der Stadt Innsbruck unternehmen? Für die Betreuung der
Jugendlichen muss mehr organisierter
Raum geschaffen werden. Hier können wir
einen wesentlichen Beitrag leisten. In betreuten Räumen können wir Jugendliche in
Krisensituationen auffangen und präventiv
gegen psychische Erkrankungen vorgehen.
Wir sollten die Infrastrukturen unserer Stadt
nutzen wie z. B. die Turnhallen der städtischen Schulen. Die Kinder und Jugendlichen dürfen diese Räumlichkeiten momentan bis 18:00 Uhr nicht nutzen! Das darf
nicht sein! Aktuell haben wir den Jugendlichen und Vereinen den Zugang zu den
Turnhallen der Schulen untersagt.
Wir müssen unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen eine Nutzung solcher Infrastruktur wieder ermöglichen! Dort befinden sich soziale Strukturen und Treffpunkte
für Jugendliche, doch momentan können sie
nicht genutzt werden. Ich appelliere an alle,
den Zutritt in die schulischen Anlagen wieder ab 17:00 Uhr bzw. noch früher zu ermöglichen.
Ein weiterer Punkt, auf den wir als Stadt
Innsbruck Einfluss nehmen können, ist die
Unterstützung des Wachpersonals der
Mag.-Abt. II, Kinder- und Jugendhilfe. Für
sie können wir eine entsprechende Infrastruktur bereitstellen.
Es hat unter anderem ein Projekt beim Kinderzentrum Pechegarten mit dem Namen
"Hort HOPE" gegeben. Aufgrund des dort
geplanten Neubaus wurde es leider nicht
mehr fortgeführt. Diesbezüglich habe ich
eine Krisensitzung einberufen, zu der auch
VertreterInnen der Mag.-Abt. II, Kinder- und
Jugendhilfe, Innsbrucker Immobilien
GesmbH & Co KG (IIG) und Innsbrucker
Soziale Dienste GmbH (ISD) eingeladen
wurden.
In der Sitzung haben wir einfach darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig dieses Projekt "Hort HOPE" für Kinder in unserer Stadt
ist. Wir haben es geschafft, das Projekt in
die Planungen des Architekturwettbewerbs