Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-12-09-GR-Protokoll.pdf
- S.118
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(zu Punkt 43.8)
Gemeinderatsfraktion Gerechtes Innsbruck
Rathaus - Maria-Theresien-Straße 18
A - 6020 Innsbruck
office@gerechtes-innsbruck.at
Stadtmagistrat Innsbruck
eingelangt am
Bürgermeister Georg Willi
im Hause
1 7. Nov. 2021
l .PG f<" 12 f?S- r2021
Geschäftsstelle für Gemeinderat und Staatsenat
Innsbruck- 15112021
Antrag
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Verlegung eines Stolpersteines vor dem Haus Haydnplatz 8, in dem der lnnsbrucker Bürger Ing. Alfred ·Graubart, bis zu seiner brutalen Misshandlung
am 9. 11. 1938, gelebt hat, wird genehmigt.
Ing. Alfred Graubart:
Ing. Alfred Graubart lebte mit seiner Frau Maria, geb. Herold und Sohn Erich am
Haydnplatz 8. In der Nacht vom 9. auf den 10. November öffnete Maria Graubart einer Gruppe von SA-Männern die Wohnungstür. Alfred Graubart wurden durch Schläge in das Gesicht und am Kopf schwere Gesichtsverletzungen und eine Gehirnerschütterung zugefügt. Der Versuch von Maria Graubart, dessen Schwester Lilly Beran ebenfalls in der Wohnung anwesend war, ärztliche Hilfe für ihren bewußtlosen
Mann zu holen, wurde mit der Androhung des Erschiessens verhindert.
Alfred"s Bruder Richard Graubart lebte mit seiner Familie in der Gänsbacherstraße 5
und wurde dort brutal ermordet.
Ing. Alfred Graubart wurde als Sohn von Softe, geb. Königsbacher und Simon Graubart in Innsbruck geboren, lebte mit seinen Eltern in der Museumstraße, war Soldat
im Ersten Weltkrieg und kam verletzt in italienische Gefangenschaft. Nachdem die
erste Ehe mit Frieda Mellion scheiterte, heiratete er im April 1931 Maria „Mimi" Herold . Nach dem Tod des Vaters übernahm er mit seinem Bruder Richard das „Schuhaus Graubart".
Im Dezember 1938 flüchtete er ohne Frau und Sohn nach England, wo er in das Internierungslager lsle of Man kam und von dort 1942 in die USA. Sein Sohn Erich
reiste ihm 1948 nach Los Angeles nach. 1960 kehrte Alfred nach Österreich zurück,
wo er am 23. März 1980 in Wien verstarb.