Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-02-24-GR-Protokoll.pdf
- S.75
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 171 -
55.2
MagIbk/41563/GfGR-AT/6/2022
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GmbH (IVB), Straßenbahnlinien 2 und 5, Abschaffung Ferienfahrplan
(GR Mag. Plach)
GR Mag. Plach: Es geht in diesem Antrag
um die Straßenbahnlinien "2" und "5" und
deren Taktung in den Ferienzeiten.
Seitdem wir das Regionalbahnprojekt umgesetzt haben und die Tramlinien innerstädtisch finalisiert sind - die Erweiterung der Linie "5" ist ja am Laufen -, ist dies die zentrale Ost-West-Verbindung unseres
öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Früher ist diese Route von der JosefKerschbaumer-Straße bis zur Peerhofsiedlung mit der Buslinie "O" im Fünf-MinutenTakt befahren worden. Mit dem letzten
Fahrplanwechsel für die Straßenbahn im
Dezember 2021 hat es auf der einen Seite
wesentliche Verbesserungen bei den Linien
"2" und "5" gegeben, indem sich die 10-Minuten-Takte im Werkverkehrsfahrplan
schön ergänzen und man dadurch innerstädtisch einen Fünf-Minuten-Takt hat.
Auf der anderen Seite sehen wir leider im
Bereich der Öffis immer wieder
Ausdünnungen an den Randzeiten und vor
allem während der Ferien. Davon sind
sämtliche Schulferien umfasst und das sind
mehr als ein Drittel aller Tage pro Jahr.
Schulferien sind für viele Menschen der
Stadt ganz normale Arbeitstage. Besonders
trifft es jene, die in Bereichen wohnen, die
entweder nur von der Linie "2" oder nur von
der Linie "5" erschlossen sind. Ein weiterer
Punkt, den man sich einmal gesamthafter
bei unserem Linienkonzept ansehen muss,
ist, dass die Linie "5" den Bahnhof erschließt und nur die Linie "2" die Museumsstraße.
Das heißt, wir haben zahlreiche Meldungen
und sehen auch von den Nachfragezahlen
her, dass es nicht hinnehmbar ist, ein Drittel
des Jahres bei den Linien "2" und "5" eine
Ausdünnung des Taktes auf einen ViertelStunden-Takt zu haben. Das ist vor allem
für die direkte Anbindung des DDr.-AloisLugger-Platzes als den zentralen Platz im
Olympischen Dorf der Fall, aber auch wenn
es in Richtung Peerhofsiedlung geht.
GR-Sitzung 24.02.2022
Einen weiteren Punkt möchte ich gleich
anführen, wenn es heißt, man kann ja
umsteigen. Das ist zwar theoretisch aus
dem Osten kommend möglich, aber aus
dem Westen auch theoretisch nicht.
Wir sehen, dass die stark frequentierten
Buslinien, die durch die Museumstraße fahren, dann zunehmend überlastet sind, weil
die Leute wissen, dass sie einen verlässlichen und schnellen Takt haben. Wir brauchen ein Öffi-Angebot, bei dem die Menschen wissen, dass an den Haltestellen innerhalb weniger Minuten ein öffentliches
Verkehrsmittel kommt.
Da geht es auch um die immer wieder zitierte Linie "J", die durch den Fünf-MinutenTakt von Menschen genutzt wird, die nur
Kurzstrecken fahren. Das heißt, wir können
nicht über eine klimafreundliche Stadt und
klimafreundliche Mobilität sprechen, wenn
wir zeitgleich an den Randzeiten, in den Ferien und auch an Samstagen die Takte ausdünnen und es somit weniger attraktiv für
die Menschen ist, auf Öffis umzusteigen.
Daher, auch wenn wir wissen, dass in der
letzten Sitzung des Gemeinderates der
ÖPNV-Rahmenvertrag geändert wurde, von
uns der dringende Appell, diese Ausdünnung des Taktes zurückzunehmen. Wir
brauchen vor allem auf den zentralen Linien
"2" und "5" auch in den Ferien eine ausreichende Taktung mit zehn Minuten.
Wir haben nicht € 400 Mio. in eine Regionalbahn investiert, um dann nur jede Viertelstunde auf gewissen Strecken eine Straßenbahn zu haben. Daher ersuche ich,
beiliegenden Antrag dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zuzuweisen,
und hoffe, dass eine konstruktive Lösung für
diese Situation gefunden werden kann.
GRin Ringler, BA: Ich möchte, wenn es um
diesen Antrag geht, auch auf die Taktung
allgemein eingehen.
Niemand hier bezweifelt, dass es sinnvoll
ist, die Fahrzeiten nicht nur an der Nachfrage zu orientieren, sondern eine regelmäßige Taktung zu haben. Würden wir uns nur
an der Nachfrage orientieren, würde es am
Morgen und am Abend, wenn die Menschen
von und zur Arbeit fahren, viel mehr Fahrten
brauchen, als über den Tag verteilt. Der
Vorteil einer Taktung ganz allgemein ist