Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-04-20-GR-Protokoll.pdf
- S.81
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Thema die Expertise anderer Unternehmen,
die sich ausschließlich und intensiv mit diesen Themen befassen. Möglicherweise ist
es auch für die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) besser, sich mit manchen Dingen nicht intern zu befassen, sondern sie auszuschreiben.
FI stimmt der inhaltlichen Annahme zu. Ich
glaube, es braucht ein klares Zeichen und
ein eindeutiges Signal.
Bgm. Willi: Ich bin der Letzte, der gegen
den Inhalt des Antrages ist, habe aber folgende Bitte:
Im Antrag wird von Windkraft gesprochen.
Als Landtagsabgeordneter habe ich mich
mit diesem Thema intensiv befasst. Wer
sich jemals in Tirol mit Windkraft auseinandergesetzt hat, kennt die Windkraftstudie für
das Bundesland. Im Raum Innsbruck gibt es
einfach nichts!
In Tirol gibt es drei Standorte. Einer befindet
sich am Sattelberg. Die Lage wird heftig
umkämpft! Dort könnte man Windräder errichten, allerdings wurde der Vorstoß vom
Landeshauptmann vehement abgelehnt. Er
meinte, auf die Gipfel unserer Berge kommen lediglich Kreuze, aber keine Windräder. Hier muss ich anmerken, Windräder
stehen niemals auf den Gipfeln, sondern
nur auf den Bergrücken.
Der zweite gute Standort liegt in Außerfern
und der dritte befindet sich in Zams am Venet. Die Ortsbezeichnung Venet kommt aus
dem Lateinischen und bedeutet Wind. Dort
weht ständig Wind! Auch diese beiden
Standorte wurden abgelehnt! Im Raum
Innsbruck gibt es für Windkraft keinen
brauchbaren Standort! Das wurde längst
untersucht.
Nun zur Geothermie: Ich habe mich mit dem
Thema beschäftigt. Die Universität Innsbruck (UNI) hat tolle Studien durchgeführt,
um zu klären, ob Tiefengeothermie, so wie
sie im Raum Rosenheim-München-Süd genutzt wird, auch für uns in Frage kommt. Die
LandesgeologInnen waren vehement dagegen! Sie sagten, das Inntal liegt an einer
Bruchlinie und hier treffen die afrikanische
und europäische Kontinentalplatten aufeinander. Es gibt bei uns viele kleine Erdbeben.
Im Gegensatz zu den GeologInnen der UNI,
sagen die LandesgeologInnen, in diesen
GR-Sitzung 20.04.2022
Zonen Tiefengeothermie zu fördern, sei riskant. Festzuhalten ist, das Thema wurde
bereits behandelt und man hat die Tiefengeothermie in unserem Bereich untersucht.
Ich bin offen für solcherlei Vorschläge, aber
bleiben wir bei Dingen, die wir selbst gut
umsetzen können! Mit der Geothermie sind
wir gut unterwegs und stoßen jetzt an unsere Grenzen. Es gibt mehr Ansuchen als
wir umsetzen können.
Wo im Stadtgebiet von Innsbruck Potential
für Wasserkraft liegt, weiß ich nicht. Morgen
werden wir den Stollen in Mühlau in Betrieb
nehmen.
(Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc:
Welche Märchen willst Du uns erzählen?)
Photovoltaik! Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) würde gerne mehr umsetzen, aber es braucht Menschen, die ihre
Flächen zur Verfügung stellen!
(StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Es braucht ein
aggressives Markenmanagement, anstatt
ständigem Daumendrehen!)
StRin Mag.a Oppitz-Plörer, Sie sind die
Stadträtin mit dem Wirtschaftsressort. Holen
Sie alle Wirtschaftstreibenden mit großen
Parkflächen an einen Tisch und sagen
ihnen, sie sollen einmal etwas tun! Bei diesem Thema müssen alle an einem Strang
ziehen!
Ich bin der Erste, der all das unterstützt! Ich
merke lediglich an, dass gewisse Ansätze
untersucht wurden. Windkraft und Tiefengeothermie sind in der Stadt Innsbruck heikle
Themen. Die anderen Bereiche können wir
uns gerne anschauen. Ich kann nur berichten, die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
(IKB AG) würde gerne mehr unternehmen.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Herr Bürgermeister, wo fange ich an? Ihr GRÜNEN wart
jahrzehntelang in einem Bereich wirklich erfolgreich. Ihr habt stets verhindert, dass in
Tirol am Inn Wasserkraft ausgebaut wird.
(Beifall)
Das habt ihr alleine zu verantworten! Wärt
ihr nicht so erfolgreich gewesen, den Ausbau von Wasserkraft zu verhindern, hätten
in den kommenden Jahren 25.000 Haushalte in der Stadt Innsbruck zu 50 % unabhängig von Gas aus der Russischen Föderation oder aus Katar ihre Energie beziehen
können.