Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf
- S.105
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- 555 -
"Schwimmen darf nicht untergehen! Damit
nicht eine Generation an NichtschwimmerInnen heranwächst, auch in Bezug auf
Corona, sind SchwimmlehrerInnen nun bemüht, die Kurse nachzuholen. Doch das gestaltet sich schwierig. Die Auswirkungen der
Pandemie machen sich heuer erst richtig
bemerkbar."
Die Initiative des Landes Tirol wird in dem
Artikel gelobt, also die Unterstützung des
schulischen Schwimmunterrichts. Weiters
wird festgehalten, dass das "löblich" sei.
"Auch das Interesse an Privatkursen ist
groß. Allerdings scheitert es an den Wasserflächen."
Dann wird noch einmal darauf eingegangen,
dass das ein generelles Problem ist und die
Ausbaunotwendigkeit wird betont.
"Dabei würden nicht nur Familien von einem
größeren Indoor-Angebot profitieren. Es
geht auch um SeniorInnen, um Nachwuchsarbeit und um eine Ganzjahressportmöglichkeit. Tirol ist ein Land der Berge. Freizeitangebote hoch oben am Gipfel gibt es
genug. Ob ein Kind mit vier oder fünf Jahren
mit dem Schifahren beginnt, ist aber nicht
entscheidend, jedenfalls nicht lebensentscheidend. Das ist beim Schwimmen anders. Ob es mit vier Jahren den Beckenrand
erreicht, allerdings schon."
Damit ist gemeint, dass das SchwimmenLernen eine sehr wichtige Kompetenz darstellt, nämlich eine Überlebenskompetenz.
Deshalb ist es auch nicht ohne Grund in
den Lehrplänen verankert. Das Problem ist,
dass wir insgesamt viel zu wenig Wasserflächen haben.
Was wäre, wenn man am Standort Höttinger Au Flächen erweitert? Ich habe mitgeteilt bekommen, dass man noch ein 25-Meter-Becken errichten könnte. Das würde
€ 21 Mio. kosten. Ob es hierfür Förderungen vom Bund oder dem Land Tirol gibt, ist
nicht beantwortet worden. Meine Auskunft
dazu ist Nein.
Bei den nicht beantworteten Fragen war die
Frage dabei, wie es mit den KIP-Mitteln
aussieht, die vom Bund kommen und auch
für Schwimm- bzw. Hallenbäder verwendet
werden können, und zwar zu 50 %. Beim
Haus der Musik hat Bgm. Willi immer gesagt, dass wir diese Mittel nicht abholen.
GR-Sitzung 19.05.2022
Wir können sie liegenlassen. Wenn wir
50 % und dazu die Bundes- und Landesförderungen abholen könnten, wäre das Delta
gar nicht mehr so groß. Genau um diese Information geht es hier im Gemeinderat der
Stadt Innsbruck.
Wir brauchen eine Entscheidungsgrundlage, um das Beste für die Bevölkerung der
Stadt Innsbruck, von Jung bis Alt, für den
Breitensport, den Nachwuchssport und für
die Bildung zum Schwimmen-Lernen bereitstellen zu können. Diese Grundlage wird
uns nicht geboten.
Wenn wir das Hallenbad Höttinger Au erweitern oder sanieren, steht dieses Bad
mindestens eineinhalb Jahre still. Das beantwortet die Anfrage ganz klar. Nachdem
wir schon so viel Zeit verloren haben, gibt
es wieder kein Wasserflächenangebot für
das Nachholen des Schwimmen-Lernens.
Ob wir uns diesen Rückstau dazu auf Generationen hinaus leisten können, hätte ich
gerne von Dir, Bgm. Willi, weil es Deine Aufgabe ist, eine Grundlage für Entscheidungen. Diese aber so aufbereitet, dass wir sie
auch treffen können.
Dazu gehört auch dieser Durchführungsprojektbericht. Die IKB antwortet, dass hier
quasi kein Auftrag ergangen ist und es kein
Budget dafür gibt, und verweist auf die Geschäftsordnung des Beirates für Großprojekte. Dort steht aber, dass offene Fragen
zu diesen Stellungnahmen und Planungskosten führen. Offenbar braucht es aber jemanden, der das beauftragt. Du hast das
nicht getan.
Demokratisch brennt für mich der Hut beim
Schwimmen. Wir können keine Entscheidung treffen. Wir können nichts mehr in dieses baufällige Bad investieren und die
Frage ist offen, wie es weitergeht. Du beschäftigst Dich sehr gerne mit Themen, die
eine gewisse Flughöhe haben und weit über
die Stadt Innsbruck hinaus relevant sind. Ich
wünsche mir aber ein wenig mehr Bodenhaftung. Gerade dieses Thema ist sehr relevant und mitnichten nur ein Spitzensportthema. Bitte, Herr Bürgermeister, nehmen
Sie es ernst! (Beifall von allen Seiten)
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv. Lassenberger.