Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf
- S.46
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GR Mayer: Ich möchte nur klarstellen, dass
ich die Sanierung der Bob- und Rodelbahn
nicht von der Beteiligung an OWS abhängig
gemacht habe. Das habe ich nicht gesagt,
sondern in den Raum gestellt, dass nicht
klar ist, ob die Bewerbe bei uns stattfinden
und welche Einnahmen eventuell lukriert
werden können. Ich würde aber davon
nichts abhängig machen.
Wenn ich jetzt höre, dass der Kostendeckel
offenbar nicht endgültig ist, könnte die gleiche Situation wie in der Gemeinde Seefeld
eintreten. Die Kosten werden explodieren
und wir einfach darauf sitzenbleiben. Davor
habe ich gewarnt, nicht mehr und nicht weniger.
GR Depaoli: Ich versuche mich auf Grund
der demokratiefeindlichen Redezeitbeschränkung kurz zu halten. Wir haben in der
Stadt Innsbruck eine Bob- und Rodelbahn,
die österreichweit einmalig ist. Dort werden
ausschließlich Bewerbe für die OWS durchgeführt. Nachdem wir als einziges Bundesland eine solche Infrastruktur haben,
müsste eigentlich der Bund sagen, dass er
stolz darauf ist und daher die Finanzierung
unterstützt.
Wenn der zuständige grüne Bundesminister, offensichtlich ein guter Freund von
Bgm. Georg Willi, eine solche Anlage will,
dann muss er uns das beweisen. Der Bund
hat viel mehr Mittel zur Verfügung als die
Stadt Innsbruck. Wenn Österreich sich den
Luxus gönnt, eine einzigartige Bob- und Rodelbahn in einem Bundesland wie Tirol und
hier in der Stadt Innsbruck zu haben, muss
diese Infrastruktur etwas wert sein. Mit entsprechendem Verhandlungsgeschick, welches ich in Frage stelle, könnte man sagen,
dass Mittel fließen sollten und wir den Rest
des Betrages beisteuern. Zuvor ist natürlich
noch das Land Tirol einzubinden.
Wir verkaufen uns eigentlich viel zu billig
und für uns wird es dann sehr teuer. Den
Bundesminister sollten wir klar Folgendes
wissen lassen: Wenn die Bob- und Rodelbahn weiter betrieben werden soll, dann ist
die Geldtasche zu öffnen, da beim Bund
mehr Mittel vorhanden sind. Wir bekommen
dann die Zusage, wie viel dem Bund die
Sportanlage wert ist. Anschließend benötigen wir einen Beschluss des Landes Tirol
und können unser Scherflein dazu beitragen.
GR-Sitzung 19.05.2022
Ich bin der Meinung, dass unser Anteil viel
zu hoch ist. Diese Sportbahn sollte eigentlich ein Renommee für die Republik Österreich darstellen. Daher sind auch anteilig
mehr Kosten zu übernehmen. Wir müssen
unseren Beitrag so gering als möglich halten. Ich glaube, dass solche Verhandlungen
bis jetzt noch nicht geführt worden sind. Reden und gut zuhören, Herr Bürgermeister,
sind Deine Stärken, das hast Du mir zumindest vor der Gemeinderatswahl erzählt,
dann setze diese jetzt bitte um.
Jede/r hier im Gemeinderat spricht sich für
ein solches Projekt aus, allerdings nicht mit
diesen Kosten.
GR Onay: Ich will noch zwei Punkte mit auf
den Weg geben. Ein Deckel hebt den logischen Menschenverstand nicht aus. Ich darf
kurz an das Projekt der Patscherkofelbahn
erinnern, bei dem wir auch Beschlüsse gefasst haben. Das kann man auch als Deckel
bezeichnen, der immer wieder bis zum
Gehtnichtmehr gelockert wurde.
Zweitens, wenn es eine Order für OWS
durch die Hintertüre gibt, dann ist der Inhalt
genau die Wortmeldung von StRin
Mag.a Schwarzl. Wir bewerben uns nicht
und machen auch keine Abstimmung, aber
führen die Veranstaltung durch. Ich will allen
mitgeben, sobald wir eine Olympia-Veranstaltung in Innsbruck stattfinden lassen, sind
wir part of the game. Wir sind Teil des Ganzen.
Daher bin ich über die Wortmeldung der
Sportstadträtin enttäuscht, denn sie legt dar,
dass es gar nicht darum geht. Die Bürgermeisterfraktion beweist es uns aber genau,
dass eine Veranstaltung für die OWS durchgeführt wird, aber es gibt keine Abstimmung. Wir haben über die Austragung von
OWS bereits eine Volksbefragung abgehalten. Die Stadt Innsbruck hat klar und deutlich gesagt, dass sie nicht part of the game
von OWS sein will. Dies geschah mit unterschiedlichen finanziellen Begründungen,
nicht nur budgetäre, finanzielle Argumente
wurden vorgebracht. Wir wissen, was heute
OWS international darstellen. Ich lehne für
mich daher OWS ab. Viele InnsbruckerInnen haben auch in die Richtung abgestimmt, was wir zu respektieren haben. Das
möchte ich allen mitgeben, denn ich warne
vor einer Durchführung von Bewerben von
OWS durch die Hintertüre.