Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf
- S.60
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 284 -
Dekanin einer Theologischen Fakultät war
und wir ohnehin so wenige Benennungen
nach Frauen haben, dass der gesamte Titel
von Univ.-Prof.in Dr.in Pissarek-Hudelist auf
der Namenstafel aufscheint.
Ich habe nochmals mit der Universität Innsbruck, mit den feministischen Theologinnen
Rücksprache gehalten, worauf wir uns verständigt haben, dass der Platz "Herlinde
Pissarek-Hudelist" genannt wird. In der
Platzbeschreibung soll der vollständige Titel
enthalten sein.
In dem Sinne stelle ich auch folgenden Abänderungsantrag:
Der Bereich nördlich des Verbindungsweges von der Volksschule Innere Stadt zur
Prof.-Franz-Mair-Gasse wird in Erinnerung
an die erste Dekanin "Pissarek-HudelistPlatz" benannt.
Die genaue und umfangreiche Titulierung ist
im erläuternden Text enthalten:
Univ.-Prof. Dr.in Herlinde Pissarek-Hudelist
(1932 - 1994). Professorin für Theologie in
Innsbruck und weltweit erste Frau, die Dekanin einer Katholisch-Theologischen Fakultät (1989 bis 1993) wurde.
Mag.a Schwarzl, eigenhändig
StRin Mag.a Mayr: Es wurde bereits erwähnt, dass die Umsetzung der Benennung
eines Platzes nach Univ.-Prof.in Dr.in Herlinde Pissarek-Hudelist ein Vierteljahrhundert gedauert hat. Das liegt auch daran,
dass es wenig neue Straßen oder Plätze zu
benennen gibt.
Die damalige Antragstellerin war AltGRin Doris Linser, eine ehemalige Gemeinderätin der GRÜNEN. Ich hatte in den letzten zwei bis drei Jahren mit ihr immer wieder einen Austausch. Sie hätte gerne, dass
ich dem Gemeinderat mitteile, dass es sie
besonders freut, dass endlich nach 25 Jahren ihr Antrag umgesetzt wird. Sie war viele
Jahre lang engagiert, dass Straßen und
Plätze nach Frauen benannt werden. Das
war ihr ein sehr zentrales Anliegen. Zudem
möchte sie nochmals daran erinnern, wie
viele weitere Frauen auf der Liste stehen
und warten, dass eine Benennung einer
Straße oder Platzes erfolgt.
Ich habe Alt-GRin Linser im Namen von
StRin Mag.a Schwarzl nochmals versichert,
GR-Sitzung 24.03.2022
dass wir dahinter stehen, das Anliegen
weiter zu verfolgen.
Zudem darf ich GRin Heisz danken, die die
Vorschläge zur Änderung der Tafel eingebracht hat. Darauf findet man eine Erklärung, die in dem Antrag genau wiedergegeben wird. Es wäre ein Zungenbrecher geworden, wenn wir den gesamten Titel als
Platzbenennung genommen hätten.
Univ.-Prof.in Dr.in Herlinde Pissarek-Hudelist
war eine Pionierin im Bereich der Theologie.
Sie hatte es teilweise sicher sehr schwer.
Weltweit war sie die erste weibliche Dekanin einer theologischen Fakultät. Sie hat immer sehr viel wert daraufgelegt, dass sie die
religionspädagogische Praxis im Laufe ihres
Lebens ausüben konnte.
Wir können auf diese Benennung stolz sein.
Ich freue mich schon, wenn wir das entsprechend feiern.
Bgm.-Stellv. Lassenberger übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc.
Bgm.-Stellv. Lassenberger: Ich darf mich
für den Abänderungsantrag bedanken. Wir
haben im Kulturausschuss bereits angebracht, dass die Nennung aller Titel nicht
sehr sinnvoll erscheint. Das hat grundsätzlich aber nichts mit der Wertschätzung zu
tun, die man einem Menschen entgegenbringt.
Ich bin jetzt über die Formulierung sehr froh,
denn es wird im weiterführenden Text erklärt, um welche Person es sich handelt,
wie das bei anderen Plätzen und Straßen in
der Stadt Innsbruck immer vorkommt. Der
Einfachheit tut der Abänderungsantrag gut.
Wir haben uns im Stadtsenat der Stimme
enthalten, aber nicht, weil wir der Dame die
Wertschätzung nicht zukommen lassen wollen, sondern weil in der Beschlussvorlage
nicht auf unseren Wunsch eingegangen
wurde.
Jetzt werden wir zustimmen, weil wir der
Meinung sind, dass die Abänderung sinnvoll
ist und die Benennung konform mit allen anderen in der Stadt Innsbruck läuft.