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Stadtmagistrat Innsbruck
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1.I Aril 2023

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Janine Bex, BSc

Geschäftsstelle fürGe eincerat und Stadtsenat

Stv. Klubobfrau der lnnsbrucker Grünen

Innsbruck, 25.04.2023

ANTRAG
Betreff: Kinderschutz flächendeckend und in allen Bereichen

Der Gemeinderat möge beschließen:
1.

Der lnnsbrucker Gemeinderat bekennt zur Umsetzung umfassender Kinderschutzmaßnahmen in allen
relevanten lnnsbrucker Institutionen wie Schulen, Kindergärten, Jugendzentren und Vereinen.

2.

Stadträtin Elli Mayr und Stadträtin Christine Oppitz Plörer werden ersucht, insbesondere im Bereich der
Sport-, Freizeit- und Ferienangebote für Kinder den Kontakt zu den diversen Anbietern und Vereinen zu
suchen, die Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten 1 (inkl. Evaluierung bestehender Maßnahmen)
anzuregen und dazu einen Bericht im Bildungsausschuss im Herbst 2023 vorzulegen.

3.

Stadträtin Elli Mayr und Stadträtin Christine Oppitz Plörer werden ersucht, gemeinsam mit dem
zuständigen Fachämtern und im Austausch mit Expertinnen, eine gelebte Praxis des Kinderschutzes
sicherzustellen. Das Angebot soll niederschwellig, mehrsprachig und sich auch an Private (Elternarbeit)
als auch Institutionen in Innsbruck richten.

Begründung:
In der Berichterstattung und Interviews mit Expertinnen über Missbrauch und Gewaltanwendung an Kindern
stellt sich eines klar heraus: Übergriffe gegenüber Kindern sind leider keine Einzelfälle, sondern können immer
wieder in unterschiedlichen Kontexten verübt werden und sind sehr vielfältig.
Expertinnen betonen zudem die Notwendigkeit von lnterdisziplinarität im Kinderschutz und präventive
Schulungen von Eltern und Kindern, um das Bewusstsein zu schärfen. Die Arbeit von Kinderschutzorganisationen 2
hat nicht nur intervenierenden Charakter, sondern zunehmend präventive Aufgaben, um Schädigungen zu
vermeiden. Denn es ist längst bewiesen, dass Gewalt in der Kindheit körperliche und/oder psychische Spätfolgen
haben kann, die zu einer Einschränkung in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und Produktivität führen.
Untersuchungen, wie die Mikado-Studie (2015) 3 zeigen, dass nur ein Drittel der Kinder, die Opfer von sexuellem
Missbrauch werden. sich jemandem anvertrauen und nur etwa ein Prozent der Fälle den Ermittlungsbehörden
oder dem Jugendamt bekannt werden. Die Dunkelziffer, also die Zahl der nicht gemeldeten und daher nicht
bekannten Fälle, ist also beispielsweise bei sexueller Gewalt an Kindern sehr hoch.

1 Plattfonn Kinderschutzkonzepte: htq,s://~w.schutzkonzepte.at
2
3

Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren: http://~w.oe-kinderschutzzentren.at
M i K AD O - Missbrauch von Kindern: Ätiologie, Dunkelfeld und Opfer:
http ://www mikado-studie.de/ti files/mikado/µpload/MiKADO%20 %20Ergebnjsse.pdf