Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023-07-13-GR-Protokoll.pdf

- S.111

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023-07-13-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 848 -

Fördercall für BauträgerInnen zu tun. Dieser
Fördercall für BauträgerInnen hat einen
Wert von € 25 Mio.
Wie komme ich auf diesen Betrag? Wir erhöhen von 3.200 m2 auf 5.700 m2 Nutzfläche. Ich bin jetzt konservativ und sage, dass
der Bauträger € 10.000,-- pro m2 bekommt.
Da reden wir über eine Wertsteigerung mit
Bebauung usw. von € 25 Mio., die er dort
realisieren kann. Wir reden hier über 50 zusätzliche Wohnungen à 50 m2. Ich weiß,
dass es dort eher größere Wohnungen geben wird, weil das Projekt eher für die Wohlbetuchten sein wird. Wir reden über
€ 25 Mio. Das ist der Punkt.
Mit guter Überzeugungsarbeit bei einem
Wasser und einem Brötchen kann man es
offenbar in der Stadt Innsbruck schaffen, einen Mehrwert zu generieren, der einem
Äquivalent von € 25 Mio. entspricht. Ich
gebe Bgm. Willi zu 100 % Recht damit,
dass das dazu führt, dass alle Dämme brechen, weil alle anderen BauträgerInnen und
alle Investmentfirmen natürlich berechtigterweise das Gleiche einfordern werden.
Was ist das? Das ist im Endeffekt nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht für jede/n
HäuslbauerIn, die/den wir in der Stadt haben, die/der penibel ihren/seinen Bebauungsplan einhalten muss. Bei jedem Zubau
wird darauf geschaut, ob es wohl passt. Das
zu Recht, aber bei diesem Projekt geht es
auf einmal und sogar sehr schnell. Es geht
sogar so schnell, dass man das noch in der
Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte heute in der
Früh für den Juli-Gemeinderat durchbringen
muss.
Es ist auch ein Schlag ins Gesicht für alle
Menschen, die in dieser Stadt wohnungssuchend sind und einen Kran nach dem anderen sehen und sich denken, ob für sie vielleicht auch einmal eine Wohnung dabei ist.
Nein, wieder nur wie in diesem Fall
"Schwarz Weiß, das Gold von morgen". Das
ist ein Schlag ins Gesicht.
Weiters ist es ein Schlag ins Gesicht, dass
gesagt wird, dass es so viele subjektive Befindlichkeiten der AnrainerInnen gibt. Es ist
auch ein Schlag ins Gesicht für alle ExptertInnen, die sich damit auseinandergesetzt
haben, angefangen bei unserer eigenen
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Mobilität und InGR-Sitzung 13.07.2023

tegration, dem Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB) und der ArchitektInnenkammer,
die in einem offenen Brief klar darauf hinweist, welcher Dammbruch und welcher
Wahnsinn das ist.
Natürlich ist es auch ein Schlag ins Gesicht
für die AnrainerInnen, was ich ganz klar objektivieren kann. Beim letzten Christkindlmarkt vor Corona sind alle Fraktionen beim
Markt in St. Nikolaus gesessen und haben
gesagt: "Liebe St. NikolauserInnen, die
Nachverdichtung bei Euch ist beendet." Es
gibt einen restriktiven Bebauungsplan, der
mit großer Mehrheit in diesem Saal beschlossen wurde. (Unruhe im Saal)
Das kann man sich nun zurechtbiegen, wie
man will. Man kann sich auch das diesbezügliche Filmmaterial ansehen. Klar war,
dass es in St. Nikolaus strenge Bebauungspläne gibt. Gesagt hat man aber auch, dass
es da hinten hinaus egal ist.
Nun noch einmal zum zentralen Punkt: Man
öffnet die Betongoldmine von Innsbruck und
bohrt noch einmal weiter hinein, damit man
herausholt, was noch zu holen ist, und dann
kommt man mit dem öffentlichen Mehrwert.
Dieser besteht aus einem Lagerraum für die
St. Nikolauser Vereine und einer Kinderkrippe mit 200 m2, bei dem das zuständige
Amt und die zuständige Stadträtin sagen,
dass es nicht einmal möglich ist, diese dort
zu realisieren. Wir wissen auch nicht, zu
welchen Konditionen wir das dann bekommen.
Weiters wird noch über einen Bach gesprochen bzw. über einen, zwei oder drei m2 am
Rand, und über ein Haus, das im Bestand
erhalten bleibt. Das wird aber so verbaut,
dass es nicht einmal gesehen wird. Mich
würde interessieren, wer da dann inmitten
der Terrassensiedlung wohnt. Das sind
Mehrwerte, die in keinem Verhältnis zu einer Wertsteigerung von € 25 Mio. stehen.
Weil wir heute schon bei der großen Ausschüttung waren, darf ich den beschließenden Fraktionen noch ein Geschenk von meiner Seite übergeben. Wir haben einen
Spendenscheck für Euch vorbereitet für den
jeweiligen glücklichen Bauträger SchwarzWeiß Immobilien GmbH.
Das sind € 25 Mio. an potentieller Wertsteigerung, die hier mit einem Beschluss einem
Bauträger ermöglicht werden.