Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024-10-10-GR-Kurzprotokoll.pdf
- S.235
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(zu Punkt 55.11)
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Federspiel
Stadtrat Markus LASSENBERGER
GR Rudi FEDERSPIEL
Klubobfrau Andrea DENGG
Klubobfrau-Stv. Fabian WALCH
GR Reinhold HAPP
GR Achim LINDE
GR 1n Maria-Magdalena TRINKL
Stadtmagistrat Innsbruck
ei ngelangt am
1 1. Juli 2024
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Gemeinderat und Stadtsenat
Innsbruck, am 11.07.2024
Antrag
betreffend Straßennamen zu Ehren Dr. Anton Gasteigers
Der Gemeinderat möge beschließen:
Herr Bürgermeister wird beauftragt gemeinsam mit den zuständigen Stellen den Tiroler
Freiheitskämpfer Dr. Anton Gasteiger (geb. am 31 . Mai 1780 in Villanders -gest. am 16. Juli
1860 in Innsbruck) für eine Straßenbenennung in Innsbruck vorzusehen .
Begründung:
Zur Person Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach:
Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach, geboren am 31 . Mai 1780 in Villanders
und war Sohn des Karl Cajetan von Gasteiger, Gräflich Wolkensteinischer Patrimonial
Landrichter zu Villanders. Anton entlarvte sich im Studium als ein sehr hervorragendes Talent,
welches mit großem Fleiß und Ehrgeiz begleitet war. Er hatte das Studium noch nicht
vollendet, als im Jahr 1796 das Vaterland zum ersten Mal seinen Waffenruf ertönen ließ, um
die vom Süden heraufdringenden feindlichen Scharen durch die Kraft seiner Söhne aus den
Bergen Tirols zurück zu werfen. Der damalige 16jährige Jüngling schloß sich als einer der
ersten Freiwilligen der Schützenkompanie Villanders an und marschierte ohne Scheu dem
Feind entgegen. Am 2. November 1796 über dem Dorf Faedo kam es zum entscheidenden
Gefecht, in welchem der Feind bekanntlich geschlagen und zur Räumung gezwungen wurde.
Gasteiger fand hier die erste Gelegenheit sich im Felde auszuüben. Laut einem vorliegenden
Dienstzeugnis hatte sich Gasteiger in jenem Gefecht mutig und tapfer benommen und durch
sein rühmliches Beispiel , obwohl ihm durch eine feindliche Kugel der Federbusch vom Hute
fortgerissen wurde, zur Standhaftigkeit und Ausdauer der übrigen Landesschützen wesentlich
beigetragen. Im Jahre 1800 rief ihm die von der Schweiz her drohende Kriegsgefahr abermals
zu den Waffen. Er marschierte als Oberleutnant mit der Villanderer Schützenkompanie nach
Engadin gegen die eindringenden Feinde. In den Jahren vor 1809 trat er als Adjunkt in die
Dienste des Gräflich Wolkensteinischen Patrimonial-Landgerichtes zu Villanders über. Durch
das wohlwollende umsichtige und überaus tätige Benehmen Gasteigers hatte er das
allgemeine Vertrauen der Bevölkerung gewonnen. In seinem Vaterlandsliebenden
durchglühten deutschen Herzen verspürte er die Hoffnung, dass schon jetzt der geeignete
Augenblick zur Abschüttelung der feindlichen Zwingerschaft gekommen sei. Nach dem
Drange meines Herzens sagte Gasteiger, erfasste ich die Aufgabe der Zeit und suchte in
tatsächlicher Vereinigung Tirols mit dem übrigen Völkern Österreichs die Fremdherrschaft
brechen zu helfen. Im April 1809 als der Sturm losbrach und das Landvolk sich in Waffen
erhob, versammelte sich Hauptmann Gasteiger mit seinen Villanderer Schützen und
marschierte in das Etschtal und nach Valsugana, führte aber seine Mannschaft Anfangs Mai,
nachdem die Gefahr verschwunden war, in die Heimat zurück, da eine feindliche Invasion aus
Bayern drohte. Die Männer aus Tirol erhoben sich jedoch und stellten sich dagegen zur Wehr.
So wurden auch die Sturmglocken am Eisack gezogen und so erhoben sich auch die