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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 07-2022-06-22-GR-Protokoll_opt_18.59.52.pdf

- S.15

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verstellten. Bis die erste Fußgängerzone in
der Stadt Innsbruck eingeführt wurde, dauerte es noch ein wenig.
Im Jahr 1972 war es dann so weit und die
neu geschaffene Fußgängerzone umfasste
die gesamte Altstadt. Viele Anrainer hatten
eher negative Gefühle bezüglich dieser neu
geschaffenen Zone. Wie so viele Themen,
spaltet auch die Fußgängerzone die Gemüter. Die einen können gar nicht genug davon bekommen, die andere Seite stöhnt
darüber.
Natürlich ist es nett, an einem nicht zu heißen Sommertag oder an lauen Sommerabendenden eine Fußgängerzone zu durchschreiten, zu flanieren, sich in den zahlreichen Gastronomiebetrieben verwöhnen zu
lassen und die schönen Schaufenster zu
betrachten.
Auch im Winter bringen Fußgängerzone einen Mehrwert, aber leider nicht für jeden.
Nachteile haben vor allem jene Bürger, die
dort wohnen. Die Anrainer werden in ihrer
Mobilität sehr eingeschränkt und müssen oft
in den Nächten erheblichen Lärm ertragen.
Eine autofreie Innenstadt kann und will ich
mir nicht vorstellen. Wohin mit den zahlreichen Autos? So eine große Kapazität haben
die Tiefgaragen in der Stadt Innsbruck gar
nicht. Das Parken in Tiefgaragen ist nicht
für jeden Bürger finanziell möglich und so
werden viele Menschen ihre Autos in anderen Straßenzügen abstellen. Somit wird das
Parkchaos in Innsbruck von den GRÜNEN
perfektioniert.
Was geschieht mit Touristen oder Tirolern
aus anderen Gemeinden? Wo sollen sie
ihre Autos abstellen? Entstehen große
Parkplätze am Stadtrand? Was wäre, wenn
wir zwar schöne Fußgängerzonen haben,
aber weniger Konsumenten? Diese werden
zweifelsohne Einkaufszentren am Stadtrand
bevorzugt frequentieren. Dort gibt es kostenlos nutzbare Parkplätze, schöne Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die sie
auch verwöhnen. Bei diesen Einkaufzentren
gibt es also genau das, was wir in der Innenstadt auch anbieten und erhalten bzw.
fördern sollten.
So schön Fußgängerzonen für junge und
gesunde Menschen sind, so anstrengend
werden sie für ältere und gehbehinderte, die

GR-Sitzung 22.06.2022

oft schon mit kleinen Gehstrecken überfordert sind. Diese Gruppe muss dann mit dem
Taxi fahren, was für die meisten nicht leistbar ist. Auch Pflegepersonal für zu Hause
oder Handwerker gehören nicht zu den großen Gewinnern von Fußgängerzonen.
Immer öfter kommt die Begegnungszone ins
Gespräch. Hierbei handelt es sich um ein
Verkehrsmodell, bei dem alle Teilnehmer
gleichberechtigt sind. Das klingt zwar gut,
aber dennoch haben Fußgänger und Radfahrer wenig Chancen gegenüber einem
Auto. Auch ob sich alle Rad- und Autofahrer
an das Tempolimit von 20 km/h halten, ist
fraglich.
Selbst bei so niedriger Geschwindigkeit
kann ein Unfall verheerende Folgen haben.
Ganz schlimm stelle ich mir dieses Modell
für Kinder vor. Sie können noch nicht zwischen einer herkömmlichen Straße und einer Begegnungszone differenzieren.
Leider werden Fußgängerzonen immer öfter
Ziele von Terroranschlägen. Dank der FPÖ
bekommen wir hoffentlich bald die versprochenen Sicherheitspoller bei den Eingängen
der Altstadt, um so auf die Sicherheit unserer Bürger zu schauen.
Fazit ist, Fußgängerzonen sind schön und
nett, aber für Anrainer und gehbehinderte
Personen leider nicht immer von Vorteil. Ich
glaube nicht, dass sie für das Klima und die
Überhitzung der Stadt Lösungen mit sich
bringen. In der Stadt Innsbruck haben wir
leider nur zubetonierte Fußgängerzonen.
Diese bieten an heißen Sommertagen nicht
den Komfort, den ein schattiges Plätzchen
in der Peripherie bereithält.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR Gleinser: Es gab Zeiten, in denen Autos der ganze Stolz einer Familie waren. Die
Gesellschaft hat Autos zum höchsten zu erreichenden Luxus eines jeden Menschen
ausgerufen. Diese Zeiten liegen schon einige Jahre zurück, aber ich erinnere mich,
dass man damals jeden Meter mit dem Auto
gefahren ist. Das war einfach üblich.
In diesem Zeitgeist wurden damals in der
Stadt Innsbruck Straßen geplant und gebaut. Innsbruck war eine Stadt, die für Autos optimiert wurde.