Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 07-2022-06-22-GR-Protokoll_opt_18.59.52.pdf
- S.74
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schon im Jahr 2014 eingebracht. Man hat
sich intensiv mit den verschiedenen Lösungen beschäftigt. Das kann man in den Archiven nachlesen. Dabei ist herausgekommen, dass fahrradsichere Gleise wirklich
sehr teuer und in der Praxis nur schwer umsetzbar sind.
Ich habe mir jetzt natürlich die Mühe gemacht, das Produkt des Anbieters, der im
Antrag erwähnt wird, anzuschauen. Es
klingt vielversprechend. Meines Erachtens
ist es aber immer noch das gleiche System.
In einer Tageszeitung habe ich gelesen,
dass es geprüft und das Modell in Zürich
verfolgt wird.
Mich hat sehr verwundert, dass man nach
acht Jahren immer noch das gleiche Modell
erprobt, obwohl man schon weiß, dass es
nicht funktioniert bzw. nicht praxistauglich
ist. Man kann sich das natürlich ansehen.
Wir haben uns überlegt, dem Antrag zuzustimmen, damit man sieht, was dann passiert. Aber eigentlich ist er schon geprüft.
Im Stadtsenat ist der Antrag sicher gut aufgehoben, denn da kann man dann die alten
Unterlagen hervorholen und schauen, was
sich in der Zwischenzeit wirklich getan hat.
Aber vielleicht sollten wir dann auch überlegen, ob andere Lösungen gefunden werden
können, mit denen man dasselbe Ziel erreicht.
Wie das geht, weiß ich auch nicht. Es wird
schwierig sein, sonst hätte man das wahrscheinlich schon in anderen Städten umgesetzt. Es wird auf das Thema hinauslaufen,
nach Möglichkeit mehr Platz zu schaffen.
Da denke ich, wird es in der Anichstraße,
die hier eine der gefährlichsten Bereiche ist,
nie funktionieren.
Der Antrag ist ein gutes Ansinnen. Deshalb
würden wir befürworten, dass man sich das
im Stadtsenat nochmals ansieht. Aber viel
Hoffnung habe ich da leider nicht. Ich freue
mich aber, wenn alte Ideen von mir nochmals aufgegriffen werden.
GR Depaoli: Der Antrag klingt recht nett, ist
meines Erachtens aber realitätsfremd. Erstens haben wir sehr viel Geld in die Hand
genommen, die Schienen zu verlegen. In
der Reichenauer Straße mussten wir auch
den Untergrund vorbereiten, weil sonst die
schweren Straßenbahnen die Kanalrohre
zum Bersten gebracht hätten.
GR-Sitzung 22.06.2022
Finanziell wäre ein Austauschen der Schienen ein Wahnsinn, selbst wenn ein besseres System auf dem Markt wäre - was aber
nicht der Fall ist.
Es gibt nun Folgendes: Die Stadtführung
von Padua (Italien) - das habe ich mir genau angesehen - war schon vor 30 Jahren
klüger als wir. Sie haben Straßenbahnen
auf Gummirädern mit nur einer Schiene installiert. Diese dient rein der Streckenführung. Alles wird straßenbahnähnlich transportiert.
Wenn uns das eingefallen wäre oder wir
einmal woandershin geschaut hätten, wäre
das Problem mit den Schienen zumindest
halbiert.
Letztendlich gibt es momentan keine technische Lösung. Für diese Erkenntnis brauchen wir keine Studien oder Ähnliches,
denn das sagt uns ja eigentlich der gesunde
Hausverstand. Die vorhergehenden Regierungen haben sich für dieses Straßenbahnsystem entschieden und wir müssen das
nun ausbaden.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich muss
GR Mag. Krackl hinsichtlich der Velo-Gleise
leider recht geben. Da ist noch nichts wirklich Ausgereiftes auf dem Markt.
Wir haben in der Stadt Innsbruck Schmalspur. Bei Breitspur wäre die Situation etwas
entschärfter. Von der Statistik her ist es vor
allem dort ein Problem, wo Radfahrende an
den erhöhten Haltestellenkaps vorbeifahren,
weil aufgrund des Abstandes die Angst groß
ist, mit dem Fahrradpedal hängen zu bleiben. Hier haben wir versuchsweise Markierungen angebracht, die darauf aufmerksam
machen, dass man nicht zwischen Gleis
und Haltestellenkap fährt, sondern in der
Mitte zwischen den beiden Gleisen.
Das hat sich bewährt, aber es gibt natürlich
auch andere Möglichkeiten. Deshalb bin ich
froh, wenn der Antrag dem Stadtsenat zugewiesen wird. Es gibt viele Strecken, bei
denen die Gleise neben Längsparkspuren
laufen. Dort zwängen sich Radfahrende zwischen Parkstreifen und Gleisen. Man
könnte prüfen, ob es an manchen Stellen
nicht sinnvoll wäre, die Parkplätze aufzulassen und dafür Platz für den Radverkehr zu
schaffen. (Unruhe im Saal)