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Jahr: 2011

/ Ausgabe: 07-April-Fortsetzung.pdf

- S.24

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2.2

Flughafen Innsbruck, Maßnahmen zum Noise Abatement
(Lärmminderung, Lärmbekämpfung) und Präzisionsanflugverfahren (GRin Mag.a Schwarzl)

Gibt es lärmvermeidende Guidelines
und Verfahren der Flugüberwachung
zur An- und Abflugrichtung, um den
Lärm „gerechter zu verteilen", bzw.
Lärmkumulationen über den am dichtest verbauten Wohngebieten zu vermeiden (international üblich)?

GRin Mag.a Schwarzl: Ich stelle folgende
Anfrage:
Die Frau Bürgermeisterin als Eigentümervertreterin der Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG) möge folgende Fragen beantworten und diese im Bedarfsfall auch
an die ACG (Austro Control GesmbH), mit
dem Ersuchen um Beantwortung weiterleiten:
1.

Welche Maßnahmen zum Noise
Abatement
(Lärmminderung,
Lärmbekämpfung) werden den Innsbruck anfliegenden PilotInnen
vorgeschrieben? (Der Anfragestellerin bekannt sind: Die allgemeine Betriebszeitenbeschränkung, Startvorgaben nach Westen für kleine Kolbenflugzeuge, restriktive Ausnahmebewilligungen für ultralaute Geräte
wie Eurofighter, Red Bull Alpha Jets,
Empfehlung, die Abflugroute über der
Stadt, wenn möglich südlich entlang
der Autobahn, zu wählen, Chapter 2Verbot als basic standard innerhalb
der Europäischen Union (EU)

2.

Als direkte Flughafenanrainerin fällt
mir auf, dass es bei guten Sicht- und
Windverhältnissen keine nachvollziehbaren Lande- und Startvorgaben
seitens Austro Control betreffend
Start- und Landerichtung gibt. Landung 26 ist Richtung Westen, Start 08
ist Richtung Osten. So kommt es zur
besonderen Situation, dass sich die
meisten großen Flugzeuge an schönen Charterwochenenden bei Start
und Landung über dicht besiedeltem
Stadtgebiet aufhalten.
Es herrscht der Eindruck, dass die
Flugkontrolle den Airlines die Startrichtung entsprechend ihren Flugplänen und Zielen offen lässt, bzw. der
Ökonomie anpasst und Lärmreduzierung durch Lärmverteilung von der
Flugkontrolle nicht wahrgenommen
wird.

3.

Gibt es Aufzeichnungen über die Anund Abflugrichtungen oder allfällige
Empfehlungen im Sinne von Noise
abatement?

4.

Wenn ja, wie sehen diese aus?

5.

Innsbruck (LOWI) hat kein Präzisionsanflugverfahren, was natürlich für
ein Wintercharterprogramm in den
Bergen unseres Ausmaßes mit häufig
geringen Sichten und niederen Wolkenuntergrenzen einmalig ist. Dass
das so ist, hängt mit der topographischen Situation zusammen. Im Instrumentanflugverfahren werden Maschinen auf einem Funkleitstrahl
Richtung Innsbruck geführt. Dieser
Funkleitstrahl ist jedoch gegenüber
der Landepiste versetzt. Daher erfolgt
der kritische letzte Teil des Anfluges
über dichtest besiedeltes Stadtgebiet
auf Sicht, die zu beurteilen fast ausschließlich den Piloten überlassen
werden muss.

5.1 Wo liegen die Grenzen für ein Großflugzeuglinien- und -charterprogramm
ohne Präzisionsanflugverfahren?
5.2 Wie stehen die Chancen, mittels neuer Navigationstechnologien in Innsbruck ein Präzisionsanflugverfahren
zu etablieren?
5.3 Inwiefern kann das seit einigen Jahren eingesetzte Mulitlaterationsverfahren - die im Tal und in den Flugzeugen installierten Transpondern
ermöglichen über Rechner der Flugleitung radarähnliche Überwachung das fehlende Präzisionsanflugverfahren ergänzen/ersetzen?
5.4 Wie stehen die Möglichkeiten, auch
kritische Anflüge bei Minimum Wetter
von Westen her (und damit nicht über
die dicht besiedelte Stadt) durchzuführen?

GR-Sitzung 19.5.2011 (Fortsetzung der am 14.4.2011 vertagten Punkte)