Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 07-April.pdf

- S.29

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Die Events in der Olympia-Eishalle kann
man messen. Man muss nur schauen, wie
viele Events dort im letzten Jahr stattgefunden haben und wie viele Nächtigungen
daneben benötigt worden wären. Den
größten Teil des Jahres muss es ein
Billighotel werden, damit dort überhaupt
Gäste nächtigen und letzten Endes eine
gewisse Rendite erwirtschaftet werden
kann.
Wir haben schon mehrmals angeregt,
dass es in Innsbruck nach wie vor keine
Bedarfsberechnung gibt. Bei den Baumärkten wurde damals auf jeden Quadratmeter genau untersucht, wie viele es in
der Stadt Innsbruck verträgt. Es gibt aber
keine Berechnung, wie viele Hotelbetten
man in Innsbruck benötigt. Natürlich ist es
wichtig, dass man, wenn in Innsbruck
große Kongresse stattfinden, Pakete usw.
anbieten kann. Deshalb trachtet man auch
danach, dass die großen Kongresse in
Zeiten stattfinden, in denen die großen
Hotels in Seefeld bzw. im Umfeld nicht
ausgelastet sind.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Mir ist lieber,
wenn sie in Innsbruck nächtigen.)
Man sollte einmal mit Direktor Lamp
sprechen …
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Genau
deswegen, Martin.)
Generell geht bei den Kongressen das
große Geschäft zurück, weil die Firmen
sparen müssen und sie die Leute nicht
mehr so in der Welt herumschicken wie
früher. Man hat auch gemeint, dass in
Dubai viel passieren wird, aber dort stehen
mittlerweile nur Ruinen herum.
Damit möchte ich sagen, dass man mit
den alteingesessenen Innsbrucker
Hotelier-Familien über die derzeitige
Situation reden sollte. Ich glaube, dass ein
Hotel am Stadtrand - noch dazu in der
Nähe der Einfahrt in die Stadt - ein Killer
für die guten alteingesessenen Hotels in
der Innenstadt ist.
Man sollte einmal in anderen Städten
Deutschlands, wo es vergleichbare
Situationen gibt, nachschauen. Nur die
Fünf-Sterne-Hotels in einer Toplage im
Zentrum werden Gott sei Dank immer
noch stark frequentiert. Solche Hotels sind
auch beim Preiskampf nicht so beteiligt
GR-Sitzung 22.4.2010

wie andere Hotels. Die Hotels im VierSterne-Segment gehen auf drei Sterne
bzw. unter ein Drei-Sterne-Niveau und
machen viele andere alteingesessene
Betriebe kaputt. Deshalb werde ich meine
Meinung zu einem klaren "Nein" in dieser
Sache nicht ändern, da ich nach wie vor
gegen dieses Hotelprojekt bin.
Was die Flächenberechnung anbelangt,
stimme ich vollinhaltlich dem zu, was GR
Mag. Fritz gesagt. Für uns kann nur der
Bebauungsplan ausschlaggebend sein
und dort gibt es diese gesamten Ausnahmen der Flächen nicht. Anders wäre es,
wenn auf Normen usw. Bezug genommen
worden wäre, die oft gewisse Richtlinien,
aber nicht Basis dieses Rechtsgeschäftes
sind. (Beifall)
GR Weiskopf: GR Ing. Krulis hat natürlich
Recht, dass der Wettbewerb sehr hart ist.
Der Wettbewerb ist im Flugbusiness, in
der Autoindustrie und natürlich auch im
Tourismus sehr hat. Auf der einen Seite
können wir in Innsbruck bzw. in Tirol
vermehrt darauf hinweisen, dass ein Drittel
der Tiroler Wirtschaftsleistung aus dem
Tourismus lukriert wird. Das ist verglichen
mit anderen Regionen und Ländern ein
sehr hoher Anteil und hat letztendlich dazu
geführt, dass die Krise in Tirol spürbar ist.
Alle, die im Wettbewerb stehen, wissen
ein Lied zu singen. Wir steuern im
Vergleich zu anderen Regionen und
Nachbarländern, wie Italien, letztendlich
etwas besser durch diese Krise als
weniger qualifizierte Nachbarn. Das hat
man mitunter dem Tourismus zu verdanken. GR Ing. Krulis und ich sind uns einig,
dass dem Tourismus auch bei uns ein
besonderer Stellenwert zukommt und
dieser soll auch in Zukunft unterstrichen
und herausgehoben werden.
Der Wettbewerb ist natürlich sehr hart und
Nächtigungszahlen sind halt nur Zahlen.
Jeder weiß, was eine Nummerngröße ist,
was Plus und Minus heißt, aber die
Wertschöpfung kann man nicht automatisch herauslesen. Auf der anderen Seite
sollte man schon bedenken, dass diese
Zahlen existieren und es, wenn sie gleich
bleiben bzw. nach oben gehen tendenziell
positiv ist.
Man kann nicht so ganz sagen, dass diese
Art von Hotel eine Wertschöpfung macht