Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 07-April.pdf
- S.30
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und andere weniger. Es kann durchaus
sein, dass ein Hotel mit vielen Betten und
wesentlich günstigeren Preisen unter
Umständen reüssiert und es gelingt
kostendeckend bzw. wenn möglich, mit
einem kleineren Gewinn zu arbeiten. Die
gleiche Kompetenz gestehe ich natürlich
jedem Unternehmer mit einem kleineren
Hotel zu. Der Markt ist sehr vielfältig und
daher sollte es doch Chancen geben.
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass wir
in Innsbruck eine gewisse Art von Hotels
nicht brauchen, dann glaube ich - lieber
GR Ing. Krulis, es sei mir erlaubt - ist das
ein klein wenig kurzsichtig. Wir wissen aus
dem Kongresstourismus, dass Gäste, die
an solchen Kongressen teilnehmen, zwar
in Innsbruck übernachten möchten, aber
nicht können und deshalb zum Beispiel
nach Seefeld fahren. Gott sei Dank sind
die Leute bereit 25 km zu fahren. Die Welt
ist groß und daher sind 25 km nicht viel.
Vielleicht werden die Kongresse aber in
einer anderen größeren Stadt abgehalten.
Der Wettbewerb ist hier schon größer und
deshalb sollte man das Ganze etwas
differenzierter sehen. Ich möchte kein
besonderes Werturteil bezüglich Einzelunternehmer gegen andere Unternehmen
abgeben. Ich möchte das trotzdem in den
Raum gestellt haben, weil ich glaube, dass
diese Problematik in den Überlegungen
schon eine Vertiefung verdienen würde.
Diese Flexibilitätsklausel ist anscheinend
in diesem Vertrag enthalten, und das wird
schon einen Grund haben. Jene, die
diesen Vertrag gelesen haben, werden
das akzeptiert haben. Wenn man einen
Vertrag unterschreibt, liest man diesen
normalerweise auch durch. Ich gehe
davon aus, wenn eine solche Klausel im
Vertrag enthalten ist, dass das schon
einen gewissen Sinn haben wird.
Das ist doch ein Vertrag mit einem
Unternehmen und dass hier eine gewisse
Flexibilität gewünscht wird, ist normal. Die
Frage ist, wie hoch diese Flexibilität ist
und wie wir sie als politischer Entscheidungsträger akzeptieren. Heute geht es
um eine politische Entscheidung.
Über Nutzungsflächen könnte man
natürlich lange debattieren. Das ist ein
klassischer Fall, über den sich verschiedene Experten tagelang, nächtelang bzw.
GR-Sitzung 22.4.2010
vielleicht wochenlang streiten könnten. Ich
als interessierter Zuhörer kann beiden
Seiten etwas abgewinnen, nur sind wir
diejenigen, die heute eine politische
Entscheidung treffen und eine Richtung
vorgeben müssen.
Ich glaube für unsere Fraktion sagen zu
können, dass wir für Hotelinvestitionen in
Innsbruck sind. Wir sind der Meinung,
dass solche notwendig sind und werden
deshalb mit Sicherheit diesem Antrag
auch zustimmen.
GR Mag. Kogler: Wenn man erst einen
Tag vor der Sitzung des Gemeinderates
den Akt mit einem umfangreichen
Gutachten erhält, ist es sehr schwierig,
das Ganze durchzulesen und innerhalb
der Fraktion zu besprechen, um eine
Entscheidung treffen zu können.
Wir haben das unserem Architekten zur
Überprüfung gegeben, welcher zum
gleichen Schluss wie GR Ing. Krulis und
GR Mag. Fritz gekommen ist, nämlich,
dass die Berechnung hinkt. Die Entscheidung, ob an diesem Standort ein Hotel
errichtet werden soll, haben wir an und für
sich im Gemeinderat schon gefällt. Wir
waren für diesen Standort und diese
Meinung ändern wir auch nicht, da wir ihn
für ein Hotel nach wie vor als geeignet
finden.
In unmittelbarer Nähe befindet sich das
Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI), das
Tiroler Landessportheim, die Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte (AIM) und
daher wäre das meines Erachtens ein
durchaus attraktiver Standort. Wir könnten
uns auch vorstellen, dass dadurch künftig
in Innsbruck noch mehr Betten belebt
werden, da der Tourismus das Standbein
schlechthin ist.
Im Endeffekt ist es für uns eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme und keine
Kaufpreisnachbesserung. Es sind dann
halt noch etliche tausend Euros offen.
Daher sollte schon für alle Chancengleichheit gelten. Man sollte das als
Wirtschaftsförderung oder zumindest als
Sondersubvention bezeichnen, denn dann
würde man sich das ganze Konvolut über
Nutzflächen - Küche ja oder nein, Lobby
nein - eigentlich ersparen.