Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 07-April.pdf
- S.63
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eingezogen, wo zum Teil die Frau noch zu
Hause ist. Auch wenn dieses Wohngebiet
fußläufig und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besser zu erreichen ist,
hoffen wir, dass sie kein zweites Auto
kaufen. Es ist nicht so, dass massenweise
Garagenplätze leer stehen.
Ich gebe zu bedenken, dass ein Auto,
wenn es nicht in der Garage steht, auf der
Straße parkt, und das kostet Steuergelder.
Das würde ich in dieser Angelegenheit
schon überlegen. In einzelnen Bereichen
bin ich sehr wohl dafür, dass man
Tiefgaragenplätze reduzieren kann.
GRin Mag.a Pitscheider: Ich habe nicht
beantragt, dass generell Tiefgaragenabstellplätze gestrichen werden. Die Grazer
Studie war sehr aufwendig und hat mit
einem kleinen Raster in sämtlichen
Wohngebieten der Stadt Graz die Autobesitzrate erhoben bzw. wovon sie eigentlich
abhängt. Man hat herausgefunden, dass
sie von der ÖV-Erschließung, Nahversorgung und Kleinkindstruktur, wie Kindergarten und Volksschule, abhängt.
Überall dort, wo in dieser Infrastruktur
Mankos waren, hat es ein Auto und bei
eklatanten Mankos pro Wohnung zwei
Autos gegeben. Vor allem im innerstädtischen Bereich - damit meine ich nicht
irgendeine Wohnanlage am Waldrand -,
sinkt der Bedarf an Tiefgaragenabstellplätzen. In Graz wurde festgestellt, dass
im innerstädtischen Bereich aufgrund der
guten Infrastruktur nur mehr 50 % der
Wohnungsbesitzer ein Auto besitzen.
Ich meine damit nicht, dass künftig in
sozialen Wohnanlagen keine Tiefgaragen
mehr errichtet werden sollen. Diese
Stellplatzverordnung sollte dahingehend
überarbeitet werden, dass bei den
künftigen MieterInnen überprüft wird, ob
Stellplätze benötigt werden oder nicht.
Wenn man dann noch einen Prozentsatz
dazugibt, weil sich die MieterInnen ändern
können, kann man die Tiefgarage
verkleinern und somit die Errichtungssowie Mietkosten geringer halten.
Gibt es bei einer Wohnanlage keine
optimale ÖV-Erschließung, Nahversorgung und Kinderbetreuung, ist es klar,
dass Autos vorhanden sind. Dort, wo das
alles vorhanden ist und die WohnbevölkeGR-Sitzung 22.4.2010
rung zu 50 % kein Auto besitzt, könnte
man diese Stellplätze reduzieren.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Ich möchte den
Mitgliedern des Gemeinderates mitteilen,
dass ich vorher hinsichtlich der Regionalbahn in der Wirtschaftskammer Tirol Rede
und Antwort gestanden bin und in
Absprache mit der Frau Bürgermeisterin
mit den Wirtschaftstreibenden eine
Informationskampagne geführt habe. Wir
arbeiten voll an der Regionalbahn, und
das wollte ich hiermit diesem Gremium
mitteilen.
Was den vorliegenden Antrag betrifft: Man
kann über solche Strategien reden, aber
wir sollten uns immer auf das Wesentliche
konzentrieren. Wenn man schon die
Regionalbahn haben möchte, dann muss
man den Fokus auch auf diese richten.
Das heißt, dass wir die Ressourcen so
einteilen müssen, wie wir sie brauchen.
Die Innsbrucker Grünen können so viele
Anträge stellen wie sie wollen. Ich würde
die Tagesordnung des Verkehrsausschusses des Österreichischen Städtebundes
zur Verfügung stellen, in der unter
anderem die Parkplatzordnung steht.
Dann könnten die Innsbrucker Grünen
daraus wiederum einen Antrag formulieren.
Ich diskutiere gerne über dieses Thema im
Stadtsenat. Bevor man aber einen
neuerlichen Antrag einbringt, sollte man
sich die Tagesordnung des Verkehrsausschusses des Österreichischen Städtebundes ansehen, da dort wichtige Dinge
angeführt sind und man noch mehr
Ressourcen bei uns binden kann. Ich habe
eine große Bitte: Wenn man wirklich eine
Regionalbahn haben möchte, soll man uns
konzentriert in diese Zielrichtung arbeiten
lassen, denn wir brauchen wirklich jede
Ressource der Welt. Das ist schlicht und
einfach keine Bitte, sondern ein inbrünstiger Appell.
Man soll sich unbedingt auf die Regionalbahn konzentrieren, denn wir haben jede
Ressource, die uns zur Verfügung steht,
notwendig. Wir weiten das aus, wo es
möglich ist, aber wir brauchen diese
Ressourcen, damit wir bei der Regionalbahn vorankommen. Das sollten die
Innsbrucker Grünen respektieren. Danke!