Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 07-April.pdf

- S.66

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Jetzt darf ich GR Grünbacher zitieren und
mit allem Respekt für den Alt-Vorsitzenden
des Bundesrates sagen, dass das ein
gewaltiger "Holler" ist.
Mehrheitsbeschluss (gegen 2 Liberales
Innsbruck, GR Kunst und GR Weiskopf;
4 Stimmen):
Der von GRin Mag.a Pitscheider und
Mitunterzeichnerin in der Sitzung des
Gemeinderates am 25.3.2010 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zugewiesen.
30.16 I-OEF 65/2010
Innsbrucker Immobilien GesmbH
& Co KG (IIG), Übersetzung der
Mietverträge in "Leicht Lesen"
(LL) (GRin Dr.in Krammer-Stark)
GRin Dr.in Krammer-Stark: Wir alle
wissen, dass besonders in städtischen
Wohnungen Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache sowie auch
ältere Menschen leben. Ich bin im Zuge
einer Recherche darauf gestoßen, dass es
die Möglichkeit gibt, auch Gesetzestexte
bzw. jeden Text in "Leicht Lesen" übersetzen zu lassen, was dem Text nichts an
Inhalt oder Seriosität usw. nimmt.
Ich glaube, das wäre eine sinnvolle
Maßnahme. Es wäre ein Pilotprojekt für
die Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
KG (IIG), auch die Hausordnungen in
"Leicht Lesen" übersetzen zu lassen. In
Innsbruck bietet so etwas die "innovia Service & Beratung zur Chancengleichheit
Gemeinnützige GmbH" an.
Ich ersuche daher um
Annahme dieses Antrages.
GR Grünbacher: Ich beantrage die
Zuweisung an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung,
und möchte darauf hinweisen, dass es in
mehreren Bereichen Versuche gegeben
hat, juristische Texte wie Bescheide usw.
in "Leicht Lesen" zu übersetzen, aber hier
hat es Probleme gegeben. Dies aus dem
Grund, da hier Interpretationen freien
Raum haben und das äußerst schwierig
zu übersetzen ist.

GR-Sitzung 22.4.2010

Bei Hausordnungen könnte ich mir so
etwas vorstellen, aber bei Vertragsverhältnissen gibt es schon Gründe, warum diese
so formuliert sind. Man könnte maximal
die Erläuterungen in "Leicht Lesen"
übersetzen und deshalb stimmen wir für
die Zuweisung an den Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung.
GR Weiskopf: Wir haben heute schon
von Flexibilitätsklausel und Nutzungsflächen usw. gehört. Ich bedaure nur, dass
es in der Realität wahrscheinlich keinen
leicht zu lesenden Vertrag gibt, und das
stellt das größte Problem dar. Ich möchte
in den Raum stellen, dass das wahrscheinlich einer Illusion nahe kommt.
GR Kritzinger: Wenn sich der Stadtsenat
mit diesem Antrag befasst, sollte man
berücksichtigen, dass eine größere Schrift
verwendet wird, damit die Leute das
besser lesen können. Was die Übersetzung betrifft, bin ich schon etwas skeptisch, denn wir möchten ja, dass die Leute
die deutsche Sprache lernen und das ist
oft durch soziale Leistungen verbunden.
GRin Mag.a Schindl-Helldrich: Das
"Leicht Lesen" kommt aus dem Bereich
der Menschen mit Behinderung und
Lernschwierigkeiten. Das ist eigentlich die
Zielgruppe, die das für sich erfunden und
erkämpft hat. Dass davon viele andere, für
die manche Texte zu schwierig sind, auch
profitieren, das impliziert das. "Leicht
Lesen" ist eine der Voraussetzungen, die
dazugehört.
GRin Dr.in Waibel: Lieber GR Buchacher,
wir müssen einfach einmal zur Kenntnis
nehmen, dass es, unabhängig davon, ob
ein Migrationshintergrund besteht oder
nicht, in der Bevölkerung sehr viele
Analphabeten - auch funktionelle Analphabeten - gibt. Dafür gibt es große
Projekte, wie zum Beispiel Leute die am
Bau arbeiten. Wenn jemand mit fünfzehn
Jahren die Schule beendet hat und eine
bestimmte Tätigkeit ausübt, verfügt er
über keine anderen Fertigkeiten mehr.
Es gibt einfache hart arbeitende Arbeiter,
deren Tätigkeit aus dreißig verschiedenen
Hangriffen besteht. Wenn man von diesen
35 Handgriffe fordert, wird es schwierig.
Das heißt, dass wir in der Stadt unterschiedliche Menschen haben, wobei sich