Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2005

/ Ausgabe: 07-Juli-Fortsetzung.pdf

- S.61

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Ich habe heute gehört, dass Landesrat Konrad Streiter nach
Namibia gereist ist und dazu kann ich Folgendes sagen: Ich war vor zwanzig Jahren in Südafrika und dort haben wir Landsleute besucht, die Klublokale betrieben haben. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel "Tiroler
Kitsch" auf einen Haufen gesehen. In jeder Ecke hat man einen Enzian, ein
Edelweiß, das Goldene Dachl und die Serles gesehen. Dies deshalb, weil
jeder Heimweh hat und sich mit seinen Leuten treffen möchte. Sie haben
auch alle englisch und afrikanisch gesprochen und waren dort in gewisser
Weise integriert.
Ich glaube, dass diese Menschen, denen wir gestattet haben
hier zu arbeiten, zu leben, Steuern zu zahlen, Mieten zu zahlen und sich
hier aufzuhalten, auch Rechte haben. Ich nehme das schon ernst, was die
Mitglieder des Gemeinderates sagen. Es ist heute schon der Ausdruck gefallen, dass man hier politisches Kleingeld herausschlagen möchte. Mir
geht es nicht um Stimmen usw., sondern es geht mir darum - hier hat auch
die Presse eine Verantwortung - Ängste, die nicht angebracht sind, zu minimieren.
Wir haben alle berechtigte Angst vor Anschlägen. Wahrscheinlich war schon jeder von uns einmal in London oder in New York.
Deshalb können wir jetzt nicht auf einmal damit beginnen, jene Menschen,
die wir in unser Land gebeten haben, zu isolieren. In der Zwischenzeit verrichten sie andere Arbeiten, sind sehr fleißig und bilden Geschäftsketten,
aber das könnten unsere Leute auch tun. Wir sind doch eine Gesellschaft,
in der es für alle die gleichen Chancen geben muss. Man soll etwas nicht
mutwillig aufs Spiel setzen, um das wir uns alle bemühen müssen.
Natürlich weiß jeder, dass die Sicherheit in der letzten Zeit
nicht größer geworden ist, aber man kann das Butterbrot nicht auf zwei Seiten bestreichen. Man kann nicht jubeln, dass die Grenzen geöffnet sind und
erwarten, dass es sicherer wird. Ich bitte abzuschätzen, was man mit einer
Aussage auf der anderen Seite hervorrufen kann.
Ich stimme mit großer Zuversicht dieser Vorlage zu, da ich
mich mit diesem Thema sehr eindringlich beschäftigt habe. Ich glaube, mit
diesem Kulturzentrum geben wir diesen Mitbewohnern und nichtösterreichischen Staatsbürgern das Gefühl, dass wir sie in unserer Gesellschaft ak-

GR-Sitzung 15.7.2005