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Jahr: 2005

/ Ausgabe: 07-Juli-Fortsetzung.pdf

- S.94

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- 1273 -

Zur Prävention möchte ich schon noch was sagen: Ich habe
20 Jahre in der Sucht- und Drogenprävention gearbeitet. Es geht jetzt nicht
darum, sämtliche Drogen zu "verteufeln" - ich zähle Alkohol auch zu den
Drogen, denn das ist die Droge Nummer 1 in unserem Lande -, sondern es
geht immer um den Umgang mit der Droge, um die Dosis und wie unsere
Gesellschaft damit umgeht. Es nützen aber keine Präventionsaufrufe oder
keine Verniedlichungen von irgendwelchen Drogen, weil unsere Jugendlichen das sonst nicht mehr glauben. Wenn man den Jugendlichen sagt, dass
sie nach der ersten Haschischzigarette sterben - vor vielen Jahren waren die
Präventionsmethoden so - dann haben das die Jugendlichen trotzdem ausprobiert und es ist ihnen nichts passiert. Daraufhin haben sie die anderen
Präventionsbemühungen, dass Heroin eine hohe Suchtpotenz hat und Kokain schwere Entzüge verursacht, den Erwachsenen nicht mehr geglaubt.
Wenn das eine so gefährliche Droge ist und die Jugendlichen erleben das
dann, weil sie neugierig sind und es gibt einen hohen Prozentsatz von Jugendlichen, die das probieren, muss man ihnen wirklich sachlich und mit
wissenschaftlich begründeten und anerkannten Fakten begegnen. Es ist
nicht alles schädlich, weil man dann genauso den Alkohol miteinbeziehen
müsste, aber das passiert in unserer Gesellschaft nicht und daher wird sich
daran nicht so viel ändern. Wenn man ganz gute Präventionsarbeit leistet ich wünsche mir, dass noch mehr in der Stadt Innsbruck passieren würde,
wie Aufklärung an den Schulen -, dann muss diese sachlich sein, aber nicht
mit Fakten, die nicht stimmen.
Das möchte ich zu meiner Berichtigung zum Stadtpark Rapoldi sagen, dass ich das Problem sehr wohl gesehen habe, aber dass sich die
Polizei intensiv damit beschäftigt. Wie man gerade gestern in der Tiroler
Tageszeitung (TT) lesen konnte, sagt der Chef der Sicherheitsbehörde, dass
das ein europaweites Problem ist. Der massive Drogenhandel kann wirklich
nur in einem europaweiten Konsens letztlich gelöst werden. Es wird wahrscheinlich in der Form keine Insellösungen geben. Das ändert aber nichts
daran, in unserer Stadt eine sachliche Prävention zu machen.
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski: Ich möchte GR Marinell nur
insofern korrigieren, dass das ein globales und nicht nur europaweites
Problem ist. Ich würde dieses schon etwas weiter fassen.

GR-Sitzung 15.7.2005