Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 07-Juni.pdf
- S.11
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haben. Wir haben auch eine Kommunikation angeboten, welche uns aber unter
Bedingungen gewährt worden wäre, die
wir nicht annehmen konnten.
Zwei Aussagen davon:
-
Mitten in das Sonderschutzgebiet wird
ein Kraftwerk gebaut.
-
Mit diesem Vorhaben gehen die
Mieminger und Rietzer Innauen verloren.
Beide Aussagen stimmen nicht, denn das
Kraftwerk wird 2,5 km westwärts des
letzten Randes des Naturschutzgebietes
errichtet. Das Naturschutzgebiet wird
während des Baus des Innkraftwerkes
sicherlich nicht betreten werden müssen.
Dass die Mieminger und Rietzer Innauen
verloren gehen stimmt auch nicht. Wir
haben das Kraftwerk so ausgelegt, dass
die Stauwurzel bzw. die Fallhöhe so weit
minimiert wird, dass nur mehr der letzte
kleine Zipfel des Sonderschutzgebietes
(Teilfläche 3) in einem minimalen Ausmaß
berührt wird. Es gibt dort einen kleinen
Einstau in der Größenordnung von
1.000 m2 im Vergleich zu 16 ha des
gesamten Gebietes. Deshalb werden die
Innauen nicht verloren gehen.
Es könnte - das ist auch ein Grund, warum
wir heute im Gemeinderat sind -, der
Eindruck entstehen, dass die Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB) ohne
Überlegung und blauäugig in dieses
Projekt hineingeraten ist. Wir sind mit
Augenmaß und Sorgfalt an dieses Projekt
herangegangen. Auch das können wir
später noch näher beleuchten.
Die Motivation, das geben wir freimütig zu,
ist die energiewirtschaftliche Situation der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB),
der Stadt Innsbruck und der von uns
versorgten KundInnen. Auch das kommt
noch zur Sprache. Wir haben deshalb
natürlich auch die Frage der Wirtschaftlichkeit des Kraftwerkes ausgelotet und
größtes Augenmerk auf die ökologische
Seite im Bewusstsein, dass es dort ein
Sonderschutzgebiet gibt, gelegt. Wir
haben auch nicht übersehen, dass es
andere schützenswerte Teile im Gesamtraum gibt.
GR-Sitzung 18.6.2009
Ein mehr als zehnköpfiges Team hat
daher umfassende Untersuchungen
bezüglich des Sonderschutzgebietes und
der Auswirkungen des Innkraftwerkes
Telfs auf das Sonderschutzgebiet durchgeführt. Wir sind zum Ergebnis gekommen, dass es bei dieser Vorgangsweise
zu keiner Beeinträchtigung des Schutzzieles kommen wird. Die anderen nicht
geschützten jedoch wertvollen Teile im
Gesamtraum - diese sehen Sie auf dem
Flyer bei Niedrigwasser abgebildet betreffen nicht unsere Au, sondern das
sind Teile im Einstaubereich in der Nähe
des Kraftwerkes. Das hat mit den Mieminger und Rietzer Innauen nichts zu tun.
Bei diesen Teilen hat die Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB) Ausgleichsmaßnahmen angeboten. Wir wollen
jedenfalls einen adäquaten Ausgleich für
jene Teile, die eingestaut werden und jetzt
auch bei Schmelzwasser zum Beispiel
unter Wasser sind. Das ist natürlich die
Dynamik die gewünscht wird, aber wir
wollen Ausgleichsmaßnahmen im
entsprechenden adäquaten Ausmaß
anbieten.
Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben und wir
glauben, dass das Schutzziel für die
Innauen nicht beeinträchtigt ist und es
ausreichende Ausgleichsmaßnahmen
geben wird. Im Übrigen plädieren wir
schon dafür, dass bei diesem Status auch
Interessenabwägungen mit anderen
öffentlichen Interessen stattfinden werden,
die hinsichtlich des Gesamtraumes
ohnehin angebracht sind.
Hier zählt natürlich das übergeordnete
Interesse der Energiewirtschaft aber auch
des Klimaschutzzieles. Diesbezüglich hat
sich gerade der Staat Österreich einiges
vorgenommen, wenn man sich die
Größenordnung vor Augen hält. Es
bestehen auch regionalwirtschaftliche und
volkswirtschaftliche Interessen. Wir
plädieren dafür, dass auch eine solche
Interessenabwägung ins Auge gefasst
wird.
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider
wird unsere Präsentation vornehmen und
unser Projektleiter Dipl.-Ing. Gruber wird
auch für Detailfragen zur Verfügung
stehen. (Beifall von allen Seiten)