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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 07-Juni.pdf

- S.16

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- 369 -

Es gibt den EU-Masterplan 2020: 20 %
erneuerbare Energie, 20 % CO2-Reduktion; Energieeffizienz um 20 % zu steigern.
Die erneuerbare Energie aus heimischer
Wasserkraft ist ein ganz wesentlicher
Aspekt im gesamten Plan der österreichischen Bundesregierung zur Zielerreichung; nämlich auch zur Kyoto-Zielerreichung. Wir wissen, dass wir auch mit
Realisierung der Wasserkraftprojekte
größte Probleme haben werden, unsere
Ziele zu erreichen.
Wir reduzieren unsere Importabhängigkeit,
erhöhen die regionale Versorgungssicherheit und stärken die Regional- und
Volkswirtschaft.
Betonen möchten wir, dass nicht nur wir
allein Kraftwerke errichten wollen, weil das
so schön ist und viel Geld bringt. Projekte
dieser Größenordnung haben Amortisationszeiten jenseits von zwanzig Jahren. Es
ist nicht so, dass der Vorstand der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
aufgrund der Realisierung dieses Projektes viel Geld in den nächsten Jahren
scheffeln wird. Von diesen Kraftwerken
werden die nächsten Generationen
profitieren.
Wir haben im Wasserkraftbereich Kraftwerke, die über 100 Jahre alt sind und wir
sind froh, dass wir diese überhaupt haben.
Nur damit ist es überhaupt möglich, die
derzeit in Tirol existierenden Stromtarife
zu erhalten. Wenn das nicht der Fall wäre,
wäre das unmöglich und es müssten die
Stromtarife, insbesondere für die Haushalte, drastisch erhöht werden.
Weitere Bausteine: Energieeffizienz Erzeugung:
Wir machen aber auch Stromspar-Initiativen und die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) hat vor kurzer Zeit eine
effektive Energieberatung gestartet. Wir
machen Contracting-Aktivitäten und
beteiligen uns an der Sanierungsoffensive
des Landes Tirol mit einem EnergieEffizienz-Bonus. Außerdem machen wir
Energie-Effizienz-Maßnahmen im Auftrag
der Stadt Innsbruck.
Mit unseren Projekten tragen wir zur
Versorgungssicherheit bei, reduzieren die
Abhängigkeiten im Strombezug und
sorgen für Preisstabilität. Wasserkraft ist
GR-Sitzung 18.6.2009

aus unserer Sicht aktiver Klimaschutz,
auch volkswirtschaftliche Stärkung.
Wir haben auch mehrere Projekte
entweder bereits realisiert oder in Planung.
Das Naturstromkraftwerk Mühlau ist ein
kleines Projekt (1 MW) und läuft seit drei
Jahren zur Zufriedenheit.
In Schreyerbach haben wir ein kleines
Trinkwasserkraftwerk gebaut, welches
ökologisch äußerst interessant ist.
Wir hoffen, dass wir in Kürze den Bescheid für unser Kraftwerk in Mühlen
(2 MW) erhalten. Hier gibt es große
Proteste und auch Probleme mit der
Bevölkerung. Insbesondere befürchten in
diesem Bereich die Fischereiberechtigten
durch dieses Kraftwerk einiges zu
verlieren.
Das nächste Projekt in unserer Pipeline ist
das Innkraftwerk Telfs. Wir behaupten,
und glauben auch beweisen zu können,
dass Wasserkraft trotzdem zum Klimaschutz beiträgt.
Wir stehen vor einer ganz entscheidenden
Situation. Im Wesentlichen liegt es zuerst
an einem Sachverständigen beim Amt der
Tiroler Landesregierung, der ein negatives
Gutachten abgegeben hat. Das bezieht
sich im Wesentlichen darauf, dass der
Lebensraum für die "Kurzflügelkäfer" in
einem kleinen Bereich - den wir aufgezeigt
haben - betroffen ist. Dieser Sachverständige nimmt uns nicht ab, dass unsere
Ausgleichsmaßnahmen realisiert werden
und wirksam sind.
Sollten diese Argumente stärker ziehen
als alles andere, dann müssen wir uns die
weiteren Schritte wirklich überlegen. Wir
glauben, dass man das Kraftwerk mit all
seinen Vorteilen und alles andere nicht
gegeneinander aufwiegen kann. Wir
haben aber versucht, das Kraftwerk so zu
gestalten, dass beides Platz hat und die
Beeinflussung gerade im Naturbereich so
gering wie möglich gehalten wird. Außerdem werden wir mit Ausgleichsmaßnahmen alle Schritte setzen, um den dortigen
Lebensraum nicht nur zu erhalten,
sondern in Teilbereichen auch zu verbessern. (Beifall von allen Seiten)