Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 07-Juni.pdf
- S.19
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unwirtschaftlich sind. Das war zu Beginn
2000, wie diese Sache geprüft wurde.
Wir haben dieses Innkraftwerk Telfs
deshalb aufgegriffen, weil es hinsichtlich
der Kosten relativ günstig ist und es sich
aus der damaligen Sicht, die wir angestellt
haben, bei den steigenden Energiepreisen
bereits gerechnet hat bzw. sich auch jetzt
rechnet. Wenn eine Zeitraumamortisation
von zwanzig Jahren genannt wurde, so ist
das für ein Unternehmen, wie die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), das in
der Ver- und Entsorgung langfristig denkt,
nichts Ungewöhnliches. Trotz dieser
Reduzierung der Fallhöhe und der
Stauwurzel rechnet sich das so, wie es mit
dieser Amortisationszeit gesagt wurde.
Zu den Grundstücken ist Folgendes zu
sagen: Zuerst ist die Autobahn, dann ein
schmaler Streifen, der Inn und dann die
Felswand. Jene Grundstücke die dazwischen liegen, sind Grundstücke des
Landes Tirol und Bundes, die im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn
erworben wurden. Nur der Grund direkt
beim Kraftwerk, wo jetzt der MotocrossPlatz liegt - dieser liegt auf Rietzer
Gemeindegebiet - und im Unterlauf wären
wahrscheinlich einige Grundstücke
abzulösen. Hier ist allerdings noch nicht
dabei, was wir in Richtung Ausgleichsmaßnahmen im Unterlauf zu tun hätten.
StRin Mag.a Schwarzl: Zuerst eine kurze
Anmerkung! Ich habe mich gefragt, warum
gerade heute, bei einer doch recht
üppigen Tagesordnung, die Präsentation
dieses Projektes stattfindet. Nach diesen
Ausführungen ist mir klar geworden, dass
wir kurz vor dem Abschluss des Vorprüfungsverfahrens stehen und es daher nicht
schaden kann über Diskussion im
Gemeinderat und entsprechende Berichterstattung vielleicht etwas Druck auszuüben.
(Bgm.in Zach: Das möchte ich auf das
Schärfste zurückweisen. Gerade Ihre
Fraktion verlangt immer eine Information,
und diesem Wunsch bin ich nachgekommen. Dass Druck ausgeübt wird, verweise
ich energisch. Das ist ja ungeheuerlich!)
Es wurde behauptet, dass bereits sehr viel
Geld ausgegeben wurde. Kann man
beziffern, wie viel Geld bisher ausgegeben
wurde? Es wurde gesagt, dass durch den
GR-Sitzung 18.6.2009
Bau dieses Kraftwerkes Arbeitsplätze
geschaffen werden. Kann man bitte
sagen, wie viele Arbeitsplätze durch die
Errichtung und den Betrieb dieses
Kraftwerkes geschaffen werden?
Wir stehen kurz vor der Einstiegsphase in
den Innsbrucker Energieentwicklungsplan.
Ich hoffe, dass das im Herbst 2009 startet.
Insofern hat die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und der Gemeinderat sehr
wohl etwas miteinander zu tun. Deshalb
kann man nicht sagen, dass man, wenn
man jedes Mal den Gemeinderat wegen
ein paar Millionen Euros fragen müsste,
handlungsunfähig wäre.
Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan
steht im Herbst 2009 vor dem Start und
daher hoffe ich, dass wir eine sehr
vielfältige und diversifizierte Energiepolitik
einschlagen, nämlich das Setzen auf
erneuerbare Energie. Wasserkraft ist ein
Teil davon, aber nicht immer. Für mich
heißt nicht erneuerbar, wenn wertvolle
Flächen dabei beeinträchtigt oder verloren
gehen, die nicht mehr erneuerbar und
"wiederbringbar" sind. Dann hat Wasserkraft als erneuerbarer Energieträger auch
seine Grenzen.
Wir wissen ganz genau, dass die Lösung
der Energiezukunft in vielen kleinen
erneuerbaren Technologien liegen wird.
Sozusagen ist jedes Haus kein Energieverbraucher, sondern ein kleines Kraftwerk mit Solarstrom usw. Die Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB) setzt vor
allen Dingen im Bereich der erneuerbaren
Energie derzeit auf Contracting, das sind
diese Solaranlagen, Solarthermie.
Welche Strategie mit welchem Investitionsvolumen usw. wird im Bereich der
Solarstromerzeugung angewendet?
Schlussendlich geht es um 10 % des
Bedarfs, den man auch anders decken
kann. Mich würde interessieren, wie
andere alternative Strategien aussehen.
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider:
Derzeit liegen die Projektkosten ungefähr
bei € 2 Mio, wobei hier interne Kosten
inkludiert sind. Das heißt, unsere eigenen
MitarbeiterInnen, die dafür die entsprechend Zeit aufwenden. Während der
Bauphase rechnen wir bei Baubeginn
2012 mit insgesamt ungefähr
380 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2017.