Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 07-Juni.pdf

- S.24

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 07-Juni.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2009
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 377 -

muss man versuchen, die Bereitschaft
herzustellen.
Man kann Wasserkraft nur dort produzieren, wo sie vorhanden ist. Das ist etwas,
was nach dem Florianiprinzip von manchen Gruppen nach folgendem Motto
genützt wird: "Wir sind zwar für ökologische Energie, aber nur nicht an dem
Standort, wo man es haben will." Diese
Diskussion kennen wir von jedem Projekt.
Wir müssen gerade in schwierigen Zeiten
damit beginnen umzudenken. Die Frau
Bürgermeisterin hat Recht, dass wir in den
letzten 20 bzw. 25 Jahren verwöhnt
waren. Es wurden Kleinkraftwerke
errichtet, denn die Bereitschaft und
Notwendigkeit für große Kraftwerke war
nicht mehr gegeben. Es erkennen - ich
habe schon stundenlange Debatten mit
den Grünen geführt - doch alle in der
europäischen Energiepolitik, dass es
dringend notwendig ist Großkraftwerke zu
errichten. Jenes Kraftwerk, welches die
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
heute vorgestellt hat, ist kein großes,
sondern ein mittleres Kraftwerk.
Die Innsbrucker Grünen haben die
autarken und kleinen Anlagen erwähnt,
aber ich weiß nicht, ob die Wasserkraft
oder Photovoltaik gemeint war. Wie hoch
ist die Flächeneffizienz von solch kleinen
Kraftwerken? Wir haben Hunderte kleine
Kraftwerke in Tirol. Wäre es nicht sinnvoller, an manchen ausgesuchten Stellen
große Kraftwerke zu errichten, um auch in
der Flächeneffizienz und im ökologischen
Schutz bzw. in der ökologischen Nutzung
einen Sinn zu erzielen und nicht unbedingt
Flächen zu verbrauchen, die energiepolitisch und energieeffizienztechnisch eher
negativ sind?
Niemand ist gegen Photovoltaik, denn das
muss gefördert werden. Wie hoch ist aber
im Moment die Kostennutzeneffizienz der
Photovoltaik? Sind wir in Tirol in der Lage,
mit Photovoltaik alleine die benötigte
Energie herzustellen? Ich kenne Photovoltaik-Anlagen in der Bundesrepublik
Deutschland und das sind große Flächen
mit großen Plexiglas-Spiegeln.
Wie schätzen Sie dort die Akzeptanz der
Bevölkerung ein? Mir kommt immer noch
ein schöner Speicherteich attraktiver vor
als eine Fläche mit technischen Geräten.
GR-Sitzung 18.6.2009

Vielleicht können die heute anwesenden
Experten aus Erfahrungen von anderen
Ländern berichten. Gott sei Dank haben
wir noch keine dieser großen technischen
Anlagen, denn dann würden die Innsbrucker Grünen staunen, wie die Menschen
reagieren.
Brauchen wir für die Energieversorgung in
Europa bzw. Österreich große Kraftwerke?
Warum bzw. wenn nicht, welche Alternativen gibt es (Atomstrom, Gaskraftwerke)?
Können wir in der Kleinheit - wie es die
Innsbrucker Grünen angesprochen haben
- hier auch ein Auslangen finden?
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider:
Die Flächeneffizienz von Kleinanlagen ist
für uns schwierig zu beantworten. In Tirol
gibt es Untersuchungen hinsichtlich
Kleinwasserkraftwerke und kleinen
Bächen. Diese Bäche werden teilweise
auch unter Schutz gestellt, um diesen
Flächenverbrauch von kleinen Gewässern
durch viele kleine Kraftwerke zu verringern. Das steht in Relation, ist aber nicht
unser Aufgabengebiet.
Es hat eine Präsentation über ein Projekt
"Photovoltaik am Olympia-Eisstadion"
gegeben. Man kann an bestimmten
Plätzen natürlich solche PhotovoltaikAnlagen realisieren. Die Energieausbeute
ist in Österreich bzw. Innsbruck zum Teil
besser als in manchen Städten Deutschlands; insbesondere im Norden der
Bundesrepublik Deutschland.
Es ist allerdings so, dass das eine
politische Aufgabe sein wird, weil die
Photovoltaik-Anlagen gefördert werden
müssen. Zu den derzeitigen Tarifen ist es
für ein Unternehmen wie für die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) nicht
möglich, das wirtschaftlich zu betreiben.
Wenn entsprechende Förderungen
gezahlt werden, wird sich die PhotovoltaikLandschaft weiter entwickeln.
Man wird in Europa ohne Großkraftwerke
deshalb nicht auskommen, weil viele
Großkraftwerke zugesperrt werden sollen
(alte Kohlekraftwerke, Ausstieg des
Atomkraftwerkes in der Bundesrepublik
Deutschland). Natürlich ist unser Kraftwerk
ein Beispiel dafür, mit lokaler Produktion
eine höhere Effizienz zu erreichen. Man
hat keine Leitungsverluste und muss die
Leitung nicht im entsprechenden Ausmaß