Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 07-Juni.pdf
- S.33
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Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger übergibt
den Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a OppitzPlörer.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die
Frau Bürgermeisterin hat eigentlich im
Detail die Vorteile aufgezählt. Ich darf
diese noch einmal kurz auf den Punkt
bringen und ein Kommentar dazu abgeben. Im Wesentlichen sind es vier Punkte.
Natürlich ist es hier eine Zusammenfassung von Kultureinrichtungen. Für mich ist
das Erlernen des Tanzes auch eine
wertvolle kulturelle Aufgabe. Ich würde es
als Aufgabe der Stadt Innsbruck sehen,
die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Das, was die Tanzschule Polai macht, ist
sogar ein besonders wertvoller Beitrag an
der Kultur. Deshalb ist das, was hier
vorgesehen ist, für mich die Schaffung
eines Kultur- und Tanztempels.
Das gesamte Konzept ist sehr stimmig,
weil dadurch die entsprechenden Räumlichkeiten für die professionelle Freie
Theaterszene geschaffen werden und
auch das "Theater an der Sill" übersiedeln
kann. Das "Theater an der Sill" ist derzeit
mehr schlecht als recht untergebracht, hat
aber den Vorteil von Parkplätzen in großer
Zahl vor der Haustüre, was in der WilhelmGreil-Straße nicht mehr der Fall sein wird.
Zum Zweiten glaube ich, dass es seinerzeit - wie der Gemeinderat den Beschluss
gefasst hat, das Grundstück, auf dem sich
derzeit das "Theater an der Sill" befindet,
anzukaufen - beabsichtigt war, kurz- oder
mittelfristig eine Aussiedelung des
Theaters vorzunehmen, denn sonst hätten
wir diesen Preis gar nicht bezahlen
können oder wollen.
Es ist nicht so, wie es vorhin StRin
Dr.in Pokorny-Reitter gemeint hat, dass
das jetzt kein Vorteil für die Stadt Innsbruck ist, denn wir haben das Geld
ausgegeben und jetzt bekommen wir es
wieder. Wir bekommen das Geld nur
dann, wenn die Aussiedelung gelingt,
sonst ist es nur hingegebenes Geld, das
wir in ferner Zukunft nicht zurückerhalten.
Deshalb glaube ich, ist es wichtig, dass
diese Aus- bzw. Umsiedelung erfolgt und
ein gewichtiges Argument für dieses
Rechtsgeschäft insgesamt ist.
GR-Sitzung 18.6.2009
Die Realisierung des "Hauses der Musik"
steht zwar an, ist aber nicht gerade in den
nächsten Monaten bzw. nächsten ein bis
zwei Jahren zu realisieren. Man muss hier
aber längerfristig denken, denn wenn es
soweit sein sollte, wird man nicht über
Nacht geeignete Räumlichkeiten finden.
Daher halte ich es schon für sinnvoll, hier
etwas länger- bzw. mittelfristig zu planen
und entsprechende Ersatzräumlichkeiten
zu schaffen.
Ich stimme mit StRin Dr.in Pokorny-Reitter
überein, dass das "Haus der Musik" eine
beträchtliche Summe - ich schätze
€ 30 Mio bis € 40 Mio - kosten wird. Ob
das Land Tirol und der Bund aufgrund der
derzeitigen Situation die entsprechenden
Mittel bereitstellen werden, ist eher in
Frage zu stellen. Wenn wir jetzt die
Chance haben, die Räume freizubekommen, sollte man diese wahrnehmen.
Der nächste Grund ist die Belebung der
Wilhelm-Greil-Straße in diesem Abschnitt.
Dieser Straßenabschnitt ist in den letzten
Jahren eher etwas verödet. Es sind dort
gut geführte Geschäfte weggezogen.
Einen kleinen Seitenhieb auf das Land
Tirol kann ich nicht ersparen. Die Verödung des Eduard-Wallnöfer-Platzes, der
eigentlich eine Katastrophe ist, trägt dazu
wesentlich bei und ist für unsere Stadt
eine Schande. (Beifall)
Ich denke mir manchmal, dass dadurch
die Wertschätzung des Landes Tirol
gegenüber der Landeshauptstadt Innsbruck zum Ausdruck kommt, weil dieser
Platz eine Katastrophe und einer Landeshauptstadt nicht würdig ist.
Es gibt natürlich auch Gründe gegen den
vorliegenden Kauf. StRin Dr.in PokornyReitter hat sich sehr für die Daseinsvorsorge eingesetzt bzw. zumindest dieses
Thema immer wieder angesprochen. Das
mache ich seit vielen Jahren auch, da mir
die Daseinsvorsorge ein Herzensanliegen
ist. Wie es um die Diskussion bezüglich
dieses Projektes gegangen ist, habe ich
mit der Frau Bürgermeisterin gesprochen
und gemeint, dass dadurch existenzielle
Projekte im Bereich Soziales nicht
verhindert werden dürfen. Die Frau
Bürgermeisterin hat mir eine diesbezügliche Zusage gegeben.