Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 07-Juni.pdf
- S.94
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 447 -
Asphaltwüste, die an den Bedürfnissen
der Menschen völlig vorbei geht.
Daher fordern wir eine Neugestaltung
dieses Platzes, der seiner ursprünglichen
Funktion als Stadtteilzentrum bis jetzt nicht
gerecht geworden ist, aber von seiner
örtlichen Lage, bei einer besseren
Gestaltung diesem Anspruch durchaus
gerecht werden könnte.
Bei der Neugestaltung ist der Kontakt mit
der Bevölkerung zu suchen, um die
Funktionen des Platzes zu definieren und
um eine akzeptable Umsetzung und
Umgestaltung zu erhalten.
36.2
I-OEF97/2009
Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum, Konzept für einen
zeitgemäßen Umgang der Stadtgemeinde Innsbruck bzw. stadtnaher Bauträger und Institutionen (StRin Mag.a Schwarzl)
StRin Mag.a Schwarzl: Ich stelle folgenden Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Mag.-Abt. V, Kultur, der Stadt Innsbruck möge in Zusammenarbeit mit der
Plattform "Kunst - Öffentlichkeit" und der
Tiroler KünstlerInnenschaft ein Konzept für
einen zeitgemäßen Umgang der Stadt
Innsbruck bzw. stadtnaher Bauträger und
Institutionen hinsichtlich Kunst am
Bau/Kunst im öffentlichen Raum ausarbeiten.
Dabei ist unter Berücksichtigung von
Vielfalt, Transparenz und Offenheit im
Verfahren sowie der inhaltlichen Öffnung
Richtung prozesshafter Kunst eine
Poollösung in Anlehnung an das Modell
Niederösterreich anzustreben.
Das heißt, die für Kunst am Bau/im
öffentlichen Raum vorgesehenen Mittel
werden nicht an einzelne Bauvorhaben
bzw. dort zu realisierende einzelne
Kunstprojekte gebunden, sondern fließen
in einen Pool, der in regelmäßigen
Abständen von einer unabhängigen
Fachjury für eingereichte Kunstprojekte im
öffentlichen Raum ausgeschüttet wird.
Mag.a Schwarzl e. h.
GR-Sitzung 18.6.2009
Gemäß Anfragebeantwortungen und
eigenen Recherchen wurden in Innsbruck
seit dem Jahr 2000 von der öffentlichen
Hand und stadtnahen Bauträgern unter
anderem Gesellschaften weit über € 1 Mio
in Kunst am Bau–Projekte investiert.
Ohne die Qualität der bisher realisierten
Projekte in Frage stellen zu wollen, ist der
Einsatz dieser (quasi) öffentlichen Mittel
derzeit nur schwer nachvollziehbar.
Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgte bei
den bisherigen Projekten vorwiegend
entweder durch Direktvergaben durch
Bauträger oder ArchitektInnen oder durch
geladene Wettbewerbe, wobei weder
nachvollziehbar ist, wer welche/n KünstlerIn warum zulädt, wer die Jury bestellt, wie
die Jury zusammengesetzt ist und nach
welchen Kriterien die Jury auswählt.
Gerade vor zwei Wochen hat sich der
Stadtsenat am Rande mit einem Kunst am
Bau-Projekt der "Neue Heimat Tirol"
Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft GesmbH (NHT) am
Loden-Areal befasst, dessen Auswahl
keinen nachvollziehbaren transparenten
Kriterien unterworfen war.
Dies, sowie die mittlerweile jahrelange
ExpertInnenarbeit der "Plattform Kunst Öffentlichkeit" (Christine Prandtauer,
Michaela Niederkircher, Robert Pfurtscheller, Jeannot Schwartz, Christopher
Grüner, Andrea Baumann) und der Tiroler
KünstlerInnenschaft Richtung Transparenz, Objektivität, Nachvollziehbarkeit und
Lösung der Kunst im öffentlichen Raum
von konkreten Bauprojekten, veranlassen
mich nach mehrmaligen außerparlamentarischen Vorstößen nunmehr den Weg über
den Gemeinderat zu beschreiten.
Hier noch Informationen zur Poollösung in
Niederösterreich:
Niederösterreich Kultur Kunst
im öffentlichen Raum
Seit den achtziger Jahren entstehen in
Niederösterreich künstlerische Projekte im
öffentlichen Raum. Eine achtköpfige
Fachjury empfiehlt österreichische und
internationale Künstler, Designer und
Architekten. Bis Anfang 2005 wurden zirka
350 Arbeiten realisiert. Alle zwei Jahre
werden diese in den Bänden "Veröffentlichte Kunst" dokumentiert.