Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 07-Mai-geschwaerzt.pdf
- S.38
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schaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) gesprochen. Es
ist natürlich nicht so, dass nicht gesprochen
wurde. Vielmehr geht es darum, die Belange der Beschäftigten, die am Abend arbeiten, zu berücksichtigen.
Ich sage nicht ungern, dass ich selbst aus
einem Betrieb komme, wo an 365 Tagen im
Jahr gearbeitet wird. Da stimmen jedoch die
Relationen zwischen Arbeit und Einkommen. Wenn ich mir das Einkommen bei den
Verkäuferinnen ansehe, welche teilweise
als Vollbeschäftigte mit € 800,-- oder
€ 900,-- netto nach Hause gehen, dann finde ich das nicht lustig. Wenn auf Kosten
dieser Leute zusätzliche Events veranstaltet
werden, will ich die Gewissheit haben, dass
sie dafür bezahlt werden. Man darf daher
nicht sagen, dass es nur ein paar "schwarze
Schafe" gibt. Es sollte eine Einigung geben,
wodurch man das kontrollieren kann.
In diesem Zusammenhang komme ich noch
einmal zu dem von mir geschätzten Helmut
Larch, denn das Einkaufszentrum "DEZ" ist
für mich ein Vorbildbetrieb. Aber auch Helmut Larch hat nicht ausschließen können,
dass es in seinem Hause "schwarze Schafe" gibt.
Es kann nicht sein, dass man sagt, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter blockieren schon wieder die Wirtschaft und es
geht nichts weiter. Wenn man über die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sprechen möchte, muss man mit
dem Landeshauptmann eine Einigung finden und nicht einfach den Titel der Veranstaltung von "shopping-night“ auf "innsbruck@night" umtaufen, weil das ein hoher
Beamter empfohlen hat.
Von einem großen kulturellen Event kann
überhaupt keine Rede sein. Irgendwo werden versprengt (hoffentlich gute) Musikerinnen und Musiker platziert sein. Von einem
großen, kulturellen Event wie der "Langen
Nacht der Museen" kann man hier nicht
sprechen. Übrigens wäre das so eine Gelegenheit, bei der man nach Gesprächen die
Möglichkeit hätte, auch so einen Event zu
machen. Voraussetzung ist allerdings, wie
GR Onay erwähnt hat, dass beide Seiten
miteinander reden können.
In dem Erlass aus dem Jahre 2004 sind
diese Dinge ausdrücklich ausgenommen.
Das ist keine Erfindung von uns. Der LanGR-Sitzung 16.5.2013
deshauptmann von Tirol setzt das dann je
nach Zuruf außer Kraft. Das kann es einfach nicht sein.
Deshalb benötigen wir eine saubere Lösung, die nicht auf der Stadt Innsbruck hängenbleibt. Mir persönlich sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und nicht
nur die Wirtschaft ein Anliegen. Wenn beides übereinstimmt, kann man darüber reden.
GRin Mag.a Schwarzl: Ich gehe das Thema
etwas weniger emotional an und möchte
mich mit zwei Begründungen der Stimme
enthalten
Ich sehe zwar an Kunst und Kultur einen
unglaublichen Motor für unsere Gesellschaft
und auch einen Standortfaktor, will das jedoch nicht immer als "Behübschungsfaktor"
verstanden wissen, wenn man fünf Straßenkunstgruppen von irgendwoher engagiert und drei Stelzengeherinnen bzw. Stelzengeher durch die Stadt spazieren. Das
sollte dann als Kunst und Kultur herhalten,
um eine Veranstaltung genehmigungsfähig
zu machen. Das mag ich nicht, da es für
mich nichts mit Kunst und Kultur zu tun hat.
Rechtlich kenne ich mich hier überhaupt
nicht aus, da es nicht mein Metier ist. Aber
ich möchte von meinem Blick auf die Stadt
Innsbruck sprechen. Von meinen Verwandten aus Südtirol kenne ich es, dass die Geschäfte im Zentrum kleiner Orte am Abend
aufsperren. Das weniger, damit die Leute
einkaufen gehen, sondern einfach, weil sie
zusammenkommen. Ich habe bei der
"shopping-night" in Innsbruck nicht erlebt,
dass irgendwo jemand zusammengekommen ist. An diesem Abend habe ich beruflich in der Rossau zu tun gehabt. Vor den
Einkaufszentren ist es wie gestört zugegangen.
Mir wären solche, durchaus nicht blöden,
Ideen in Verbindung mit einem Stadtteilfest
recht. Man könnte das zum Beispiel in diesen B-Lagen wie Andreas-Hofer-Straße,
Museumstraße oder im Stadtteil Pradl organisieren. Dort fände ich das toll. Dann kann
man den dort Lebenden vermitteln, was es
dort alles gibt.
So eine "shopping-night" über die gesamte
Stadt ist vielleicht für ein paar kleinere Unternehmerinnen bzw. Unternehmer attraktiv,
die mitmachen. Im Endeffekt zocken jedoch