Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf
- S.45
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GR Leiner: Ich habe eine grundlegende
Frage: Das Salzburger Unternehmen hat
eine Budgetierung für die Rad-Weltmeisterschaft vorgenommen, bevor überhaupt der
Streckenverlauf feststand. Ich war Arbeitnehmer in einer Bank, aber wie hätte jemand um einen Kredit ansuchen können,
wenn er gerne ein Haus bauen würde, aber
nicht weiß, wo so ein Bauwerk stehen soll?
Hier stellt sich mir die Frage, wer sich die
Reihenfolge der Abwicklung ausgedacht
hat? Warum wird nicht zuerst der Streckenverlauf festgesetzt und anschließend die
Sicherheitskosten mit den Absperrgittern
etc. fixiert? Für mich ist die Reihenfolge
falsch, daher interessiert mich, wer das in
Auftrag gegeben hat?
Bgm. Willi: Es liegen mir keine Fragen
mehr vor. Ich bitte daher die Beantwortung
der gestellten Fragen vorzunehmen. Zudem
ersuche ich noch einmal die Budgetierung
dezidiert darzulegen.
Die Frage, warum der Bund keine Kosten
übernimmt, obwohl LH-Stellv. Geisler in
dem Artikel am 03.04.2018 etwas anderes
verlautbart hat, kann ich beantworten. Der
Kabinettchef des Ministeriums für Sport und
öffentlichen Dienst hat uns aufgesucht und
zugesagt, dass die Mittel in der Höhe von
€ 3 Mio., wie vereinbart, überwiesen werden. Es gibt aber keinen Cent mehr, das
war die Aussage des Bundesvertreters im
Juni 2018.
Mag. Spazier: Ich möchte zuerst auf die ist
innsbruck-tirol sports GmbH (ITS) eingehen.
Das Projekt ist de facto, das muss ich gar
nicht beschönigen, nicht so verlaufen, wie
wir uns das gewünscht haben und wie die
innsbruck-tirol sports GmbH (ITS) an ein
Projekt herangeht.
Als ich per Umlaufbeschluss von den Gesellschaftern beauftragt wurde, den Vertrag
mit dem Weltverband abzuschließen, habe
ich festgehalten, dass ich mich für ein
Budget, das ich selber nicht erstellt habe,
und für eine Veranstaltung, die nicht von mir
evaluiert wurde, nicht gerne persönlich
schad- und klaglos halten würde. Das wurde damals so unterschrieben.
So ein Projekt gehört entsprechend gut vorbereitet, damit der Mehrwert für die Stadt
Innsbruck herausgearbeitet werden kann.
Wie können die Radwege und die Mobilität
GR-Sitzung 12.07.2018
erweitert werden? Dies würde zur Bewusstseinsbildung beitragen. Wir haben vor wenigen Wochen eine Delegation aus der
Stadt Zürich willkommen geheißen, die sich
unsere Vorbereitungen für die Durchführung
der Rad-Weltmeisterschaft im Jahr 2022
ansieht. Sie haben einen entsprechend langen Vorlauf und werden so eine Veranstaltung daher auch in die strategischen Ziele
ihrer Stadt eingliedern. Die Streckenführung
kann dann auch langfristig geplant werden.
Ich wurde beauftragt die Rad-Weltmeisterschaft umzusetzen, nicht weil ich gefunden
habe, dass das Projekt toll wäre, sondern
weil der Zuschlag vorlag und die innsbrucktirol sports GmbH (ITS) mit den Rücklagen
der Youth Olympic Games (YOG) die Bedingungen vom Weltverband erfüllen hat
können. Es ist schön, wenn von Seiten des
Weltverbandes wahrgenommen wird, dass
ein Know-How zur Verfügung steht, worauf
man zurückgreifen kann. Dass sich die
Sachlage jetzt anders darstellt, dazu kann
ich leider nichts anderes hinzufügen. Aus
der Sicht der innsbruck-tirol sports GmbH
(ITS) war dies nicht so, wie ich mir das vorstellen würde.
Zur Frage der SponsorInnenverträge darf
ich feststellen, dass ich nicht weiß, wie viele
Verträge mit internationalen Konzernen hier
von Seiten des Gemeinderates schon geschlossen worden sind. Im Falle des Sponsors Autohersteller Skoda sind schon einige
Fahrzeuge angeliefert worden. Wir haben
die Verhandlungen unsererseits abgeschlossen. Wenn bei einem Großkonzern
so ein Vertrag durch 13 Abteilungen läuft,
sind mehrere Monate Zeit dafür notwendig.
Selbstverständlich hätte ich den unterschriebenen Vertrag gerne vorliegen. Ein
erster Teil der Autos wurde bereits geliefert,
was wiederum unser Budget entlastet.
Ich gehe dann erst an die Presse, wenn
eine gemeinsame Veröffentlichung möglich
ist. Mit den beiden Vertragspartnern sind wir
uns jetzt einig und morgen darf ich zu einem
weiteren Konzern fahren und hoffe, dass ich
mit ähnlich guten Nachrichten zurückkomme.
Was bleibt sonst für die Bevölkerung? Die
InnsbruckerInnen können stolz sein, dass
sie Mittelpunkt der Rad-Weltmeisterschaft
sind und auch am Radfest mitpartizipieren.
Es wird kulturelle Veranstaltungen im Be-