Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 02_Feber_2014_gsw.pdf

- S.81

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 02_Feber_2014_gsw.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2014
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 141 -

Einen Wettbewerb verlangen wir auch von
allen anderen BetreiberInnen, die ein Projekt entwickeln. Prinzipiell fordern wir das
von allen Privaten. Die WKO Tirol hält sich
einfach nicht daran. Das ist ein merkwürdiges Signal. Denn die ArchitektInnen und
BauträgerInnen stehen wirtschaftlich auch
in einem Wettbewerb und wollen ihre Ideen
herausbringen. Deshalb sehe ich diese Angelegenheit auch als einen Angriff auf die
Wirtschaft selbst.
Genauso empfinde ich in Bezug auf die Belebung der Innenstadt. Für die Betriebe am
Sparkassenplatz, die ein bisschen Frequenzprobleme haben, könnte der Durchgang eine große Aufwertung bedeuten.
Auch ihnen gegenüber ist das Verhalten der
WKO Tirol merkwürdig. Ich hoffe aber, dass
wir die Angelegenheit noch zu einem positiven Ende führen können.
Ich stimme allerdings nicht zu, dass wir eine
städtebauliche Chance vertan hätten. Das
wäre sich zeitlich so oder so nicht ausgegangen, weil in dieser Zone gerade die Kanalarbeiten laufen. Insofern ist keine Gefahr
in Verzug und das oberste Stockwerk kann
immer noch aufgesetzt werden.
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Ich
möchte für mich Stimmenthaltung anmelden.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich begrüße
alles, was in Richtung Überzeugungsarbeit
bei der Wirtschaftskammer Tirol zum Erfolg
führt. Ich darf noch ein bisschen aus der
Historie berichten, um für den Gemeinderat
greifbarer zu machen, wo das Grundproblem liegt.
Es mag schon sein, dass es bei der WKO
Tirol ein Gremium gibt, das den nachvollziehbaren, erfolgreichen Weg, den die Stadt
Innsbruck bisher gegangen ist, nicht versteht. Wir haben konsequent vielen großen
und kleinen AuftraggeberInnen gegenüber
verlangt, einen Wettbewerb auszuschreiben. Wir haben auf Gleichbehandlung geachtet, das ist eines der wesentlichen Qualitätskriterien dafür, dass die Stadt als Archi-

GR-Sitzung 27.02.2014

tekturstadt so einen erfolgreichen Weg eingeschlagen hat.
Als ich in den Anfängen politisch planungszuständig war, erinnere ich mich an Diskussionen über eine Aufstockung des Gebäudes des Wirtschaftsförderungsinstituts der
Wirtschaftskammer Tirol (WIFI). Darüber
könnte ich zwei Bücher schreiben.
Es ist traurig, dass genau die Wirtschaftskammer nicht versteht, worum es geht. Vielleicht lädt man den Vorstand einmal zu einer Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte ein, um zu
versinnbildlichen, wie man seit zwanzig Jahren in der Stadt Innsbruck vorgeht.
Bei der Aufstockung des WIFI-Gebäudes
vor drei Jahren musste damals schnell noch
vor der Sommerpause im Juli der Akt bei
der Gemeinderatsitzung besprochen werden. Für einen Wettbewerb war es damals
angeblich zu spät, man hatte dringenden
Flächenbedarf.
Es wurde argumentiert, dass sonst nicht
mehr alle Lehrveranstaltungen stattfinden
könnten. Für den Fall einer Ablehnung des
Ausbaus drohte man mit einer Absiedelung
in die Stadt Hall oder sonst irgendwohin.
Man sagte, das könne der Bürgermeisterin
doch nicht recht sein.
Trotzdem erklärte ich damals, dass man
nicht einfach diese Aufstockung als Ausnahme genehmigen könne. Bis heute ist die
Aufstockung nicht erfolgt. Ausgesiedelt ist
man aber auch nicht.
Das zweite Thema bei diesem Projekt war
die massive Überzeugungsarbeit. Sogar die
Bauinnung mit Innungsmeister Anton Rieder
war eher noch für Argumente zugänglich.
Wir empfahlen, das Baugrundstück beim
WIFI zusammen mit der Innung zu entwickeln und eventuelle Änderungen im Zuge
der verschiedenen Bauphasen gemeinsam
zu planen. Man wollte das aber nicht.
Was ist dann gekommen? Es wurde uns eröffnet, dass man ein sechsstöckiges Parkhaus neben das WIFI baut. Ganz überstürzt, das war damals kurz vor Weihnachten. Man durfte das machen, es war nicht
zu verhindern. Aber von Baukultur und Vorbildwirkung war das Ganze weit entfernt.
Beim vorliegenden Projekt der WKO Tirol ist
es auch nicht an der Kommunikation ge-