Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 08-Juli.pdf

- S.50

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- 495 -

strikt gegen das Berufsverbot oder gegen
die von StRin Mag.a Schwarzl deklarierte
"Freunderlwirtschaft". Es ist nämlich nicht
ausgeschlossen, dass ausscheidende
PolitikerInnen nicht die dümmsten sind.
Nun möchte ich ein paar Worte zu GRin
Dr.in Waibel sagen: Es ist schon richtig,
dass die Höhe der Sicherheitskosten nicht
genau bekannt waren, weil man nicht
wusste, welche Spiele bei uns stattfinden
würden. Es ist aber kein Grund, dass man
sie überhaupt nicht budgetiert. Das finde
ich schräg. Wir hatten mit den Spielen
Glück und das wissen wir jetzt im Nachhinein. Die Sicherheitskosten hätten nämlich
noch viel höher sein können, wenn wir die
Spiele von Klagenfurt bekommen hätten.
Es ist auch nicht um die Mindereinnahmen
gegangen, wie GR Kritzinger gemeint hat.
Mir geht es um eine transparente Berichterstattung in den zuständigen Medien. Bis
zur Kontrollabteilung wurde gesagt, sie
wüssten nichts, weil sie im operativen
Geschäft nicht involviert seien. Weiters sei
es ein vorläufiger Endbericht, dann war es
wieder kein Endbericht. Das stört mich.
Man kann natürlich Mindereinnahmen
haben. Das ist ja gar keine Frage, nur
muss man es auch offen und transparent
sagen. Man kann nicht so tun, als ob
überhaupt nichts passiert wäre. Wir haben
zwar dynamische Einnahmen gehabt, aber
stoische Ruhe bei den Geschäftsführern in
der Frage. Irgendjemand wird es schon
bezahlen, war im Grunde genommen
immer das Credo.
Deshalb hat es auch so eine miese Optik.
Man kann einfach erwarten, dass den
Gremien die Zahlen transparent vorgelegt
werden. Ich möchte den Fall noch einmal
erwähnen, weil es doch schier unglaublich
ist. Da schickt der Buchhalter der Firma A
Rechnungen an die Firma B, ohne dass
der Geschäftsführer der Firma A die
Zahlen kennt. Der Geschäftsführer der
Firma A stellt dann einen Entlastungsantrag, weil er nicht weiß, was sein Buchhalter geschickt hat. Das ist doch skurril und
das ist auch mein Vorwurf. Es geht hier
nicht um ein System oder persönliche
Vorwürfe.
Übrigens, nur um das klarzustellen: Wir
hätten auch bei transparenter Information
den gleichen Abgang. Allerdings hätten wir
GR-Sitzung 9.7.2009

viel schneller reagieren können und es
wäre eine viel bessere Optik nach außen
hin gewesen. Ich möchte auch noch
einmal unterstreichen, dass sich niemand
daran bereichert hat. Aber insgesamt
bleibt schon festzustellen, dass so in der
Abwicklung einer Großveranstaltung und
mit dem Berichtswesen im Zahlenbereich
umgegangen worden ist.
GR Ing. Krulis: Es ist unbestritten, dass
die Fußball-Europameisterschaft 2008
(EURO) ein Erfolg in der Stadt Innsbruck
war. Es gab international beste Presseberichte und es wurden beste Bilder von der
Stadt Innsbruck geliefert. Wir waren alle
froh über das Sicherheitskonzept, welches
man vorher nicht genau kalkulieren
konnte, aber durch das die Veranstaltung
sicher über die Bühne gegangen ist.
Bezüglich der Nachhaltigkeit waren die
Erwartungshaltungen sehr groß. Im
Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise hat die Fußball-Europameisterschaft
2008 (EURO) vielleicht nicht diese
Nachhaltigkeit im Folgetourismus gebracht. Vielleicht passiert das im heurigen
Jahr. Nachhaltigkeit kann auch später
auftreten, wenn die allgemeine Wirtschaftslage besser wird.
Was mich in dieser gesamten Diskussion
am meisten stört, ist die Tatsache, dass
man trotz der Fakten, die auf dem Tisch
liegen, so tut, als wäre alles nicht so
schlimm gewesen. Wenn wir mit dieser
Erkenntnis aus der Diskussion herausgehen, wird sich auch in Zukunft nicht viel
ändern. Wir tun ja gerade so, als hätten
wir die erste Großveranstaltung in der
Stadt Innsbruck durchgeführt.
Wir haben zwei Olympische Spiele
durchgeführt und haben uns immer als die
Stadt gepriesen, welche das entsprechende Know-how hat. Wir sind damals
eingesprungen, haben die Olympischen
Winterspiele übernommen und sie in
kürzester Zeit bestens organisiert. Warum
ist das Ganze so gut gelaufen? Weil man
damals ganz andere Strukturen zur
Verfügung gestellt hat. Man hat sicher
unterschätzt, dass die Fußball-Europameisterschaft 2008 (EURO) ein ganz
anderes Strukturpaket hinsichtlich der
personellen Ausstattung, Organisation und