Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 08-Juli.pdf
- S.68
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Gremium, wo die entsprechenden
Beschlüsse gefasst werden.
Um hier eine qualitätvolle und fachliche
Entscheidung treffen zu können, wird ein
projektbezogener Fachbeirat eingerichtet,
der sich aus fünf Personen zusammensetzen wird. Wir haben uns im Bauausschuss
auch darüber Gedanken gemacht, wer
diesem Fachbeirat angehören soll.
Natürlich sollen es auch VertreterInnen
der Hochhausstudie, Architektenkammer,
Mag.-Abt. III, Stadtplanung und jemand
von Seiten des Investors sein. Ganz
wichtig ist die Nutzungsdefinition.
Der Projektentwickler soll sich für diesen
Standort aber auch hinsichtlich der
Anforderungen, die sich aus der Hochhausstudie ergeben, Gedanken bezüglich
der Nutzung machen. Diesbezüglich
wurden seitens des Investors verschiedenste Gespräche geführt.
Ich möchte eine Ergänzung zur Wortmeldung von GR Haager betreffend Bauausschuss machen: Er hat von zwei Projekten
gesprochen. Einmal wurde das Projekt mit
den zwei Türmen und einmal das Projekt,
welches ich wenig charmant immer als
Schuhschachtel bezeichnet habe, vorgestellt.
Ich war bei etlichen Jurysitzungen, wo
Projekte mit Holz dargestellt wurden und
in eine weiße Landschaft eingebettet
waren, die aber von vorneherein nicht so
attraktiv aussehen, wie Dinge, die sehr
transparent und transluszent dargestellt
werden. Der Obmann des Bauausschusses wird jetzt zwar gleich "je durchsichtiger
desto weniger Beton" sagen.
Diese Vorgehensweise hat damals zu
einer Situation geführt, wo man nur mehr
"schwarz-weiß" gesehen hat. Es waren
entweder die Türme oder das andere
Projekt. Wenn es einen Wettbewerb
gegeben hätte, wäre meiner Meinung
nach das zweite Projekt mit den Bäumen
nicht das Wettbewerbs-Siegerprojekt
gewesen. Genau daran lässt sich erkennen, dass der Prozess über ein fix fertiges
Projekt mit "Ja" oder "Nein" abzustimmen,
nicht der richtige Weg war.
Der Bauausschuss setzt eigentlich die
Rahmenbedingungen fest und dann kann
man in ein Wettbewerbsverfahren gehen
GR-Sitzung 9.7.2009
oder wie in anderen Städten, ein fertiges
Projekt von einem Gestaltungsbeirat
beurteilen lassen. Wichtig ist jedoch, dass
die Rahmenbedingungen entsprechend
gesetzt werden und nicht dann im Detail
über Architektur abgestimmt wird.
Meiner Meinung nach wäre es denkunmöglich, im Bauausschuss mit sieben
Mitgliedern über die einzelnen Vor- und
Nachteile eines Architekturprojektes
abzustimmen, geschweige denn im
Gemeinderat damit beginnen zu planen.
Der eine möchte etwas mehr Grün, der
andere einen niederen Turm usw. haben.
Wie sollte man so zu einem Projekt
kommen, das auch zu realisieren ist?
Der Vorschlag der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, hat gelautet, dass unter den derzeit
gegebenen Rahmenbedingungen das
Hochhausprojekt nicht weiter zu verfolgen
war. Zu den Rahmenbedingungen hat
auch die Zeit gehört, weil sowohl der
Investor als auch die Stadt Innsbruck an
diesem Standort rasch etwas realisieren
möchten. Aus diesem Grund ist von der
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, das andere
Projekt vorgeschlagen worden.
Auch hier war in den Ausführungen die
Ergänzung enthalten, dass eine Überarbeitung durchaus wichtig wäre und das
Projekt nicht so wie es im Bauausschuss
vorgestellt wurde, kommen soll.
Wir beschließen heute die Auflage des
Bebauungsplanes. Es wird während des
Sommers eine intensive Diskussion über
dieses Projekt geben und wir werden
ehestmöglich diesen Fachbeirat einrichten. Ich darf versichern, dass wir diesbezüglich keine Zeitverzögerung in Kauf
nehmen. Es wird auch unter den GemeinderätInnen, in den Fachvereinigungen und
verschiedensten Gruppierungen sowie
Einrichtungen Diskussionen geben, die
letzten Endes dasselbe Ziel wie wir im
Gemeinderat verfolgen. Nämlich im Zuge
einer gedeihlichen Stadtentwicklung
Beschlüsse zu fassen, die von einer
Mehrheit im Gemeinderat und von der
Bevölkerung getragen werden.
Das steht für mich im Vordergrund und
daher bedanke ich mich bei allen, die an
dieser Konsensfindung mitgewirkt haben
und bereit waren, einen Schritt in die eine
oder andere Richtung zu gehen. Eine