Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 08-Juli.pdf

- S.69

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- 514 -

solche Bebauung zentral im Herzen der
Stadt braucht eine durchaus große
Mehrheit. (Beifall)

natürlich auch statisch und hinsichtlich der
Verwertbarkeit der Nutzflächen komplizierter zu verwerten ist.

GR Ing. Krulis (als Debattenredner): Es
wurde heute schon sehr viel gesagt, aber
ich möchte noch ein paar Punkte ergänzen. Wenn wir heute diese Abstimmung
durchführen - ich hoffe, dass es dafür eine
breite Mehrheit gibt -, dann haben wir
nach reiflicher Überprüfung die Chance,
vielleicht zu einem neuen Landmark in
dieser Stadt zu kommen. Das wird aber
letzten Endes durch die Arbeiten des
Fachbeirates entschieden werden.

Was die Nutzung anbelangt, haben wir im
Bauausschuss immer wieder das Problem
erlebt, dass Projektanten oft ein Wunschziel der Nutzung haben, sich aber die
Nutzungen während der Planungsphase
massiv verändern. Dabei denke ich zum
Beispiel an das ZIMA-Projekt in der
Höttinger Au nach der Universitätsbrücke,
wo wir vier bis fünf Balanceakte im
Bauausschuss machen mussten, weil man
zuerst ein Hotel, dann ein Studentenheim,
dann Wohnungen errichten wollte und in
der Folge auf Mischnutzungen gegangen
ist. Der Bauausschuss ist immer diesen
Wünschen nachgekommen, weil die
Praxis gezeigt hat, dass die Nutzungen
nicht immer leicht zu definieren sind.

Uns ist allen klar, dass die derzeitige
Straßenecke Brunecker Straße - Museumstrasse einer der hässlichsten Punkte
in der Stadt Innsbruck ist. Dies auch durch
die derzeitige Situation, was die Sicherheit
am Abend anlangt. Alle InnsbruckerInnen
und darüber hinaus wahrscheinlich auch
viele TirolerInnen wünschen sich, dass
dieses Eck in der derzeitigen Form bald
verschwinden wird.
Zur Vorgeschichte: Der Investor ist nicht
erst seit einem halben Jahr mit diesem
Projekt befasst, sondern er entwickelt es
mit Arch. Dipl.-Ing. Obermoser mehr als
eineinhalb Jahre. Dieses Projekt wurde im
Bauausschuss ausführlich erläutert. Es hat
verschiedenste Varianten gegeben, wie er
zu diesem "Turm-Projekt" gekommen ist.
Interessanterweise war es so, dass nicht
nur der Bereich als solches einbezogen
war, sondern letzten Endes auch die
zukünftige Bebauung des Frachtenbahnhofes, die aufgrund des damaligen
städtebaulichen Wettbewerbs doch eine
ganz schöne Dichte und Massivität
bekommen wird. Aus der seinerzeitigen
Idee des Arch. Dipl.-Ing. Obermoser hat
sich dieser Turm entwickelt, unabhängig
von der Hochhausstudie.
Im Bauausschuss sind zwei Projekte
vorgelegt worden, wobei ich vielleicht
erwähnen möchte, dass von Seiten des
Investors mehrmals gesagt wurde, dass
der Turm das weniger wirtschaftliche
Projekt ist. Das Alternativprojekt, der
horizontale Baukörper - ich würde es
vielleicht nicht als Schuhschachtel
bezeichnen - ist als Formensprache
wesentlich günstiger als ein schlanker
gespaltener Turm zu errichten, der
GR-Sitzung 9.7.2009

Ein anderes Beispiel war das Tivoli-Areal,
wo es bezüglich der Liegewiese des
Freischwimmbades Tivoli viel Wirbel
gegeben hat. Letzten Endes hat man
gesagt, wenn der schöne Hotelturm mit
dem niedrigen Baukörper errichtet wird,
dann hat man dort zur Einfahrt der Stadt
ein fantastisches Projekt.
Ein weiteres Projekt diagonal gegenüber
des Hotelturms wird uns noch beschäftigen, wo Arch. Zaha Hadid für ein planendes Bürounternehmen einen Kristall bauen
wollte und jetzt wurde dieser etwas
deformiert, ist aber sicherlich noch ein
interessantes Projekt.
(GR Mag. Fritz: Aber nicht aus stadtgestalterischen Gründen.)
Aus Kostengründen. Es ist so, dass teure
und besondere Architektur einen gewissen
Preis hat, vor allem wenn sie statisch
gewisse Dinge verlangt.
Zur Vorgangsweise im Bauausschuss: Wir
hatten eine Abstimmung, die in Richtung
Turm knapp ausgegangen ist. Trotzdem
war es nach der letzten Diskussion im
Bauausschuss richtig, dass man zur
einstimmigen Entscheidung gekommen
ist, dieses Projekt auf einer breiten Basis
weiter zu entwickeln. Darüber bin ich sehr
dankbar, ganz egal, wie die Abstimmung
ausgegangen wäre. Ich sehe die Abstimmung nie als Sieg oder Niederlage,
sondern jede Abstimmung ist letzten