Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 08-Juli.pdf
- S.70
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Endes eine demokratische Abstimmung,
die man auch akzeptieren muss.
Vorgaben kann man dann relativ rasch
entscheiden, was wichtig ist.
Mir ist noch etwas zum Schmunzeln
eingefallen: Wenn man die Verbindung
Nutzung und Architektur im Vorfeld sieht,
frage ich mich, welche Nutzung der
Eduard-Wallnöfer-Platz bei dieser
Architektur in dieser Betonfläche etwas
gewölbt in Zukunft haben könnte. Man
sollte nicht immer Nutzung und Architektur
generell in einen gewissen Konsens
bringen.
Ich sehe diese Hochhausstudie als einen
kleinen, aber nicht unwichtigen Teil eines
Stadtentwicklungskonzeptes. Diesen
ganzen Prozess aus dem Jahr 2002 habe
ich noch einmal Revue passieren lassen.
Ich sage ganz offen, dass ich mit diesem
Turm nicht glücklich bin, möchte aber
trotzdem die Auflage dieses Bebauungsplanes.
Ich bin selbst gespannt, was der Fachbeirat letzten Endes sagen bzw. wie er dieses
Projekt beurteilen wird. Es besteht
erstmalig die Gelegenheit, das Gebiet
auch gesamthafter zu betrachten, nämlich
in Verbindung mit dem Frachtenbahnhof.
Abschließend möchte ich noch eine
Stellungnahme als Berichterstatter abgeben. Die Auflistung und Zusammensetzung des Fachbeirates war die Basis und
liegt jetzt mit Unterschrift der Investoren
vor. Das möchte ich dem Gemeinderat
jetzt offiziell zur Kenntnis bringen. Damit
wurde die Auflage erfüllt, um heute zur
Abstimmung des Ergänzenden Bebauungsplanes zu kommen.
in
a
StR Mag. Schwarzl: Ich bin zwar kein
Mitglied des Bauausschusses, aber es ist
mir wichtig, ein paar Worte zu diesem
Projekt zu sagen. Ich werde diesen
Konsens gerne mittragen, aber ich habe
hinsichtlich der Begründung einen
anderen Zugang.
Heute wurde mehrmals erwähnt, dass die
Hochhausstudie keine Bibel ist. Es gibt
kein prinzipielles Papier, das eine Bibel ist,
aber ich finde …
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Nicht
einmal die Bibel selbst.)
Auch die Bibel ist nicht für alle eine Bibel.
Ich glaube man muss doch aufpassen,
dass man sich nicht beim ersten Ansturm
eines Investors oder eines Projektes
implodieren lässt. Ich möchte bei StR
Dipl.-HTL-Ing. Peer anknüpfen, der gesagt
hat, dass die Stadtentwicklungsplanung so
wichtig ist, weil sie einen wichtigen
Rahmen vorgibt, an dem sich die BürgerInnen aber auch potenzielle Investoren
orientieren können. Innerhalb dieser
GR-Sitzung 9.7.2009
GR Haager hat gesagt, dass er gegen die
Auflage dieses Bebauungsplanes stimmt,
aber bei Änderung des Projektes er sein
Abstimmungsverhalten entsprechend
anpassen wird. Ich stimme hier bewusst
zu, weil ich nämlich glaube, dass wir bei
der Hochhausstudie stecken geblieben
sind.
Wir haben im Jahr 2002 im Stadtsenat
beschlossen,
"dass wir einmal die Grundsätze zur
Kenntnis nehmen
und
der Diskussionsprozess fortzusetzen ist."
Dieser Diskussionsprozess wurde nie
fortgesetzt. Er wird jetzt sozusagen
anlässlich eines konkreten Projektes
fortgesetzt. Ich finde, dass das nicht ideal
ist, aber es ist mir lieber, wenn man
anhand eines konkreten Projektes von
einem Fachbeirat jene Diskussion, die wir
eigentlich prinzipiell führen hätten müssen,
jetzt weiterführt, als man stimmt dem
Projekt zu oder auch nicht, ohne zu
diskutieren und hantelt sich von einem
Projekt zum nächsten.
Insofern hat für mich dieser Fachbeirat
eine sehr große Verantwortung und daher
ist mir die Besetzung sehr wichtig. Es geht
jetzt nämlich nicht nur um diesen Bergkristall, sondern im Endeffekt entscheiden wir
jetzt über beliebige Projekte. Mit ähnlich
enthusiastischen intellektuellen Worten so wie Arch. Dipl.-Ing. Obermoser dieses
Projekt begründet hat - kann ich fast an
jeder Stelle der Stadt eine solche Nadel
argumentieren.
Auf den Fachbeirat kommt eine große
Verantwortung zu. Es geht nämlich nicht
nur um dieses eine Projekt, sondern um
eine prinzipielle weitere Klärung des