Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 08-Oktober-Fortsetzung.pdf
- S.17
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meinderat vertreten sind. Jetzt sind viele
neue Mitglieder im Gemeinderat. Dieser
Umweltplan der Stadt Innsbruck 1998 hat
sich mit Lärm, mit Wasser, mit Naturschutz
beschäftigt. Sozusagen hat der Plan aus
Fachsicht alle Bereiche, die Umwelt in der
Stadt Innsbruck ausmachen, beleuchtet,
analysiert und daraus einen Umweltplan
abgeleitet, wie Plan schon sagt, wo
geplant ist, was in welchem Bereich zur
Verbesserung der Umweltqualität oder zur
Erhaltung einer vorhandenen guten
Umweltqualität zu tun ist.
Hinsichtlich des Naturschutzes ist eine der
zentralen Forderungen des Umweltplanes
der Stadt Innsbruck die Einrichtung eines
Naturschutzmanagements gewesen, das
für Folgendes sorgen soll: Wir haben in
der Stadt Innsbruck eine sehr intensive,
schon auf die 80er Jahre zurückgehende
Biotopkartierung. Das ist eine Bestandaufnahme, welche wertvollen schützenswerten, größeren oder kleineren Naturereignisse, welche Schätze, wir in der Stadt
Innsbruck haben. In welcher Qualität?
Was soll passieren, dass diese in der
Qualität erhalten werden? Wie müssen
diese gepflegt werden? Wie müssen diese
landwirtschaftlich genutzt werden? Bei der
Biotoppflege kommt auch der Landwirtschaft eine sehr große Bedeutung zu, weil
bekanntermaßen ein Biotop, um das sich
niemand kümmert, mit der Zeit verschwindet.
Die Kümmerer, die es früher in einer noch
sehr naturbelassenen Landschaft gegeben
hat, gibt es nicht mehr, weil wir den
urbanen Raum rund um die Biotope
geschaffen haben. Derzeit ist es so, dass
es ein ganz gut funktionierendes Programm hinsichtlich der Küchenschelle und
des Fledermausbetreuungsprogramm gibt.
Aber, sozusagen ein durchgängiges
Naturschutzmanagement, das gar nicht
unbedingt im Stadtmagistrat Innsbruck
beamtet angesiedelt sein muss, das
durchaus ausgelagert sein könnte, wo die
vielen Professionellen, aber auch Ehrenamtlichen vom Naturschutzbund Österreich, über Verein Natopia, World Wildlife
Found (WWF), der wahrscheinlich die
Innauen übernehmen wird, koordiniert
werden, wäre wünschenswert. Es soll dort
sozusagen, wie bei der entsprechenden
Schutzzonenstelle auf Landesebene auch
eine Vernetzung in die Magistratsabteilungen passieren. Der Naturschutz und vor
allem der Biotopschutz greifen in sehr
viele Bereiche des Handelns des Stadtmagistrates Innsbruck ein.
Dieses Naturschutzmanagement gibt es
eigentlich immer noch nicht. Es hat einmal
eine Zeit gegeben, wo Mag. Schärmer in
der Mag.-Abt. III, Umwelt, dafür ein
bisschen zuständig war. Aber, wenn man
die Umsetzung des Umweltplanes der
Stadt Innsbruck im Auge haben muss,
schafft man das alleine nicht. Allein in der
Zeit, wo sich Mag. Schärmer mit der
Müllfrage auseinandersetzen musste, hat
sie dieser Bereich voll in Beschlag
genommen. Das wird auch heute in der
Mag.-Abt. III, Umwelt, nicht viel anders
sein.
Mein Wunsch ist einfach der, dass man
den Punkt, der im Umweltplan der Stadt
Innsbruck hinsichtlich des Naturschutzes
als zentrale Forderung von vielen steht,
nämlich das man das Naturschutzmanagement ernst nehmen sollte und uns das
daher eventuell im Umweltausschuss oder
im Stadtsenat - das ist mir egal - den Teil
des Umweltplanes der Stadt Innsbruck
etwas genauer ansehen könnten. Ich habe
mich auch erst eingearbeitet, das war dies
bisher nie mein Schwerpunkt, aber das ist
sehr interessant. Wir könnten damit etwas
weiter bringen.
Beim Naturschutz gäbe es auch im
Bereich der Gewässer viel zu tun. Wir
haben nicht nur den Inn und die Sill, die
man sieht. Wir haben z. B. den Lohbach
und andere Gießen. Ganz viele Gewässer
in der Stadt Innsbruck sind uns überhaupt
nicht mehr geläufig, weil wir sie nicht mehr
sehen, weil sie überbaut oder so verbaut
sind, dass sie kein Lebensraum mehr sein
können. Wir könnten hier schon etwas in
Richtung den Flüssen Platz zurückgeben
in die Wege leiten und damit den Menschen und den Kindern auch wieder
attraktive, auch wenn diese nur klein sind,
Lebensräume zurückgeben.
Biotopschutz ist kein Selbstzweck. Biotope
sind wichtig für die Erholungsfunktion,
auch kleinräumig in der Stadt Innsbruck.
Ganz wichtig ist auch die Vernetzung der
Biotope. Es soll nicht nur dort und da ein
Biotop gepflegt werden, sondern man
GR-Sitzung 23.11.2006 (Fortsetzung der am 19.10.2006 unterbrochenen Sitzung)