Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 08-Oktober-Fortsetzung.pdf

- S.20

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- 669 -

Zeitpunkt der Antragstellung war das
gesamte Projekt auf Schiene, das wollte
ich sagen.
GR Marinell: Ich würde gerne erklären,
warum ich diesen Antrag in der Form
abgelehnt hätte. Es gibt eine Umfrage, die
aber nicht ganz ausreichend ist, weil nur
zwei Einrichtungen mitmachen. Ich
möchte schon dazu sagen, dass Wohnungslosigkeit ein ganz vielschichtiges
Phänomen ist, das sich nicht so leicht mit
einfachem Abfragen, wie viele davon
betroffen sind, schätzen lässt. Das sagen
sogar der Europäische und der Österreichische Verband der Wohnungslosenhilfen.
Wir haben seit Jahren Forderungen. Die
Wohnungsloseneinrichtungen haben auch
Forderungen und wir wissen, worum es
geht. Es kann nicht sein, dass jedes Jahr
vor Weihnachten nach mehr Notschlafstellen geschrieen wird. Das muss diesen
Winter, hoffe ich, das letzte Mal sein. Wir
müssen flexibel und unbürokratisch
handeln.
Es ist ein Faktum, dass manche Menschen die Notschlafstellen nicht annehmen können, weil sie einfach viele
psychische Probleme haben. Es geht auch
nicht darum, nur Notschlafstellen zu
errichten, sondern das Ziel muss das
eigenständige Wohnen sein. Die Menschen müssen so weit gebracht werden,
dass sie eigenständig Wohnen können
und zwar mit Betreutem Wohnen und dem
Ausbau der ambulanten Hilfen. Es gibt
gute Konzepte der gesamten Wohnungsloseneinrichtungen.
Vieles ist noch nicht erreicht. Es gibt einen
Mangel an günstigen Wohnungen. Es
würden auch wissenschaftliche Studien
nichts nützen, denn wir wissen, wo die
Probleme liegen. Die Zahlen sind jederzeit
bei den Wohnungslosenhilfseinrichtungen
auf Knopfdruck abrufbar.
Bgm. Zach: Wenn ich hier so eine große
Übereinstimmung feststelle, dann freue ich
mich, wenn ich dieses Jahr am 24.12.2006
wieder Schlafstellen suche, dass ich nicht
alleine am Weg bin. Ich danke vielmals
und habe das durchaus ganz ernsthaft so
gemeint.

Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich
habe erst vor wenigen Tagen eine
Notschlafstelle mit 15 Plätzen errichtet.
Das wollte ich nur zur Information sagen.
Der von GR Mair in der Sitzung des
Gemeinderates am 14.6.2006 eingebrachte Antrag wird vom Antragsteller zurückgezogen.

1.5

I-OEF 59/2006
"Preis der Kulturen", Vergabe
(GR Mag. Yildirim)

Antrag, eingebracht in der Sitzung des
Gemeinderates am 14.6.2006:
Der Gemeinderat möge die Vergabe eines
Preises der Kulturen beschließen.
Der Preis kann an Einzelpersonen,
Gruppen oder Vereine vergeben werden,
die sich entweder selber bewerben oder
nominiert werden. Es wird vorgeschlagen,
dass der Preis mit € 3.000,-- dotiert ist und
im Rahmen eines Kulturfestes vergeben
wird.
Mag. Yildirim, Grünbacher, Blum, Marinell,
Weber, Dipl.-HTL-Ing. Peer, Dr. PokornyReitter und Buchacher, alle e. h.
GR Mag. Yildirim: Innsbruck ist eine
Stadt der Vielfalt. Mit Medienwirksamkeit
und im Rahmen eines festlichen Aktes
einen "Preis der Kulturen" zu verleihen, ist
meines Erachtens ein Bekenntnis der
Stadt Innsbruck zur Vielfalt, ein deutliches
und wichtiges Zeichen sowie eine Absage
zur Einfalt.
Selbstverständlich übersehen wir mit
diesem Antrag durchwegs nicht, dass es
Probleme gibt und dass gesondert
umfassende Konzepte und Projekte in
dieser Stadt realisiert werden müssen.
Nichtsdestotrotz ist es meine Freude, dass
wir dieses wichtige Zeichen der Akzeptanz
setzen können. Es kommen, wenn ich an
den "Preis der Kulturen" denke, Aktivitäten
vor. Entweder einzelne oder lang andauernde Aktivitäten, die das Zusammenleben
der Mehrheitsgesellschaft mit ihren
Minderheiten fördern. Diese Aktivität soll
einen offenen und integrativen Charakter
haben. Diese Aktivität soll für alle Beteilig-

GR-Sitzung 23.11.2006 (Fortsetzung der am 19.10.2006 unterbrochenen Sitzung)