Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2004

/ Ausgabe: 08-Oktober.pdf

- S.81

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- 1028 -

StR Dr. Patek: Mich haben auch die Wortmeldungen der Männer herausgefordert, da ich mich im gleichen Topf nicht wohl fühle. Ich
habe mir bei der Wortmeldung von Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger eine
Gesellschaft, die spiegelverkehrt aussieht, vorgestellt: Eine Gesellschaft in
der fast alle Führungspositionen von Frauen besetzt sind, der Erwerbsanteil
von Männern wesentlich niedriger ist als der von Frauen und Männer regelmäßig über die Wiedereinstiegshürden usw. jammern.
Ich male mir die Wortmeldung unseres Vizebürgermeisters
aus, der dann sagt, dass dies eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und
dieses Frauenförderungsprogramm viel zu kurz gegriffen ist bzw. es noch
wesentlich stärker ausfallen muss.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Überhaupt nicht.)
Wir können nicht hinnehmen, dass wir auf den "Sankt Nimmerleinstag"
vertröstet werden. Die Gerechtigkeit muss sofort hergestellt werden. Man
müsste die ganze Rede einfach spiegeln und umschreiben.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich stimme ja dem Frauenförderungsprogramm zu.)
Was seine Mentalität anlangt, wäre sie völlig authentisch, aber konträr zu
seinen jetzt geäußerten Argumenten und deshalb verzeihe ich ihm. Ich
schätze seine Emotionalität bei diesem Thema, nur die Inkonsequenz der
Aussagen schätze ich weniger, nämlich dann, wenn man beginnt, diese Position einfach zu spiegeln.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich habe mich zu allen Punkten dieses
Frauenförderungsprogramms bekannt.)
Es wäre für einen Vizebürgermeister einmal eine reizvolle Aufgabe, in dieser gespiegelten Gesellschaft eine neue Rede zu schreiben, aus der er mit
der gleichen Emotionalität argumentiert, wie er jetzt argumentiert hat.
Allein die Vorstellung hat mich schon wieder besänftigt, weil
ich dadurch meinen emotionalen Ausgleich gefunden und mir gedacht habe, dass ich das Ganze nicht mehr so ernst nehmen muss. Ich muss ehrlich
sagen, dass ich hinter jeder Form stehe, die versucht, eine jahrhundertelange Diskriminierung mit klaren Programmen in absehbaren Zeiten zu beseitigen.

GR-Sitzung 21.10.2004