Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 08-Protokoll_10_07_2014_gsw.pdf
- S.11
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wird. Erdgas kann dann nur mehr dort genutzt werden, wo es keine Alternative gibt.
Wir werden uns alle Hausdächer ansehen
müssen. Auf jenen, die von Seiten des
Denkmalschutzes und der Statik dafür geeignet sind, sollen Photovoltaik- oder thermische Solaranlagen installiert werden. Wir
werden uns daran gewöhnen müssen, dass
unsere Dächer nicht mehr alle grau, braun
oder rot sind, sondern blau oder schwarz
glänzend.
Ich denke, es wird bis zum Jahr 2030 für die
ArchitektInnen selbstverständlich sein, nicht
nur auf die Optik, sondern auch auf die
Energieeffizienz der Gebäude zu achten.
Unsere Häuser werden hoffentlich bis dahin
nicht mehr mit Styropor gedämmt werden.
Mit diesem Material laufen wir nämlich in eine große Müllproblematik hinein. Ziel sollte
sein, nachwachsende Dämmstoffe für die
Isolierung zu verwenden.
Ich bin überzeugt, dass bis zum Jahr 2030
viele neue Technologien Einzug halten werden. Es wird wichtig sein, sich mit ihnen
auseinanderzusetzen und sie dort anzuwenden, wo es Sinn macht. Ich bin sicher,
dass die Stadt Innsbruck bis 2030 energieautark sein wird!
GR Onay: Die "Transition-Bewegung", "Die
Bäckerei-Kulturbackstube", "ProvInnsbruck", "Freirad Freies Radio Innsbruck",
"Waldhüttl", die "Innsbrucker Salonabende"
einerseits - die Proteste rund um "Freiraum
Innsbruck" andererseits.
Zwei Dinge zeichnen sich ab: Erstens die
Bedeutung der öffentlichen Räume für die
Bevölkerung. Zweitens die Stärke der Zivilgesellschaft unserer Stadt, die weiter zunimmt.
Jean Paul sagt dazu: "Die Idylle ist das
Vollglück in der Beschränkung." Die BürgerInnenbeteiligung reduziert die Distanz zwischen der Politik und der Bevölkerung. Die
BürgerInnen sind immer öfter involviert. Für
uns stellt sich nicht die Frage, ob wir die Beteiligung wollen oder nicht. Vielmehr geht es
darum, wie wir ihr begegnen. Sie existiert ja
schon. Die Begegnung findet nicht hier im
Gemeinderat statt, sondern draußen.
Dadurch finden wir unsere eigene Legitimation. Nicht umgekehrt.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Alle hier herinnen wissen, dass ich für alternative WohnGR-Sitzung 10.07.2014
formen stehe. Nicht nur politisch, sondern
auch persönlich engagiere ich mich für diese Art des Wohnens, die eine Alternative
zur stationären und ambulanten Pflege darstellt. Für das Jahr 2030 stelle ich mir vor,
dass BauträgerInnen in der Stadt Innsbruck
aktiv auf Bevölkerungsgruppen zugehen,
die auf diese Art und Weise wohnen wollen.
Hoffentlich haben wir dann nicht nur eine
solche Wohnform in der Stadt Innsbruck,
sondern mindesten fünf.
StR Mag. Fritz: Ich werfe vom Jahr 2030
kurz einen Blick zurück: Im Jahr 2029 wurde
die 2017 mit knapper Mehrheit vom Gemeinderat beschlossene BaumschutzSatzung ersatzlos aufgehoben. Warum? Wir
haben sie nicht gebraucht. Auch die privaten InvestorInnen haben den Wert von
Bäumen im öffentlichen Raum, zu dem
auch im Privatbesitz befindliche Grundstücke gehören, erkannt.
Ein zwar sehr dichtes und kompaktes, aber
durchgrüntes Innsbruck ist so sehr Bestandteil der Marke Innsbruck und im Bewusstsein der Menschen verankert, dass wir gar
keine Verordnung mehr brauchen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: In der
Mobilität werden wir nicht so schnell energie-autark werden. Aber wir werden uns
bemühen müssen, diesen enormen Ressourcenverbrauch einzudämmen. Der Trend
derzeit geht schon in diese Richtung. Aktuell sind zwei Drittel der Innsbrucker Bevölkerung zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den
öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) unterwegs. Diesen Trend müssen wir verstärken.
Ich wünsche mir, dass im Jahr 2030 die
nächste politische Generation bereits die
Linie 6 vom Flughafen in die Rossau gebaut
haben wird.
GRin Moser: Die Visionen meiner VorrednerInnen haben mir sehr gut gefallen, auch die
Aufteilung war gelungen und ganz etwas
Neues. Ich habe das sehr genossen.
Das Thema der heutigen Aktuellen Stunde
ist auch wirklich interessant. Viele von uns
werden im Jahr 2030 nicht mehr im Gemeinderat tätig sein. Die Umsetzung dieser
Visionen muss von den gewählten MandatarInnen der kommenden zwei Amtsperioden erfolgen. Visionen wachsen und gedeihen mit den MandatarInnen und PolitikerInnen. Das hängt immer mit den Einzelperso-