Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 08-Protokoll_10_07_2014_gsw.pdf

- S.16

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nenverdichtung tätig werden. Wir können
nicht mehr zuwarten. Das wird nicht den
Gemeinderat zwei Amtsperioden nach uns
beschäftigen, sondern uns alle hier!
Wir haben die Verantwortung und müssen
diesen Schritt in diesem Jahr setzen. Ich
hoffe sehr, dass die Stadtregierung gerade
bei diesem immensen Schritt auf eine sehr
breite Basis und breite Kommunikation
setzt, um das auch zu verwirklichen. Die
Herausforderung ist nämlich groß.
Wenn ich 30 Jahre zurück blicke, dann denke ich, wir haben die Lage ein bisschen unterschätzt. Das darf uns nicht mehr passieren, denn wir haben nicht mehr viele Optionen und nicht mehr so viele Möglichkeiten.
In einem sehr begrenzten Gebiet haben wir
uns gut weiterentwickelt. Wir kommen jetzt
allerdings in eine der kritischsten Phasen
der nächsten 60 Jahre. Wir brauchen jetzt
einen breiten Dialog, eine breite Entscheidung und ein klares Bekenntnis.
Mein klares Bekenntnis und das meiner
Fraktion ist, dass wir einen neuen Stadtteil
brauchen, um dieser Herausforderung Herr
zu werden und für 2030 gerüstet zu sein.
Im Wahlkampf 2012 habe ich bei mir zuhause eine alte Ausgabe vom "Stadtblatt
Innsbruck" über den Wahlkampf 1994 gefunden. Die Spitzenkandidaten waren damals Romuald Niescher und DDr. Herwig
van Staa. Beide warben mit dem Slogan:
"Wir brauchen 2.000 Wohnungen - ich baue
in meiner Amtszeit 2.000 Wohnungen in
Innsbruck!"
18 Jahre später war unser aller Wahlkampfthema ebenfalls, dass wir 2.000 neue
Wohnungen in der Stadt schaffen müssen!
Mein Wunsch für 2030 ist der, dass wir
dann 2.000 Wohnungen frei zur Verfügung
haben werden, die wir für unsere StudentInnen und für Menschen, die sozial bedürftig sind, verwenden können. Wir bräuchten
dann keine QuartiershelferInnen mehr, über
die wir jetzt diskutieren. Wir haben ein System und eine Gesellschaft, die sich selbst
trägt. Wir haben funktionierende Vereine sowohl im Sozial- als auch im Kulturbereich.
Wir haben ein Leben des Miteinanders, das
funktioniert.
Ein Freund von mir, der seit zehn Jahren in
der Stadt Wien wohnt und gerade wieder
zurückgekehrt ist, hat mir berichtet, dass
GR-Sitzung 10.07.2014

man dort momentan sehr viel Geld investiert, um ein intaktes Sozial- und Vereinsleben zu gestalten. Etwas, was wir hier über
Jahrhunderte hinweg hatten. Daher funktioniert das bei uns auch so gut.
So wünsche ich mir für 2030, dass wir diese
Vereinskultur, die heute vielerorts belächelt
wird, durchgängig erhalten und installieren
können. Für eine soziale Gemeinschaft in
jedem einzelnen Stadtteil - auch im neu zu
gründenden! Ein Miteinander füreinander!
GR Kritzinger: Als ich das heutige Thema
"Visionen für das Jahr 2030" gelesen habe,
habe ich mir gedacht, die Politik ist ja keine
Hellseherin!
Wir haben selbst erlebt, wie sich gewisse
Dinge schon über kurze Zeit verändern
können. Wer hätte sich denn vor zehn Jahren vorstellen können, dass man heute BettlerInnen von Rumänien mit Bussen nach
Innsbruck bringt? Wir leben in einer Zeit, in
der alles in Frage gestellt wird.
Die Stadt Innsbruck braucht das Machbare im Interesse der Bevölkerung. Die Politik ist
ja die Kunst des Machbaren. Auch in der
Kunst gibt es Strömungen. Diese sind Ausdruck der politischen Veränderungen. Was
auch immer man betrachtet, die Romanik,
Gotik, Renaissance oder die Moderne Kunst spiegelte immer das Stimmungsbild
eines Volkes wider.
Die Landeshauptstadt Innsbruck ist meiner
Meinung nach das Zentrum des Alpenraumes. Ich denke, ich höre da kaum Widerspruch, auch nicht in München oder sonst
wo. Innsbruck erfüllt im Forschungsbereich
und in der Wissenschaft mitten in der Europaregion eine unglaublich große Aufgabe.
Unsere Stadt verfügt über ein hohes Potenzial gut ausgebildeter Menschen. Hier wird
geforscht und es entstehen neue Gesundheitsberufe. Die Ergebnisse der Forschungen werden dann auch umgesetzt. Innsbruck, ja ganz Tirol, wird durch die dichte
Vernetzung mit der ganzen Welt verbunden.
Damit sind Informationen aller Art für die
Bevölkerung zugänglich.
Überlegenswert wäre, dass Wohnungen für
alle Generationen gebaut werden. Alle Altersgruppen sollen wieder gemeinsam leben, das ist unser Vorschlag. Damit hängen
Pflege- und Betreuungsberufe zusammen,
deren Ausbildungsnormen sich ständig ver-