Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 08-Protokoll_22.06.2017.pdf
- S.10
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zwar durchaus attraktiv, die Vorgehensweise ist aber schon seltsam.
Die Fahrgastzahlen der Linie 6 sind leider
erschütternd. Man kann das nicht mit der
Stubaitalbahn vergleichen. Letzte Woche
waren wir hinter Mutters, um die neue Mutterer Brücke zu begutachten. Die Linie ins
Stubaital befördert eine Million Fahrgäste
pro Jahr. Da rentieren sich die Baukosten.
Es ist wichtig, eine Strecke auszubauen und
die Fahrzeit zu verkürzen. Wie bei Igls gibt
es auch zwischen dem Stubaital und der
Stadt Innsbruck zusätzlich eine Busverbindung. Trotzdem haben wir, wie gesagt, bei
der Stubaier Linie eine Million Fahrgäste.
Daher rentiert sich die Modernisierung dieser Strecke.
Für die Linie 6 müssen wir uns etwas einfallen lassen. An der Strecke liegen Tantegert,
ein Spielplatz, der Lanser See und natürlich
viele Wanderwege. Es geht ja nicht nur um
die Anbindung zum Patscherkofel, man
kann auch in der Ebene gut spazieren. Wir
haben schließlich TourismusexpertInnen,
die uns dahingehend beraten werden. Ich
bin keine, lieber GR Federspiel. Das maße
ich mir nicht an. Wir werden Externe ins
Boot holen, die uns Ratschläge für Maßnahmen geben können, wie man diese
Bahn als Ausflugsbahn positionieren kann.
Eine Fahrt nach Igls ist mit der Buslinie J
einfach wesentlich kürzer und sie fährt alle
10 Minuten. Zeit spielt für die Menschen
einfach eine wesentliche Rolle. Das ist Fakt.
Mit der Straßenbahn eine feine Bummelstrecke durch den Wald zu fahren ist sehr
nett, aber man hat im Alltagsleben nicht die
Zeit dafür. Wenn man in die Schule, ins Büro oder zu einem Termin muss, dann fährt
man mit der Linie J. Nicht umsonst ist diese
Buslinie eine der attraktivsten im Stadtgebiet. Wir wissen schon bald nicht mehr, wie
wir die vielen Fahrgäste unterbringen. Uns
wird aber etwas einfallen. Die Gelder, die
wir bei den gelegentlichen Fahrplanreduzierungen einsparen, werden nicht zur Seite
gelegt, sondern gleich wieder für die Attraktivierung des Liniennetzes hergenommen.
GR Kritzinger: Mir fällt auf, dass die IVB
als Betreiberin der Linie 6 nie Werbung gemacht hat. Dieses eiszeitliche Moor da in
Tantegert ist damals wirklich gut propagiert
worden. Es hat auch entsprechend gekostet. Danach aber ist es still geworden um
GR-Sitzung 22.06.2017
dieses Juwel. Man hat den Unter- und
Oberbau der Igler Bahn neu errichtet, viel
Geld investiert. Und nun kommt das Gerücht auf, dass man diese Strecke vielleicht
sogar ganz schließt oder die Bahn nur mehr
zu gewissen Zeiten fahren lässt. Eine Einschränkung des Fahrplans oder gar ein Auflassen der Igler kommt aber für uns InnsbruckerInnen überhaupt nicht in Frage. Ich
habe gesehen, im Gemeinderat herrscht
darüber Einhelligkeit.
Man muss schauen, ob die IVB nicht verpflichtet werden kann, sich mehr um so eine
Attraktion, so ein Juwel zu kümmern! Man
führt keine Gespräche mit dem Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB), man hat sich nicht um Aufnahme in
den Leistungskatalog des Freizeittickets Tirol beworben. Es wird gar nichts unternommen, so, als ob alles von alleine funktionieren würde oder als ob andere an ihrer Stelle
die Werbung machten. Jetzt geht eine Strecke zugrunde, für die man sich nicht eingesetzt hat, für die niemand die Werbetrommel gerührt hat. Das hat die IVB zu verantworten!
Ich werde daher eine Anfrage einbringen,
und bitte Dich, Frau Bürgermeisterin, diese
an den Geschäftsführer DI Baltes weiterzuleiten. In der Zeitung habe ich gelesen, dass
eine Projektgruppe installiert werden wird.
Ich bin gespannt, was sich diese einfallen
lässt. Mit dieser Arbeitsgruppe bin ich zwar
generell einverstanden, aber in erster Linie
müsste die IVB als Verantwortliche hier tätig
werden. Wir haben in der Umgebung von
Innsbruck die Karwendelbahn und die
Stubaitalbahn, aber die schönste ist die Igler Bahn. Das muss ich jetzt fast mit Bedauern feststellen, bei dieser Entwicklung!
Viele wissen gar nicht, dass die Igler Bahn
zehn Jahre lang von der Hungerburgtalstation weggefahren ist. Da hat man noch
Ideen gehabt! Nachdem es sich bei den
verschiedenen Straßenbahnlinien um dieselben Modelle handelt, lässt sich eine Verlängerung der Strecke in die Innenstadt hinein eigentlich leicht bewerkstelligen. Vielleicht sollte man sich auch eine Anbindung
an die neue Patscherkofelbahn überlegen?
GRin DIin Sprenger: Grundsätzlich möchte
ich festhalten, dass die Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) für den Erhalt der Igler Bahn
eintritt. Das sei vorausgeschickt. Die Linie 6