Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 08-Protokoll_22.06.2017.pdf
- S.11
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ist für Familien mit Kindern, die kein eigenes
Auto besitzen und zum Waldspielplatz oder
nach Tantegert gelangen möchten, unverzichtbar. Dort sind die Wanderwege für Kinderwägen gut geeignet, deshalb ist das ein
beliebtes Ausflugsziel. Auch das Schloss
Ambras mit seinem schönen Park, wo man
spazieren gehen und Enten füttern kann, ist
mit der Igler Bahn erreichbar. Natürlich ist
auch die Anbindung des Lanser Sees von
großer Bedeutung. Es wäre natürlich erfreulich, wenn die Strecke bis hinein in die Innsbrucker Innenstadt geführt werden könnte.
Das wird zu prüfen sein. Eine Anbindung an
Igls und eine Verlängerung um 500 Meter
hinein ins Dorf ist im neuen Örtlichen
Raumordnungskonzept (ÖROKO) bereits
vorgesehen. Man wird schauen, welche Lösungsmöglichkeiten sich bieten bzw. wie
das konkret umgesetzt wird.
Die Linie 6 ist ein barrierefreies Verkehrsmittel für Einheimische und TouristInnen.
Für Zubringerdienste zum Schloss Ambras,
nach Tantegert und zum Lanser See ist sie
wirklich gut geeignet. Im Bereich von
Schloss Ambras müsste allerdings noch ein
barrierefreier Zugangsweg geschaffen werden, mit weniger als 6 % Steigung zur Haltestelle Schönruh. Vor einigen Jahren bestand schon die Absicht, die Anzahl der
Parkplätze auszuweiten. Die Igler Bahn wäre dazu aber die bessere Alternative.
Aus diesem Grund werde ich heute zwei
Anträge einbringen. Der eine enthält die
Forderung der Aufnahme der Igler Bahn in
die Angebotspalette des Freizeittickets Tirol.
Im anderen beantrage ich eine verbesserte,
barrierefreie Weganbindung der Station
Schönruh an das Schloss Ambras. Eines ist
nämlich klar: Das Jammern bringt uns keinen einzigen Schritt weiter. Nur kreative
Ideen und neue Ansätze können das leisten.
GR Buchacher: Ergänzend möchte ich sagen, dass die IVB das Recht und die Pflicht
hat, Einsparungsvorschläge einzubringen.
Die Politik hat die Aufgabe, diese kritisch zu
hinterfragen.
Wenn ich mir die letzten Vorschläge hinsichtlich Linie R und Linie H ansehe, über
die lauter fachkundige MandatarInnen befunden haben, die dann aber für die Fahrgäste ein glatter Knieschuss waren, dann
kommt mir wirklich die Galle hoch. Bei dieGR-Sitzung 22.06.2017
sem Einsparungsvorschlag ist es wieder
das Gleiche. Wenn die IVB in den Raum
stellt, dass die Linie 6 eingestellt oder nur
mehr reduziert betrieben werden soll - im
Winter ist ja geplant, die Bahn nur an Schultagen einmal um 07:00 Uhr früh fahren zu
lassen -, dann kann ich Euch sagen, warum
sie das tut: Vom Bund wurden Millionen Euro in diese Strecke investiert, daher muss
gefahren werden. Das macht man auch,
aber nur so weit, wie es unbedingt notwendig ist. Man hält den Status Quo nicht einmal aufrecht, sondern vermindert und verschlechtert ihn. Das ist ein schleichender
Tod. Es gibt kein Marketingkonzept, kein
Betriebskonzept, es sind keine Ausbaupläne oder Visionen vorhanden.
Ich kann Euch eines versprechen: Diese
Einsparungen werden wir nicht mittragen,
das machen wir nicht nur hier in diesem Sitzungssaal deutlich. Es mag schon sein,
dass man da oder dort den Sparstift ansetzen muss, weil Großprojekte einfach vorrangig zu behandeln sind und finanziert
werden müssen. Aber bitte nicht zu Lasten
der öffentlichen Verkehrsmittel, wenn man
sich nicht einmal bemüht, eine Linie attraktiver zu machen. Nein, so kann es nicht sein.
GR Dr. Stemeseder: Heute werden wir ein
bisschen über Stilfragen sprechen. Ich finde
den Titel der Aktuellen Stunde nämlich
schon sehr unmanierlich. Dieses EntwederOder. Man kann diese Wortfolge zwar auf
ein Podest heben, wenn man an den berühmten Philosophen Søren Kierkegaard
denkt. Das Buch mit diesem Titel ist nämlich
einfach eines der besten. Aber die Überschrift "Tod der Linie 6, oder geht es mit einer Zukunftsperspektive weiter?" - das klingt
irgendwie so positiv verklärt - wie für junge
Mädchen.
Unmanierlich ist auch das, was GR Kunst
geäußert hat. In der Öffentlichkeit zu sagen,
dass die Prinzessin, unsere Stadt Innsbruck, pleite sei und kein Geld mehr bekomme - das gehört eigentlich angezeigt.
Bitte, das ist ja kreditschädigend! In Zukunft
tun wir so etwas wirklich nicht mehr. Das
können andere machen, wie die GriechInnen oder die PortugiesInnen, wo die Leute
plärrend vor den Bankomaten sitzen und
sich dann aufhängen. Nein, wir hier wollen
solche Zustände nicht! Wir wollen weiterleben und ein bisschen Spaß und Freude genießen. So ist das hier geregelt.