Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 08-SonderGRSeptember.pdf
- S.75
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matisch ist. Es stört mich nicht so sehr, dass man jetzt nicht klar die Architektur definiert und nicht eigentlich unmittelbar Einfluss nehmen kann,
sondern mich stört eigentlich mehr, dass wir nicht auswählen können.
Wenn mehrere Anbote vorliegen sollten, können wir nicht zwischen den
unterschiedlichen Betriebssystemen wählen.
Ich möchte das an einem Beispiel demonstrieren. Wenn wir
den öffentlichen Verkehr in Innsbruck ausschreiben würden, dann würden
die Busse Billigstbieter sein, und wir hätten keine Straßenbahn. Das heißt,
dass wir auf die Qualität eines Beförderungsmittels nicht Einfluss nehmen
können, auch wenn es möglicherweise - ich weiß das nicht, denn ich bin
kein Fachmann - eine komfortable, urbane Standseilbahn vom Congress
Innsbruck bis auf die Hungerburg geben könnte. Diese Standseilbahn könnte geradezu eine straßenbahnähnliche Funktion haben und ist möglicherweise teurer als irgendwelche Gondeln, die auf die Nordkette fahren. Wir
könnten möglicherweise bereit sein, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um diese bessere Qualität zu finanzieren. Wir könnten uns auch dieses urbane Verkehrsmittel anschaffen und finanzieren. Diese Möglichkeit
haben wir bei der jetzigen Vorgangsweise aber nicht direkt und das ist das,
was mich am meisten stört.
Die architektonische Frage wird letzten Endes entschieden und
das ist natürlich eigentlich überhaupt dann jenes Motiv, über das der Gemeinderat befinden wird. Die erste Phase ist eigentlich nur jene, dass das
Projekt entwickelt wird. Jeder Investor wird natürlich auf die Vorschläge
eingehen. Wenn man wünscht, dass unter Umständen für die Gestaltung
der Talstation ein kleiner geladener Wettbewerb gemacht wird, dann wird
das auch in irgendeiner Form möglich sein. Entweder stellt die Stadt Innsbruck dafür Mittel bereit, oder dies wird vom zukünftigen Betreiber bezahlt. Diese Fragen scheinen mir durchaus beherrschbar, weil der Investor
weiß, wenn er keine sinnvolle Architektur vorlegt, dass dann sein Projekt
im Gemeinderat durchfällt. Das beängstigt mich überhaupt nicht und dabei
sehe ich kein Problem. Das ist eine Frage, die wir, glaube ich, beherrschen.
Der jetzt hinzu gekommene Vorschlag der Frau Bürgermeisterin ist sehr wichtig, dass dieser Fachbeirat eingerichtet wurde. Damit hat
Sonder-GR-Sitzung 11.9.2003