Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 09-Juli.pdf
- S.70
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Damit sind wir plötzlich vor der Situation gestanden, dass es nur mehr zwei
Varianten gibt, wie mit dem Müll im Land Tirol umzugehen ist: Einerseits
sich ein Konzept mit mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen
(MBA) auszudenken oder den Müll zu 100 %. zu exportieren. Dies deshalb, da sich die gesetzliche Lage derartig darstellt, dass spätestens mit
1.1.2008 eine Deponierung von unbehandeltem Müll in den Deponien nicht
mehr zulässig ist.
Wenn bis zu diesem Datum im Land Tirol keine Behandlungsanlage existiert, so verbleibt de facto nur mehr der Export. Das ist etwas, das wir als Unternehmen - wir glauben auch in Ihrem Sinne - jedenfalls verhindern wollen. Wir haben uns dann wieder, insbesondere mit Abfallwirtschaft Tirol Mitte GesmbH (ATM), mit allen Verbänden sowie den
entsprechenden verantwortlichen Politikern wie Bgm. DDr. van Staa und
Landeshauptmann Dr. Weingartner zusammengesetzt, um eine neuerliche
Lösung auszuarbeiten.
Diese neuerliche Lösung wurde bereits zum Teil in den Medien präsentiert und nennt sich "Tiroler Lösung". Diese "Tiroler Lösung"
beinhaltet im Wesentlichen für die einzelnen Entsorgungsbetriebe im Land
Tirol unterschiedliche Lösungsansätze. Der Kern der Gesamtlösung ist eine
- zumindest für den Bereich der Stadt Innsbruck und Abfallwirtschaft Tirol
Mitte GesmbH (ATM) - im Zentralbereich angesiedelte mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA).
Mit dieser mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage
(MBA) werden alleine schon, wenn nur diese beiden Partner ihren Müll
dort deponieren, zirka 60 % des Tiroler Mülls behandelt. Diese Abfallbehandlungsanlage sollte aber auch für weitere interessierte Entsorgungsbereiche, wie zum Beispiel die Gemeinde Roppen oder die Gegend um Kitzbühel usw., offen sein. Es muss eine Lösung geschaffen werden, die letztendlich bis zum Jahre 2008 für alle befriedigend ist.
Denkbar ist hier nur eine stufenweise Lösung. Das heißt, dass
diese mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) frühestens
mit 1.1.2006 realisierbar ist. Zwischenzeitlich wird es sicherlich auch zu
einem teilweisen Müllexport in Verbrennungsanlagen der Bundesrepublik
Deutschland oder in anderen Bundesländer Österreichs kommen müssen. In
GR-Sitzung 18.7.2002