Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 09-Juli.pdf
- S.78
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steht - durch Erhöhungen des Altlastensanierungsbeitrages von zirka 20 %,
später aber nur mehr 12 % zu erwarten. Deshalb habe ich damals schon in
dem Antrag begehrt, wenn diese Kostenkalkulation ergeben sollte, dass eine mechanisch-biologische Vorbehandlung das günstigste Verfahren ist,
der Gemeinderat der Stadt Innsbruck die Innsbrucker Kommunalbetriebe
AG (IKB) dann ersucht, ein solches Projekt zu bearbeiten.
Dies ist nunmehr nicht ganz so einfach, denn ohne die Zustimmung des Landes Tirol geht das nicht. Das Land Tirol hat im Tiroler
Landesabfallwirtschaftsgesetz geregelt, wie der Müll vorzubehandeln und
wo er zu deponieren ist bzw. wo die Deponiestandorte sein sollen. Es sind
daher diese Planungen im Einvernehmen mit der Tiroler Landesregierung
durchzuführen. Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider hat dies auch aufgezeigt.
Es ist jedoch wichtig, dass der Innsbrucker Gemeinderat diesbezüglich eine Willenserklärung abgibt, dass wir dieses Projekt haben
wollen. Der neue Landeshauptmann-Stellvertreter Gschwenter hat hier eine
Kirchturmpolitik gesehen. Wenn zwei Drittel der Müllprobleme des Landes
Tirol auf diese Weise gelöst werden, so ist es nicht ein kleines lokales Problem, sondern damit werden zwei Drittel des Abfalles entsorgt.
Ich halte es nicht für sehr ökologisch, den Müll vom Oberland
bzw. Unterland unter Umständen in den Zentralraum Tirols zu transportieren, wenn man weiß, dass bei diesem Splittingsystem etwa ein Drittel
Restmüll ist, der deponiert wird. Ein Drittel Material, das energetisch verwertet werden kann und ein Drittel wird - weil so viel Wasser enthalten ist
- der Kompostierung zugeführt.
Das heißt, wenn ich dezentrale Einrichtungen habe, dann muss
ich nur ein Drittel des Materials transportieren, um es dann energetisch
verwerten zu können und zwei Drittel verbleiben dezentral an diesen Orten.
Ich glaube daher, dass es günstiger ist, dezentrale Anlagen zu betreiben. Ich
verstehe daher diese Haltung nicht - weil ich fest davon überzeugt bin -,
dass dies die ökologisch richtige Vorgangsweise ist. Selbst wenn man nicht
zwei Drittel, sondern alles im Tiroler Zentralraum verarbeitet, dann ist es
im Prinzip ja nur eine weiter gehende Maßnahme.
GR-Sitzung 18.7.2002